Apotheken stehen vor großen Herausforderungen: Das Versorgungswerk der Apotheker hat finanzielle Probleme, die die Altersvorsorge bedrohen könnten. Gleichzeitig sorgt eine neue Regelung zur Verordnungskorrektur für Rückforderungen bei Apothekern. Zudem bleibt die Gematik-App für das E-Rezept hinter den Erwartungen zurück. Während die SPD-Fraktion an einer ausgewogenen Apothekenreform arbeitet, kämpfen Apotheker gegen bürokratische Hürden und unklare Vorschriften.
Die Apothekenbranche sieht sich aktuell mit einer Reihe drängender Herausforderungen konfrontiert, die sowohl finanzielle als auch politische und technologische Aspekte umfassen. Das Versorgungswerk der Apotheker, das für die Altersvorsorge der Apotheker zuständig ist, kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Diese Probleme könnten die Rentenansprüche der Berufsgruppe gefährden und haben bereits Besorgnis unter den Mitgliedern ausgelöst. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen, um die finanzielle Stabilität des Werkes zu sichern und die Altersvorsorge der Apotheker zu gewährleisten.
Parallel dazu gibt es Komplikationen im Bereich der steuerlichen Absetzbarkeit von Erhaltungsaufwendungen. Nach dem Erwerb eines Mietobjekts oder Eigenheims müssen größere Investitionen in Instandhaltung oder Modernisierung innerhalb der ersten drei Jahre häufig über einen längeren Zeitraum abgeschrieben werden. Dies kann zu zusätzlichen steuerlichen Belastungen führen, da die Kosten nicht sofort in voller Höhe absetzbar sind, sondern über die Nutzungsdauer des Objektes verteilt werden müssen. Diese Regelung stellt Eigentümer vor neue Herausforderungen und erhöht den administrativen Aufwand.
Politisch stehen die Reformen im Apothekenwesen im Mittelpunkt intensiver Diskussionen. Die SPD-Bundestagsfraktion, die aktuell an der Apothekenreform arbeitet, sieht sich einem schwierigen Balanceakt gegenüber. Einerseits sind die dringend notwendigen Reformen erforderlich, um den Fachkräftemangel, bürokratische Belastungen und Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche zu adressieren. Andererseits gibt es anhaltende Proteste aus der Apothekerschaft, die sich gegen die geplanten Änderungen wenden. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt hat ihre Kollegen dazu aufgefordert, sich nicht von den Protesten verunsichern zu lassen, während sie gleichzeitig die berechtigten Sorgen der Apotheker ernst nimmt.
In der praktischen Umsetzung kämpfen Apotheker wie Esther Becker von der Pinguin-Apotheke in Rostock mit zusätzlichen Schwierigkeiten. Kürzlich wurden 16 Hilfsmittelverordnungen von der Viactiv Krankenkasse retaxiert, weil sie nicht den neuen Anforderungen an die Bedruckung entsprachen. Seit dem 1. September 2023 müssen solche Verordnungen mit der Hilfsmittelnummer und nicht mehr mit der Pharmazentralnummer (PZN) versehen sein. Diese Änderungen führen zu unvorhergesehenen Rückforderungen und schaffen zusätzlichen administrativen Aufwand für Apotheker.
Technologisch gibt es ebenfalls Probleme: Die Gematik-App, die zur Nutzung des E-Rezepts entwickelt wurde, steht in der Kritik. Trotz der fast dreijährigen Entwicklungszeit und der hohen Erwartungen bleibt die App hinter den gesetzten Zielen zurück. Sie erfüllt nicht die erforderlichen Standards, um das digitale Gesundheitssystem effektiv zu unterstützen, und sorgt damit für Frustration unter den Nutzern.
Kommentar:
Die gegenwärtigen Herausforderungen im Apothekenwesen sind ein klarer Hinweis auf die dringende Notwendigkeit umfassender und gut durchdachter Reformen. Die finanziellen Schwierigkeiten des Versorgungswerks der Apotheker sind alarmierend und werfen Fragen zur langfristigen Stabilität der Altersvorsorge auf. Es ist entscheidend, dass umgehend Lösungen gefunden werden, um die finanzielle Basis des Werkes zu sichern und damit die Rentenansprüche der Apotheker zu schützen.
Die steuerlichen Regelungen zur Absetzbarkeit von Erhaltungsaufwendungen verdeutlichen die bürokratischen Hürden, mit denen Eigentümer konfrontiert sind. Die Notwendigkeit, große Investitionen über mehrere Jahre abzuschreiben, kann zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen und erfordert eine genaue Planung und Beratung. Diese komplexen Regelungen unterstreichen die Notwendigkeit einer klaren und verständlichen steuerlichen Gesetzgebung.
Die laufenden politischen Diskussionen zur Apothekenreform zeigen, wie wichtig es ist, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl die Bedürfnisse der Apotheker als auch die Erfordernisse der Reform berücksichtigt. Die SPD-Fraktion steht vor der Herausforderung, notwendige Veränderungen durchzusetzen, ohne die Apothekerbranche unnötig zu belasten. Ein konstruktiver Dialog und pragmatische Lösungen sind erforderlich, um die anstehenden Probleme zu bewältigen und die Reformen erfolgreich umzusetzen.
Die Probleme mit der Gematik-App und die Schwierigkeiten bei der Einhaltung neuer Verordnungsregeln zeigen die Schwächen in der praktischen Umsetzung und die Notwendigkeit für schnellere und effizientere Lösungen. Die technologische Infrastruktur im Gesundheitswesen muss kontinuierlich verbessert werden, um den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Der gesamte Sektor sollte sich auf eine flexible und zukunftsfähige Gestaltung der digitalen Gesundheitslösungen konzentrieren, um den Bedürfnissen der Apotheker und Patienten gleichermaßen gerecht zu werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Die Apothekenbranche sieht sich aktuell mit einer Reihe drängender Herausforderungen konfrontiert, die sowohl finanzielle als auch politische und technologische Aspekte umfassen. Das Versorgungswerk der Apotheker, das für die Altersvorsorge der Apotheker zuständig ist, kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Diese Probleme könnten die Rentenansprüche der Berufsgruppe gefährden und haben bereits Besorgnis unter den Mitgliedern ausgelöst. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen, um die finanzielle Stabilität des Werkes zu sichern und die Altersvorsorge der Apotheker zu gewährleisten.
Parallel dazu gibt es Komplikationen im Bereich der steuerlichen Absetzbarkeit von Erhaltungsaufwendungen. Nach dem Erwerb eines Mietobjekts oder Eigenheims müssen größere Investitionen in Instandhaltung oder Modernisierung innerhalb der ersten drei Jahre häufig über einen längeren Zeitraum abgeschrieben werden. Dies kann zu zusätzlichen steuerlichen Belastungen führen, da die Kosten nicht sofort in voller Höhe absetzbar sind, sondern über die Nutzungsdauer des Objektes verteilt werden müssen. Diese Regelung stellt Eigentümer vor neue Herausforderungen und erhöht den administrativen Aufwand.
Politisch stehen die Reformen im Apothekenwesen im Mittelpunkt intensiver Diskussionen. Die SPD-Bundestagsfraktion, die aktuell an der Apothekenreform arbeitet, sieht sich einem schwierigen Balanceakt gegenüber. Einerseits sind die dringend notwendigen Reformen erforderlich, um den Fachkräftemangel, bürokratische Belastungen und Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche zu adressieren. Andererseits gibt es anhaltende Proteste aus der Apothekerschaft, die sich gegen die geplanten Änderungen wenden. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt hat ihre Kollegen dazu aufgefordert, sich nicht von den Protesten verunsichern zu lassen, während sie gleichzeitig die berechtigten Sorgen der Apotheker ernst nimmt.
In der praktischen Umsetzung kämpfen Apotheker wie Esther Becker von der Pinguin-Apotheke in Rostock mit zusätzlichen Schwierigkeiten. Kürzlich wurden 16 Hilfsmittelverordnungen von der Viactiv Krankenkasse retaxiert, weil sie nicht den neuen Anforderungen an die Bedruckung entsprachen. Seit dem 1. September 2023 müssen solche Verordnungen mit der Hilfsmittelnummer und nicht mehr mit der Pharmazentralnummer (PZN) versehen sein. Diese Änderungen führen zu unvorhergesehenen Rückforderungen und schaffen zusätzlichen administrativen Aufwand für Apotheker.
Technologisch gibt es ebenfalls Probleme: Die Gematik-App, die zur Nutzung des E-Rezepts entwickelt wurde, steht in der Kritik. Trotz der fast dreijährigen Entwicklungszeit und der hohen Erwartungen bleibt die App hinter den gesetzten Zielen zurück. Sie erfüllt nicht die erforderlichen Standards, um das digitale Gesundheitssystem effektiv zu unterstützen, und sorgt damit für Frustration unter den Nutzern.
Kommentar:
Die gegenwärtigen Herausforderungen im Apothekenwesen sind ein klarer Hinweis auf die dringende Notwendigkeit umfassender und gut durchdachter Reformen. Die finanziellen Schwierigkeiten des Versorgungswerks der Apotheker sind alarmierend und werfen Fragen zur langfristigen Stabilität der Altersvorsorge auf. Es ist entscheidend, dass umgehend Lösungen gefunden werden, um die finanzielle Basis des Werkes zu sichern und damit die Rentenansprüche der Apotheker zu schützen.
Die steuerlichen Regelungen zur Absetzbarkeit von Erhaltungsaufwendungen verdeutlichen die bürokratischen Hürden, mit denen Eigentümer konfrontiert sind. Die Notwendigkeit, große Investitionen über mehrere Jahre abzuschreiben, kann zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen und erfordert eine genaue Planung und Beratung. Diese komplexen Regelungen unterstreichen die Notwendigkeit einer klaren und verständlichen steuerlichen Gesetzgebung.
Die laufenden politischen Diskussionen zur Apothekenreform zeigen, wie wichtig es ist, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl die Bedürfnisse der Apotheker als auch die Erfordernisse der Reform berücksichtigt. Die SPD-Fraktion steht vor der Herausforderung, notwendige Veränderungen durchzusetzen, ohne die Apothekerbranche unnötig zu belasten. Ein konstruktiver Dialog und pragmatische Lösungen sind erforderlich, um die anstehenden Probleme zu bewältigen und die Reformen erfolgreich umzusetzen.
Die Probleme mit der Gematik-App und die Schwierigkeiten bei der Einhaltung neuer Verordnungsregeln zeigen die Schwächen in der praktischen Umsetzung und die Notwendigkeit für schnellere und effizientere Lösungen. Die technologische Infrastruktur im Gesundheitswesen muss kontinuierlich verbessert werden, um den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Der gesamte Sektor sollte sich auf eine flexible und zukunftsfähige Gestaltung der digitalen Gesundheitslösungen konzentrieren, um den Bedürfnissen der Apotheker und Patienten gleichermaßen gerecht zu werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
