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Apotheken-News: Glosse – Präsidentenkarussell bei der ABDA

Wenn 34 Köpfe die Apothekerschaft steuern

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In der Welt der deutschen Apothekerschaft braut sich ein Sturm zusammen. Nach dem überraschenden Rausschmiss ihrer Präsidentin Gabriele Regina Overwiening steht die ABDA plötzlich ohne Führung da. Doch keine Sorge, eine radikale Lösung ist bereits in Sicht: Was passiert, wenn 34 Kammer- und Verbandschefs gemeinsam das Ruder übernehmen? Können zu viele Köpfe wirklich für klare Entscheidungen sorgen oder kocht hier jeder sein eigenes Süppchen? Ein humorvoller Blick auf die turbulente Reise der ABDA in ungewisse Gewässer.

Stellen Sie sich vor, Sie sind bei einem wichtigen Treffen der ABDA, der heiligen Halle der deutschen Apothekerschaft, und plötzlich: Kein Präsident! Gabriele Regina Overwiening, die Präsidentin, die alles andere als schüchtern war, wenn es darum ging, ihre Vision von der ABDA zu verwirklichen, wurde regelrecht aus dem Amt gefegt. 52 Prozent der Stimmen gegen sie – das ist so, als würde man bei einer Party unerwartet den Rausschmeißer nach Hause schicken. Tja, und nun? Kein Plan B, kein Gegenkandidat, nur ratlose Gesichter. Die ABDA ohne Steuermann – oder Steuerfrau.

In dieser verzwickten Lage greift die ABDA zu einer Lösung, die so innovativ ist, dass man meinen könnte, sie käme aus einem Silicon Valley für Apotheker: Jeder wird Präsident! Ja, richtig gelesen. Alle 34 Kammer- und Verbandschefs sollen gemeinsam das Ruder übernehmen. Das klingt erstmal nach dem ultimativen Demokratie-Experiment, oder nach einer neuen Reality-TV-Show: „Big Brother – ABDA Edition“.

Stellen Sie sich das vor: 34 Präsidenten, die versuchen, gemeinsam eine Linie zu finden. Jede Sitzung würde zu einem epischen Marathon der Meinungen und Persönlichkeiten. Der Vorteil? Keine überraschenden Abwahlen mehr. Bei 34 Präsidenten müsste schon ein kollektives Versagen eintreten, und wer will schon die Schuld auf 34 Schultern verteilen? Das ist wie bei den Musketieren: Einer für alle, alle für einen – nur dass es hier um etwas mehr als Degenkämpfe geht.

Dann wäre da die Frage der Vertretung nach außen. Pressekonferenzen könnten zur logistischen Herausforderung werden. Mehr Leute auf dem Podium als im Publikum – das hat was von einer schlecht besuchten Vorlesung. Und jeder Versuch, eine einheitliche Botschaft zu vermitteln, könnte in einem babylonischen Sprachgewirr enden.

Aber denken Sie an die Vorteile: Eine Sitzung der ABDA könnte so spannend werden wie eine Bundestagsdebatte. Jeder Punkt der Tagesordnung könnte zu hitzigen Diskussionen führen, bei denen jeder der 34 Präsidenten versucht, seinen Standpunkt durchzusetzen. Und die jährliche Begrüßungsrunde beim Ministerium? Ein Event für sich. Karl Lauterbach und sein Team würden Stunden brauchen, nur um sich die Namen zu merken. Und am Ende jeder Sitzung könnte niemand mehr genau sagen, aus welcher Ecke die schlagfertigsten Antworten kamen.

Was die Finanzen betrifft, so könnte es zwar teurer werden – mehr Sitzungsgelder, mehr Spesen – aber denken Sie an das Potential! Eine echte Chance für jedes Mitglied, endlich am großen Kuchen der Pharmazie teilzuhaben. Jeder bekommt ein Stückchen vom Kuchen, und plötzlich sind alle motiviert wie nie zuvor. Nur das mit den Postengeschacher, das könnte etwas überhandnehmen. Aber hey, wer hat gesagt, dass es einfach wird, wenn man die Pharmazie revolutionieren will?

Und so wartet das gesamte gesundheitspolitische Berlin gespannt auf den Ausgang dieser unkonventionellen Lösung. Wird die ABDA ein Paradebeispiel für kollektive Führung oder eher ein warnendes Beispiel für zu viele Köche? Nur die Zeit wird es zeigen. Bis dahin halten wir die Daumen gedrückt – für alle 34.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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