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Apotheken-News: Kooperation, Digitalisierung und wirtschaftliche Stabilität

Mit strategischer Vernetzung und IT-Schutz stellen sich Apothekenbetreiber auf, um den modernen Anforderungen und wirtschaftlichen Risiken gerecht zu werden

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Apothekenbranche steht vor einem umfassenden Wandel: Kooperationen zwischen Apothekeninhabern eröffnen neue Chancen, während die Qualität der PTA-Ausbildung teils stark variiert. Gleichzeitig verdeutlichen Vorfälle wie ein Angriff auf einen Apotheker sowie ein Hackerangriff auf einen Großhändler die Risiken im Alltag und die zunehmenden Herausforderungen der Digitalisierung. Das finanzielle Rückgrat vieler Apotheker, das Versorgungswerk in Schleswig-Holstein, gerät durch verlustreiche Investitionen unter Druck, was die Bedeutung zusätzlicher privater Absicherungen unterstreicht. Zudem gewinnen die exakte Wertermittlung von Apotheken sowie die sinnvolle Nutzung von Abfindungen angesichts unsicherer Zukunftsaussichten zunehmend an Bedeutung.

Das Apothekenwesen in Deutschland steht vor einem breiten Spektrum an Entwicklungen, die Chancen und Herausforderungen gleichermaßen mit sich bringen. Die Zusammenarbeit verschiedener Apothekeninhaber zur gemeinsamen Führung einer weiteren Filiale zeigt den wachsenden Trend zur Kooperation und Bündelung von Ressourcen. Diese Art von Zusammenschluss ermöglicht eine effizientere Nutzung von Personal und Infrastrukturen, was insbesondere in Zeiten gestiegener Betriebskosten und eines wachsenden Wettbewerbsdrucks im Apothekenmarkt sinnvoll erscheint. Solche Gemeinschaftsprojekte eröffnen Apothekenbetreibern eine neue wirtschaftliche Perspektive und stärken ihre Position im Markt. Gleichzeitig führt dieser Trend zur Frage, wie rechtliche und organisatorische Herausforderungen in solchen Gemeinschaftsstrukturen bewältigt werden können und welche Effekte dies langfristig auf die Eigenständigkeit einzelner Apotheken haben wird.

Die Qualität der Ausbildung zukünftiger PTA (Pharmazeutisch-technische Assistenten) variiert dabei erheblich zwischen den verschiedenen PTA-Schulen in Deutschland. Während einige Schulen beispielhafte Standards setzen und den Schülern eine fundierte Ausbildung mit moderner Ausstattung und praxisnahen Übungen bieten, wird in anderen Einrichtungen die Ausbildung offenbar vernachlässigt. Dies führt zu einer großen Bandbreite an Qualifikationen, die die PTA-Schüler je nach Ausbildungsort mitbringen, was sich letztlich auf die Qualität der pharmazeutischen Versorgung auswirken kann. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird die Sicherstellung einer einheitlichen und hohen Ausbildungsqualität zu einer dringenden Aufgabe, da die Zukunft des Berufsstands davon abhängt, gut qualifizierte Fachkräfte hervorzubringen, die den Anforderungen im Apothekenalltag gewachsen sind.

Auch der Apothekenalltag selbst ist oft von unerwarteten Zwischenfällen geprägt. Ein Vorfall, der sich kürzlich in einer Apotheke ereignete, veranschaulicht die besondere Risikobereitschaft, die Apothekeninhaber manchmal zeigen müssen. Kurz vor Dienstschluss bemerkte ein Apotheker zwei Personen, die offenbar gefälschte Rezepte einlösen wollten. Ohne zu zögern, entschloss er sich, die Verdächtigen zu verfolgen. Die Verfolgungsjagd endete jedoch für ihn mit einem Faustschlag ins Gesicht, der ihn nicht nur körperlich, sondern auch emotional schwer traf. Diese Erfahrung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen Apothekeninhaber im Umgang mit betrügerischen Kunden und gefälschten Rezepten ausgesetzt sind, und unterstreicht die Notwendigkeit eines verstärkten Schutzes und klarer Leitlinien für das Vorgehen in solchen Situationen.

Erfreulicher sind die Nachrichten aus der Versorgung mit Antibiotika für Kinder. In diesem Bereich ist der Bedarf nicht nur gedeckt, sondern wird teilweise sogar übertroffen. Dies ist eine positive Entwicklung, da Antibiotika speziell für die Behandlung von Kindern in den letzten Jahren immer wieder knapp geworden waren. Die aktuelle Verfügbarkeit zeigt, dass die Lieferketten in diesem Bereich stabilisiert werden konnten, was insbesondere in der Erkältungs- und Grippesaison entscheidend zur Gesundheit der jüngsten Patienten beiträgt.

Parallel zu diesen Entwicklungen zeigt sich die zunehmende Verwundbarkeit des Apothekenwesens gegenüber Cyberrisiken, wie ein mutmaßlicher Hackerangriff auf den Großhändler AEP aus Alzenau verdeutlicht. Berichten zufolge hatten mehrere Apothekenbetreiber von IT-Problemen berichtet, die auf einen möglichen Angriff hindeuteten. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken, die mit der Digitalisierung im Apothekenwesen einhergehen. Digitale Systeme und E-Rezepte bieten einerseits immense Effizienzvorteile, erhöhen jedoch auch die Anfälligkeit gegenüber Cyberangriffen. Die Bedeutung einer umfassenden IT-Sicherheit nimmt daher stetig zu. Apothekenbetreiber sind zunehmend gefordert, in Cyberversicherungen zu investieren, um sich gegen potenzielle finanzielle und rechtliche Schäden zu wappnen, die durch solche Angriffe entstehen könnten. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, spezifische Risikofragen zu beantworten, die über die Versicherungsbedingungen und den Umfang des Schutzes entscheiden.

Ein weiteres zentrales Thema ist die finanzielle Absicherung der Apothekeninhaber im Alter. Das Versorgungswerk der Apotheker in Schleswig-Holstein sah sich kürzlich mit einem erheblichen finanziellen Rückschlag konfrontiert, nachdem durch verlustreiche Immobilieninvestitionen 54,9 Millionen Euro abgeschrieben werden mussten. Die Verantwortlichen, insbesondere Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, betonen zwar, dass die Renten der Mitglieder aktuell nicht gefährdet seien, doch diese beruhigenden Worte können die Sorgen vieler Apotheker nicht vollständig zerstreuen. Die Bedenken hinsichtlich der Zukunft der berufsständischen Altersvorsorge nehmen zu, und es stellt sich die Frage, inwieweit eine zusätzliche private Berufsunfähigkeitsversicherung notwendig ist, um im Ernstfall eine ausreichende finanzielle Absicherung zu gewährleisten. Der gesetzliche Schutz allein reicht oft nicht aus, um den Lebensstandard im Fall der Berufsunfähigkeit zu halten, weshalb viele Apothekenbetreiber in private Absicherungsmodelle investieren.

Die Wertermittlung einer Apotheke stellt eine weitere komplexe Aufgabe dar, die oft unterschätzt wird. Viele Betreiber orientieren sich beim Verkaufspreis an ihrem Jahresüberschuss, doch dieser gibt kein vollständiges Bild über den Wert des Unternehmens. Um eine realistische Einschätzung zu erhalten, müssen Steuern und ein kalkulatorischer Unternehmerlohn berücksichtigt werden. So wird verhindert, dass eine zu optimistische Preisvorstellung entsteht, die den Verkaufsprozess erschweren könnte. Eine solide und realistische Bewertung ist nicht nur für den Verkäufer, sondern auch für potenzielle Käufer entscheidend, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Für Apothekenmitarbeiter, die im Zuge von Entlassungen eine Abfindung erhalten, stellt sich die Frage, wie das Geld am sinnvollsten eingesetzt werden kann. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Renten scheint die Investition der Abfindung in die Altersvorsorge eine kluge Wahl zu sein. Zudem kann durch eine durchdachte Steuerstrategie ein erheblicher Teil der Abfindung vor Abzügen geschützt werden, was den Wert dieser Einmalzahlung langfristig erhöht.

Kommentar:

Die Entwicklungen im Apothekenwesen zeigen, wie sich Tradition und Innovation zunehmend miteinander verzahnen und neue Wege der Zusammenarbeit sowie technische und wirtschaftliche Herausforderungen in den Vordergrund rücken. Die Kooperation mehrerer Apothekenbetreiber bei der Führung einer weiteren Filiale ist ein Zeichen für den Wandel im Markt, der Apotheken zur Optimierung und besseren Ressourcennutzung zwingt. Der Druck wächst, sich wirtschaftlich abzusichern und gemeinsam eine stärkere Marktposition zu schaffen. Gleichzeitig ist die Sicherstellung einer hohen Ausbildungsqualität in PTA-Schulen essenziell, um den Beruf auch in Zukunft mit kompetenten Fachkräften besetzen zu können. Die bestehenden Qualitätsunterschiede in den Ausbildungseinrichtungen lassen jedoch Zweifel an einer flächendeckend einheitlichen Ausbildung aufkommen. Eine mangelnde Ausbildung gefährdet nicht nur die Zukunft der Berufseinsteiger, sondern beeinflusst die gesamte Versorgungsqualität im Apothekenwesen.

Die Ereignisse um den Hackerangriff bei AEP verdeutlichen zudem, dass die Digitalisierung ein zweischneidiges Schwert ist. Effizienzgewinne durch digitale Systeme und die Einführung des E-Rezepts eröffnen Apotheken einerseits neue Möglichkeiten zur Prozessoptimierung und Kundenbindung. Andererseits werden Apothekenbetreiber durch die zunehmende Anfälligkeit für Cyberangriffe und die daraus resultierenden finanziellen und rechtlichen Risiken stärker gefordert. Die Bedeutung einer soliden Cyberversicherung kann in diesem Zusammenhang nicht hoch genug bewertet werden. Doch Versicherer stellen detaillierte Anforderungen, sodass Apothekenbetreiber eine Vielzahl von Risikofragen beantworten müssen, bevor der Schutz tatsächlich greift – ein Prozess, der Zeit und Investitionen erfordert, aber letztlich essenziell ist, um den Betrieb nachhaltig zu schützen.

Die Rückschläge des Versorgungswerks in Schleswig-Holstein werfen zudem ein Licht auf die Herausforderungen in der Altersvorsorge und die Unsicherheiten, denen viele Apotheker in ihrer Absicherung gegenüberstehen. Der Zwang zu risikobehafteten Investitionen zur Erwirtschaftung angemessener Renten zeigt, wie verletzlich die bestehenden Versorgungssysteme sein können. Auch die Berufsunfähigkeit bleibt ein Thema, das Apothekenbetreiber beschäftigt, da die staatliche Absicherung im Ernstfall oft unzureichend ist. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung erscheint daher für viele als unverzichtbare Ergänzung.

Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Betriebskosten wird die genaue Wertermittlung einer Apotheke zunehmend wichtiger, da immer mehr Betreiber den Verkauf als eine langfristige Option sehen. Eine realistische Bewertung unter Einbezug aller wesentlichen Faktoren gibt nicht nur eine transparente Auskunft über den Unternehmenswert, sondern stärkt auch das Vertrauen bei potenziellen Käufern.

Abschließend zeigt die Frage der optimalen Nutzung einer Abfindung für Apothekenmitarbeiter, dass die finanzielle Planung für alle Beteiligten im Apothekenwesen heute mehr denn je strategisches Denken erfordert. Eine Abfindung zur Altersvorsorge zu nutzen und steuerlich intelligent zu gestalten, kann den Übergang in neue Lebensphasen erleichtern und langfristig Sicherheit bieten. In einer Branche, die von schnellen Veränderungen geprägt ist, bleibt die Fähigkeit zur Anpassung und vorausschauenden Planung eine unverzichtbare Eigenschaft für alle Akteure des Apothekenwesens.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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