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Apotheken-News: Medizinischer Fortschritt, digitale Transformation und wirtschaftlicher Druck im Gesundheitswesen

Apotheken, Politik und Forschung zwischen Innovation, Versorgungssicherheit und neuen Belastungen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Zeitdruck, wirtschaftliche Herausforderungen und medizinische Innovationen prägen die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Apotheken kämpfen mit verlängerten Postzustellzeiten, schwer erreichbaren Importquoten und steigenden Retaxrisiken, während politische Debatten um Digitalisierung und Versorgungssicherheit weiter an Fahrt aufnehmen. Hoffnung bieten Fortschritte in der Medizin: neue Therapien bei chronischem Juckreiz, die FDA-Zulassung von Orlynvah™ und die mögliche Rezeptfreiheit für Allergie-Nasensprays. Gleichzeitig rücken Themen wie Cannabis als kognitiver Unterstützer und die Rückkehr zum Dreifach-Grippeimpfstoff ins Zentrum der Diskussion. Doch der Spagat zwischen Innovation und strukturellen Hürden zeigt: Die Zukunft des Gesundheitswesens bleibt herausfordernd.

Ab Januar 2024 wird die Deutsche Post die gesetzliche Zustellzeit für Briefe verlängern. Diese Änderung hat weitreichende Konsequenzen, insbesondere für Apotheken, die auf eine pünktliche Zustellung von Rezepten, Betäubungsmittel-Dokumenten (BtM) und Abrechnungen angewiesen sind. Die bisher übliche Zustellung am nächsten Werktag entfällt, was Apotheken vor erhebliche Herausforderungen stellt. Verzögerungen könnten nicht nur die Abrechnung mit Krankenkassen erschweren, sondern auch die Verfügbarkeit notwendiger Medikamente und die Liquidität der Betriebe gefährden. Die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation vieler Apotheken wird durch diese Neuerung weiter verschärft.

Erschwerend kommt hinzu, dass die gesetzlich vorgeschriebene Importquote für preisgünstige Arzneimittel für viele Apotheken kaum erreichbar ist. Während die Kosten weiter steigen, bleibt das Angebot oft begrenzt, wodurch die angestrebten Einsparziele häufig außer Reichweite sind. Diese Problematik verdeutlicht den wachsenden Druck, unter dem Apotheken stehen, zumal bereits seit 2021 rund 1.500 Standorte schließen mussten. Auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen in Wiesbaden wurde die prekäre Lage der Apotheken thematisiert. Vertreter der Grünen bekräftigten ihre Unterstützung für ein stabiles Apothekensystem und betonten im Gespräch mit der ABDA die Dringlichkeit politischer Maßnahmen.

Ein Lichtblick zeigt sich in der Einigung zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband. Die Schiedsstelle hat neue Eckpunkte festgelegt, die die Retaxgefahren bei Entlassrezepten deutlich reduzieren sollen. Dieser Kompromiss könnte vor allem kleineren Apotheken Entlastung verschaffen, die in der Vergangenheit häufig von finanziellen Rückforderungen betroffen waren. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran: Ab Juli 2025 sollen T-rezeptpflichtige Arzneimittel nur noch elektronisch verordnet werden. Doch trotz der Vorteile einer modernen Infrastruktur bleiben Zweifel an der Umsetzbarkeit und dem ehrgeizigen Zeitplan bestehen.

Auch medizinisch gibt es wichtige Fortschritte. Chronischer Pruritus, der bis zu 22 Prozent der Bevölkerung betrifft, bleibt eine schwer zu behandelnde Erkrankung. Dennoch gibt es neue Therapieansätze, die das Leben der Betroffenen verbessern könnten. Eine weitere Innovation ist die FDA-Zulassung von Orlynvah™, dem ersten oralen Carbapenem zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen. Diese Kombination aus Sulopenem-Etzadroxil und Probenecid bietet eine neue Option bei resistenten Infektionen, die eine wachsende Herausforderung darstellen.

Im Bereich der Allergiebehandlung steht möglicherweise eine bedeutende Veränderung bevor. Ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht die Rezeptfreiheit für kombinierte Allergie-Nasensprays mit Azelastin und Fluticason vor. Diese Maßnahme könnte den Zugang zu wirksamen Medikamenten erleichtern und Patienten entlasten. Überraschende Erkenntnisse kommen auch aus der Virologie: Der B-Yamagata-Stamm des Influenza-Virus gilt als ausgerottet. Die Grippesaison 2024/2025 markiert damit die Rückkehr zum Dreifach-Impfstoff, was den Auswirkungen der strikten Corona-Maßnahmen zugeschrieben wird.

Auch der therapeutische Einsatz von Cannabis rückt erneut in den Fokus. Neue Studien legen nahe, dass niedrig dosiertes THC die kognitive Leistung bei älteren Menschen verbessern könnte. Diese Ergebnisse könnten die Diskussion über den Nutzen von Cannabis in der Medizin nachhaltig beeinflussen. In einem weniger erfreulichen Kontext wurde Engelhard Arzneimittel vom Landgericht Hamburg gerügt. Das Unternehmen hatte Prospan®-Hustentropfen in der Werbung als überlegen gegenüber Bronchipret®-Tropfen dargestellt, ohne wissenschaftliche Beweise vorzulegen.

Parallel dazu gerät die Politik zunehmend unter Druck. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stärkte Bundeskanzler Olaf Scholz in der Debatte um eine erneute Kanzlerkandidatur und forderte klare Entscheidungen, um die Handlungsfähigkeit der SPD zu sichern. Gleichzeitig betonte Lauterbach die Notwendigkeit, die Corona-Politik umfassend aufzuarbeiten, um das Vertrauen in die Politik wiederherzustellen. Unterdessen stehen in Österreich die Krankenkassen vor massiven finanziellen Herausforderungen. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) prognostiziert ein Milliardenloch für 2024 und 2025, das die Versorgungssicherheit bedrohen könnte.

Die Vielzahl der Entwicklungen zeigt deutlich, wie komplex und vielschichtig die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind. Von wirtschaftlichen Zwängen über politische und regulatorische Fragen bis hin zu medizinischen Innovationen gibt es zahlreiche Themen, die Apotheken und die Gesundheitsbranche gleichermaßen beschäftigen.

Kommentar:

Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen, wie tiefgreifend die Veränderungen im Gesundheitswesen Apotheken betreffen. Die verlängerte Postzustellzeit mag auf den ersten Blick eine unbedeutende Neuerung sein, doch sie hat das Potenzial, schwerwiegende Konsequenzen zu verursachen. Insbesondere für Apotheken, die auf zeitkritische Dokumente wie Rezepte und BtM-Unterlagen angewiesen sind, drohen zusätzliche Kosten und organisatorische Hürden. Diese Belastung kommt zu einer ohnehin angespannten wirtschaftlichen Lage hinzu, in der viele Apotheken bereits um ihre Existenz kämpfen.

Die Importquote ist ein weiteres Beispiel für ein gut gemeintes, aber in der Praxis kaum umsetzbares Ziel. Die Realität zeigt, dass Apotheken mit den steigenden Anforderungen an Einsparungen bei gleichzeitigen Kostensteigerungen überfordert sind. Während die Grünen auf ihrer Delegiertenkonferenz Unterstützung signalisiert haben, müssen konkrete Maßnahmen folgen, um die Basisversorgung zu sichern. Ohne eine klare Strategie droht der anhaltende Rückgang der Apothekenstandorte das Versorgungssystem nachhaltig zu schwächen.

Erfreulicherweise gibt es Fortschritte, wie die Einigung zur Reduzierung von Retaxgefahren bei Entlassrezepten. Diese Entscheidung zeigt, dass Kompromisse möglich sind, wenn alle Beteiligten bereit sind, aufeinander zuzugehen. Dennoch darf der Fokus nicht allein auf Entlastungen liegen; Investitionen in die Digitalisierung sind ebenso unerlässlich. Elektronische T-Rezepte sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch es bleibt fraglich, ob die Infrastruktur und die Akzeptanz rechtzeitig geschaffen werden können.

Auch in der medizinischen Forschung zeigen sich Lichtblicke. Neue Therapieoptionen bei chronischem Pruritus und die FDA-Zulassung von Orlynvah™ sind Beispiele dafür, wie wissenschaftlicher Fortschritt die Versorgung verbessern kann. Solche Entwicklungen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass strukturelle Probleme wie die Kostenexplosion und die unzureichende politische Unterstützung ungelöst bleiben.

Karl Lauterbachs Appell zur ehrlichen Aufarbeitung der Corona-Politik ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen zurückzugewinnen. Doch Worte allein reichen nicht aus. Es braucht eine Politik, die nicht nur auf kurzfristige Lösungen setzt, sondern nachhaltige Strategien entwickelt, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Die Versorgungssicherheit, insbesondere in Österreich, steht auf dem Spiel, wenn strukturelle Defizite nicht entschlossen angegangen werden.

Letztlich stehen Apotheken und das Gesundheitswesen vor einer Gratwanderung. Während die Innovationskraft der Forschung Hoffnung weckt, bleibt die politische und wirtschaftliche Realität eine immense Hürde. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung zu stellen. Es liegt an allen Akteuren – Politik, Wirtschaft und Wissenschaft –, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und nicht nur Symptome, sondern auch Ursachen zu bekämpfen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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