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Apotheken-News: Reformen, Proteste und finanzielle Engpässe

Wie aktuelle gesetzliche Änderungen, wirtschaftliche Probleme und Proteste der Apotheker die Sicherstellung der wohnortnahen medizinischen Versorgung auf die Probe stellen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In Deutschland steht die wohnortnahe Apothekenversorgung auf der Kippe. Das sogenannte „Apothekensterben“ und die aktuellen Reformvorschläge des Gesundheitsministeriums könnten die flächendeckende medizinische Versorgung massiv gefährden. Apotheker und Politiker warnen vor drastischen Konsequenzen, während rechtliche und wirtschaftliche Herausforderungen die Branche zusätzlich belasten. Ein Blick auf die kritischen Entwicklungen zeigt, wie dringend notwendige Anpassungen und Reformen sind, um die Zukunft der Apotheken zu sichern.

In Deutschland wird das sogenannte "Apothekensterben" zunehmend zur Bedrohung für die flächendeckende medizinische Versorgung. Apothekerin Dr. Heike Pfäffle-Planck äußerte in einem Gespräch mit FDP-Bundestagsabgeordneter Renata Alt in ihrer Pinguin-Apotheke in Kirchheim unter Teck scharfe Kritik an den aktuellen Reformvorschlägen des Bundesgesundheitsministeriums. Sie betonte, dass die geplante Erhöhung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) nicht ausreichen werde, um das Sterben der Apotheken aufzuhalten. Dr. Pfäffle-Planck forderte eine dringende Anpassung der Vergütung für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

SPD-Co-Vorsitzender Lars Klingbeil plant einen Online-Austausch mit Parteikollegen und Apothekern, um die hitzige Debatte um das Apothekenreformgesetz (ApoRG) zu klären. Das umstrittene Reformgesetz, das sowohl innerhalb der SPD als auch auf Länderebene für intensive Diskussionen sorgt, stößt vor allem bei Apothekern auf Widerstand. Diese befürchten, dass die Reform die Existenzgrundlage vieler Apotheken gefährden könnte.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Vertragsbedingungen eines Berufsunfähigkeitstarifs der Generali Versicherung für unwirksam erklärt. Im Fokus des Urteils stehen Klauseln des sogenannten „Vitality Programms“, bei dem die Prämienhöhe von der Teilnahme an gesundheitsfördernden Aktivitäten abhängt. Versicherte konnten durch sportliche Betätigung oder Arztbesuche Punkte sammeln, die ihren „Vitality Status“ bestimmten und damit die Höhe ihrer Versicherungsprämie beeinflussten.

In Thüringen sichern Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen, ihre Existenz in erheblichem Maße durch Einnahmen aus der Behandlung von Privatversicherten. Dies wird durch aktuelle Daten aus dem Regionalatlas Thüringen zur medizinischen Versorgung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) verdeutlicht. Die Mehreinnahmen entstehen, weil Ärzte bei der Behandlung von Privatpatienten weniger Beschränkungen und Budgets unterliegen und in der Regel höhere Honorare erhalten als bei gesetzlich Versicherten.

In Leipzig hat eine Patientin ihren Arzt und das Apothekenpersonal kritisiert, weil sie nicht über die homöopathische Natur von Otovowen-Ohrentropfen informiert wurde, die ihr verordnet wurden. Dieser Vorfall hat eine Diskussion über die Informationspflichten von Ärzten und Apothekern bei der Verschreibung und Abgabe von Homöopathika ausgelöst.

Lars Polap wird ab dem 1. Oktober 2024 die Position des IT-Vorstands bei Noventi übernehmen. Polap kehrt damit zu einem bekannten Arbeitgeber zurück, bei dem er bereits vor über zehn Jahren tätig war. In den letzten Jahren leitete er bei Pharmatechnik den Bereich Produktentwicklung. Mit seiner Rückkehr zu Noventi soll Polap maßgeblich zur Weiterentwicklung des IT-Bereichs beitragen, wobei ein besonderer Fokus auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) liegt.

In Erfurt wird am kommenden Mittwoch ein Protest gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stattfinden. Mehrere Hundert Teilnehmer werden erwartet, darunter Apotheker aus verschiedenen Regionen, die auf die ihrer Meinung nach drastischen Auswirkungen der geplanten Reformen hinweisen möchten.

Nach §17 der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) besteht in Deutschland ein Kontrahierungszwang, der Apotheken verpflichtet, vorgelegte Rezepte grundsätzlich zu beliefern. Dies gilt auch für Verordnungen, die im Rahmen der Telemedizin ausgestellt wurden. Das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV), das 2019 in Kraft trat, ermöglicht Apotheken die Abgabe von Arzneimitteln auch bei digitalen Arzt-Patienten-Kontakten.

Apotheken und medizinische Praxen bereiten sich auf die Grippesaison 2024/25 vor, da die Unternehmen Viatris und Sanofi mit der Auslieferung ihrer Influenza-Impfstoffe beginnen. Die neuen Chargen umfassen Influvac Tetra, Xanaflu Tetra sowie speziell für ältere Menschen entwickelte Hochdosis-Impfstoffe wie Efluelda Tetra und Vaxigrip Tetra.

Das Medikament Mounjaro (Tirzepatid) von der Firma Lilly ist seit Mitte Mai als KwikPen erhältlich. Dieser Pen, der zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zum Gewichtsmanagement zugelassen ist, enthält vier Dosen des Medikaments. Nach ordnungsgemäßer Verabreichung bleibt eine Restmenge im Pen zurück, die nicht injiziert werden soll. Lilly erklärt, dass diese Überfüllung produktionsbedingt notwendig ist, um eine ordnungsgemäße Entlüftung und Funktion des Pens sicherzustellen.

Die Apotheken in Deutschland befinden sich in einer tiefen Krise. Stagnierende Honorare, rigide gesetzliche Regelungen und ein massiver Fachkräftemangel haben die Branche in eine beispiellose Situation manövriert. Viele betrachten die Untätigkeit der Politik als Hauptursache, da es versäumt wurde, rechtzeitig Reformen einzuleiten, um die Apotheken zu entlasten und zukunftssicher zu machen. Die Frage nach der Zukunft der Apotheken spaltet sowohl die Branche als auch die Öffentlichkeit.

Das Bundessozialgericht (BSG) steht vor der Herausforderung, über die Abrechnung von zytostatikahaltigen parenteralen Lösungen zu entscheiden. Im aktuellen Fall geht es um die Frage, ob Apotheken bei der Herstellung mehrerer applikationsfertiger Einheiten eines Medikaments den Rezepturzuschlag jeweils für jede Einheit oder nur einmal pro Verordnung berechnen dürfen.

Apotheker Martin Beutling von der Glocken-Apotheke kritisiert die zunehmend verschärften wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken. Besonders der Wegfall des Skontos, der den Apotheken bislang bei Arzneimittelbestellungen gewährt wurde, führt seiner Meinung nach zu erheblichen finanziellen Verlusten. Beutling warnt, dass Apotheken zunehmend zu den Verlierern im System werden.

Das Rudolf Virchow Klinikum in Glauchau, Sachsen, wird in den kommenden Jahren eine neue Zentralapotheke erhalten. Für den Bau des etwa 1.200 Quadratmeter großen Gebäudes wurden Fördermittel in Höhe von rund 2,55 Millionen Euro bewilligt. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa 4,8 Millionen Euro. Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping übergab kürzlich den Förderbescheid an die Apothekenleiterin und den Klinikgeschäftsführer.

Am 1. September 2024 stehen in Thüringen und Sachsen wichtige Landtagswahlen an, die entscheidende politische und gesellschaftliche Weichenstellungen mit sich bringen könnten. Im Vorfeld haben bereits mehrere Experten und Interessenvertreter Stellung bezogen, darunter Enno Bernzen vom Sächsischen Apothekerverband und Tanja Kratt von der Adexa-Bundesvorstand.

In einem aktuellen Podcast hat Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner deutliche Kritik an der geplanten Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geübt. Werner warf Lauterbach vor, die Ansprüche und Bedeutung der Apotheker nicht ausreichend zu verstehen und bezeichnete den noch nicht im Bundeskabinett vorgelegten Gesetzesentwurf als Erfolg des anhaltenden Protests der Apotheker.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat entschieden, dass Methylphenidat-Hartkapseln mit unterschiedlichen Freisetzungsprofilen ab dem 1. Juli 2024 auf der Substitutionsausschlussliste geführt werden. Diese Regelung schließt diese Präparate von der Ersetzung durch andere wirkstoffgleiche Medikamente aus.

Der Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen hat beschlossen, die Versorgungsrelevanz von Minoxidil für die topische Anwendung auf seine systemische Anwendung als Blutdrucksenker zu beschränken. Diese Entscheidung wurde einstimmig und ohne Enthaltungen getroffen.

Kommentar:

Die gegenwärtige Lage im Apothekenbereich und das "Apothekensterben" verdeutlichen dringende Reformbedarfe, um die flächendeckende Versorgung in Deutschland zu sichern. Es wird zunehmend klar, dass die Reformvorschläge des Bundesgesundheitsministeriums nicht ausreichen werden, um die Apothekenkrise zu bewältigen. Die Forderungen nach einer fairen Vergütung für verschreibungspflichtige Arzneimittel werden lauter, während die finanziellen Engpässe und starren Regeln die Existenz vieler Apotheken bedrohen.

Die politische Diskussion um das Apothekenreformgesetz zeigt die tiefgreifenden Differenzen und Ängste innerhalb der Branche und der Politik. Während der Protest der Apotheker und die kritischen Stimmen der Gesundheitsministerin Heike Werner auf die unzureichende Berücksichtigung der Apothekerbedürfnisse hinweisen, müssen die politisch Verantwortlichen schnell und zielgerichtet handeln, um das drohende Aus vieler Apotheken zu verhindern.

Gleichzeitig ist die Neuordnung der Vergütung und die Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen entscheidend, um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen und bei Privatversicherten zu sichern. Die politischen Entscheidungen in den kommenden Wochen werden nicht nur die Zukunft der Apotheken, sondern auch die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung maßgeblich beeinflussen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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