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Apotheken-News: Rekordumsätze, E-Rezept-Ausfälle und Apothekenschließungen

Online-Boom bei Shop Apotheke, technische Probleme beim E-Rezept und die Krise traditioneller Apotheken

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Der Apothekenmarkt steht vor tiefgreifenden Veränderungen: Während Online-Anbieter wie Shop Apotheke mit Rekordumsätzen und prominenter Werbung ihre Position stärken, kämpfen traditionelle Apotheken mit steigenden Kosten und zunehmendem Wettbewerbsdruck. Gleichzeitig sorgt die Digitalisierung im Gesundheitswesen mit der Einführung des elektronischen Rezepts und der elektronischen Patientenakte für Aufbruchstimmung, doch technische Schwachstellen und mangelnde Ressourcen bremsen den Fortschritt. Studien unterstreichen die Bedeutung bewährter Therapien wie Insulin bei Schwangerschaftsdiabetes, während innovative Ansätze bei Migräneprophylaxe und Augenheilkunde Hoffnung geben – jedoch nicht ohne Versorgungslücken. Regionale Probleme wie das Apothekensterben in Bremen und dem Saarland verdeutlichen, wie fragil die pharmazeutische Grundversorgung sein kann. Und während politische Debatten über Karenztage und Lohnfortzahlung neue Fronten schaffen, bereitet sich die Branche mit Börsengängen und strategischen Neuausrichtungen auf die Herausforderungen der Zukunft vor. Trotz aller Hürden bleibt eines klar: Die Balance zwischen Innovation, Patientenversorgung und wirtschaftlicher Stabilität wird entscheidend sein.

Im vergangenen Jahr hat die Shop Apotheke mit einer aggressiven Marketingstrategie und der Einführung des elektronischen Rezepts beeindruckende Erfolge erzielt. Mit prominenten Werbeträgern wie Günther Jauch erreichte das Unternehmen eine hohe Sichtbarkeit und steigerte seine Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland auf 254 Millionen Euro, davon allein 97 Millionen Euro im vierten Quartal. Dies entspricht einem Umsatzplus von 68,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung verdeutlicht nicht nur die Dynamik des Onlinehandels im Pharmabereich, sondern auch die Herausforderungen für traditionelle Apotheken, die unter steigenden Betriebskosten und dem zunehmenden Wettbewerb leiden. Während Online-Apotheken wie Shop Apotheke ihren Marktanteil kontinuierlich ausbauen, wird in Europa zunehmend über die Liberalisierung des Handels mit rezeptpflichtigen Medikamenten diskutiert. Ein neu gegründeter Interessenverband setzt sich dafür ein, den grenzüberschreitenden Verkauf solcher Arzneimittel innerhalb der EU zu ermöglichen, was die Wettbewerbsbedingungen für stationäre Apotheken weiter verschärfen könnte.

Im Bereich der medizinischen Versorgung bleibt Insulin die unangefochtene Standardtherapie für Schwangerschaftsdiabetes. Eine aktuelle Studie hat erneut die Überlegenheit von Insulin gegenüber oralen Medikamenten wie Metformin und der Kombination aus Metformin und Glibenclamid bewiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass die orale Therapie den Anforderungen an eine gleichwertige Wirksamkeit im Vergleich zu Insulin nicht gerecht wird. Dies bestätigt die zentrale Rolle von Insulin in der effektiven Blutzuckerregulation bei Gestationsdiabetes und unterstreicht die Bedeutung dieser Therapieoption in einem sensiblen Behandlungsbereich, der sowohl die Gesundheit der Mutter als auch des ungeborenen Kindes betrifft.

Im Bereich der Augenheilkunde stellt die altersbedingte Makuladegeneration weiterhin eine große Herausforderung dar. Die nasse Form der Erkrankung kann durch Anti-VEGF-Therapien behandelt werden, die das abnormale Wachstum von Blutgefäßen unter der Netzhaut hemmen und häufig das Sehvermögen der Patienten verbessern. Für die trockene Form, die eine erhebliche Versorgungslücke darstellt, gibt es jedoch nach wie vor keine zugelassenen Therapien. Diese Situation verdeutlicht die dringende Notwendigkeit weiterer Forschung und Innovation, um auch für Patienten mit der trockenen AMD effektive Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Im Bereich der Migräneprophylaxe sorgt ein pflanzliches Arzneimittel für Aufmerksamkeit. Mutterkraut Apomedica, ein Produkt von Dr. Böhm®, ist das erste traditionell pflanzliche Mittel, das speziell zur Vorbeugung migräneartiger Kopfschmerzen entwickelt wurde. Angesichts der Tatsache, dass Migräne eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen in Europa ist, von der etwa 14 Prozent der Erwachsenen betroffen sind, stellt diese Innovation eine willkommene Ergänzung zu den bestehenden Therapieoptionen dar. Besonders Frauen leiden häufig unter dieser Erkrankung, was die gesellschaftliche Relevanz solcher Entwicklungen betont.

Die Diskussion um die Abschaffung der Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag hat in Deutschland zu intensiven politischen Auseinandersetzungen geführt. Führende Vertreter der Regierungsparteien, darunter CDU-Politiker Karl-Josef Laumann und SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil, haben sich entschieden gegen den Vorschlag gestellt. Diese kontroverse Debatte verdeutlicht die Spannungen zwischen wirtschaftlichen Erwägungen und der sozialen Verantwortung gegenüber Arbeitnehmern.

Der Pharmakonzern Stada bereitet sich unterdessen auf einen milliardenschweren Börsengang vor, der im Frühjahr in Frankfurt erwartet wird. Im Zuge dessen hat das Unternehmen seine Führung neu strukturiert. Mit Andreas Fibig, einem erfahrenen Manager aus der Pharmaindustrie, der den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen soll, und Peter Goldschmidt als weiterhin amtierenden Vorstandschef setzt Stada auf Stabilität und strategische Neuausrichtung. Durch den Börsengang erhofft sich das Unternehmen Einnahmen zwischen einer und zwei Milliarden Euro, um seine Position im globalen Markt zu stärken.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen erreicht mit der Einführung der elektronischen Patientenakte für alle gesetzlich Versicherten einen neuen Höhepunkt. Dieses digitale Archiv soll Gesundheitsinformationen wie Diagnosen, Behandlungsverläufe und Medikamentenpläne dauerhaft speichern und so die Transparenz und Effizienz im deutschen Gesundheitssystem verbessern. Trotz der technischen Fortschritte bleibt jedoch die Frage offen, inwieweit alle Beteiligten – von Patienten über Ärzte bis hin zu Apotheken – die ePA in ihren Arbeitsalltag integrieren können.

In deutschen Apotheken führt die Preisgestaltung von Arzneimitteln immer wieder zu einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Vorgaben und pharmazeutischer Verantwortung. Rabattverträge und Preisgrenzen können dazu führen, dass das wirtschaftlich günstigste Arzneimittel abgegeben werden muss, selbst wenn pharmazeutische Bedenken hinsichtlich der Patientensicherheit bestehen. Diese Konflikte stellen eine tägliche Herausforderung für Apotheker dar, die einerseits Kosten reduzieren müssen, andererseits aber die bestmögliche Versorgung der Patienten sicherstellen wollen.

Der Rückgang von Apotheken in Bremen und im Saarland verschärft die Problematik der regionalen Gesundheitsversorgung. Immer mehr Apotheken schließen ihre Türen, ohne dass neue Eröffnungen diesen Trend ausgleichen. Besonders in ländlichen Regionen ist die Grundversorgung gefährdet, was die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken dringend auf den Prüfstand stellt.

Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland hat sich als weniger reibungslos erwiesen als erhofft. Technische Ausfälle und Systemüberlastungen beeinträchtigen den Ablauf in Apotheken erheblich, insbesondere in kleineren Betrieben, die oft nicht über ausreichende IT-Ressourcen verfügen. Strategien zur Risikominderung, wie der Ausbau redundanter Systeme und Schulungen für das Personal, sind daher entscheidend, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Versorgung der Patienten sicherzustellen.

Kommentar:

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen und die zunehmende Verlagerung des Apothekenmarktes ins Netz sind zweifellos Entwicklungen, die große Chancen, aber auch erhebliche Risiken mit sich bringen. Während Unternehmen wie Shop Apotheke mit aggressiven Marketingkampagnen und prominenten Werbefiguren ihre Marktanteile ausbauen, sehen sich traditionelle Apotheken einem immer stärkeren Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Der Erfolg der Online-Anbieter zeigt jedoch vor allem eines: Der Wandel im Gesundheitssektor ist nicht aufzuhalten, und es wird höchste Zeit, dass auch stationäre Apotheken ihre Rolle in dieser neuen Realität überdenken.

Die Einführung des elektronischen Rezepts und der elektronischen Patientenakte sind Meilensteine, die die Weichen für ein modernes Gesundheitssystem stellen könnten. Doch technische Pannen und mangelnde Ressourcen – insbesondere bei kleineren Apotheken – zeigen die Schwachstellen dieser Umstellung. Die digitale Infrastruktur muss dringend verbessert und der Zugang für alle Beteiligten erleichtert werden. Hier ist die Politik gefordert, nicht nur gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, sondern auch die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen, um Apotheken den Weg in die digitale Zukunft zu ebnen.

Hinzu kommt die Herausforderung, zwischen wirtschaftlichen Vorgaben und pharmazeutischer Verantwortung zu balancieren. Rabattverträge und Preisobergrenzen setzen Apotheker häufig in eine Zwickmühle, in der sie zwischen Wirtschaftlichkeit und Patientensicherheit entscheiden müssen. Diese Situation verdeutlicht, wie dringend eine Reform der Preisregulierung im Sinne einer verbesserten Patientenversorgung notwendig ist.

Die Entwicklungen im Bereich der Arzneimitteltherapie – von Insulin bei Schwangerschaftsdiabetes bis zu Anti-VEGF-Therapien bei AMD – zeigen, wie wichtig es ist, Innovationen voranzutreiben. Doch gerade bei der Versorgung mit neuen Therapien steht die Apothekerschaft vor der Aufgabe, ihre Rolle als Berater und Versorger in einem sich wandelnden Markt zu behaupten.

Das Apothekensterben in Regionen wie Bremen und dem Saarland ist ein alarmierendes Zeichen. Es unterstreicht, dass die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln keineswegs selbstverständlich ist. Wenn Apotheken in ländlichen Gebieten schließen, wird die Grundversorgung gefährdet, was besonders für ältere und weniger mobile Patienten dramatische Folgen haben kann.

Die Herausforderungen sind gewaltig, doch sie bieten auch eine Chance. Apotheken können sich als unverzichtbare Anlaufstelle für Patienten positionieren, indem sie nicht nur Medikamente verkaufen, sondern auch individuelle Beratung, innovative Dienstleistungen und digitale Lösungen anbieten. Der Weg in die Zukunft erfordert jedoch Mut, Investitionen und eine entschlossene Unterstützung seitens der Politik. Nur so kann gewährleistet werden, dass Apotheken auch in einem zunehmend digitalen Zeitalter ihrer zentralen Rolle im Gesundheitssystem gerecht werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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