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Apotheken-News: Über 5000 Apotheken geschlossen – Reform bleibt aus

Während Betriebskosten steigen und Versandhandel wächst, fehlt ein Konzept für die Finanzierung neuer Leistungen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Mehr als 5000 Apotheken mussten bereits schließen – und das Apothekensterben schreitet weiter voran. Ursachen sind steigende Kosten, veraltete Vergütungsmodelle und wachsende Konkurrenz durch Versandhandel. Während viele Experten mehr Honorierung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen fordern, bleibt offen, wie diese finanziert werden könnten. Ein Praxisbeispiel aus Brandenburg zeigt Chancen, aber auch hohe Hürden für Apotheker. Die Politik schweigt weitgehend, obwohl die Versorgungssicherheit auf dem Spiel steht. Ein umfassender Bericht über Ursachen, Folgen und mögliche Lösungen.

In Deutschland spitzt sich die Lage der Apotheken immer weiter zu. Innerhalb weniger Jahre haben bereits über 5000 Apotheken schließen müssen – und diese Zahl wächst stetig weiter. Die Ursachen sind dabei vielschichtig: steigende Kosten bei gleichzeitig stagnierenden oder sogar rückläufigen Einnahmen, zunehmende Konkurrenz durch Online-Apotheken und Versandhandel sowie anhaltende Unsicherheit über politische Rahmenbedingungen belasten Apotheker landesweit massiv.

Ein entscheidender Faktor, der vielen Apotheken das Überleben erschwert, ist das starre Vergütungssystem für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Hier sind die Margen seit Jahren praktisch unverändert geblieben, während Betriebs-, Personal- und Energiekosten kontinuierlich steigen. Besonders kleinere Apotheken in ländlichen Gebieten trifft dies hart, denn ihre Absatzmengen sind oftmals zu gering, um durch eine größere Verkaufszahl den wirtschaftlichen Druck abzufedern.

Politische Reformvorschläge bleiben unterdessen vage und unkonkret. Eine tiefgreifende und umfassende Neuordnung der Apothekerhonorare wird zwar in Fachkreisen seit Jahren diskutiert, bislang allerdings ohne greifbare Resultate. Von Seiten der Apothekerschaft gibt es vermehrt Forderungen, künftig verstärkt Dienstleistungen wie individuelle Medikationsanalysen, Impfungen oder Präventionsmaßnahmen gesondert zu vergüten. Doch auch hier fehlen bislang klare Konzepte, wie solche Leistungen konkret finanziert und etabliert werden sollen.

Ein Beispiel aus Brandenburg macht deutlich, dass der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen durchaus Potenzial hat. Einzelne Apotheken haben dort gezielt in Beratung und Serviceleistungen investiert und konnten sowohl ihre Kundenzahlen als auch ihre Umsätze stabilisieren oder sogar steigern. Doch dieser Erfolg verlangt den Apothekeninhabern einiges ab: Neben finanziellen Investitionen braucht es viel unternehmerisches Engagement, Risikobereitschaft und die Fähigkeit, die Apotheke als modernes Dienstleistungsunternehmen zu positionieren. Genau diese Kompetenzen fehlen jedoch oft, da sie in der klassischen Ausbildung zum Apotheker bislang kaum gefördert wurden.

Ein zentrales Problem bleibt zudem weiterhin ungelöst: die Frage der Finanzierung. Forderungen nach einer angemessenen Honorierung zusätzlicher pharmazeutischer Dienstleistungen stehen häufig im Raum, doch niemand benennt konkret, woher diese zusätzlichen Mittel letztendlich kommen sollen. Die Krankenkassen weisen regelmäßig darauf hin, dass ihre finanziellen Spielräume begrenzt sind. Der Druck auf das gesamte Gesundheitssystem nimmt aufgrund steigender Arzneimittelpreise und wachsender Behandlungsanforderungen weiter zu, weshalb zusätzliche Gelder nicht einfach verfügbar gemacht werden können.

Experten fordern deshalb einen grundlegenden Strukturwandel im Gesundheitswesen. Es müsse klar definiert werden, welchen Stellenwert die Apotheke in Zukunft einnehmen soll, und ob der Staat bereit ist, zusätzliche Mittel bereitzustellen, um eine wohnortnahe Versorgung dauerhaft sicherzustellen. Ohne ein entschiedenes politisches Handeln droht das Apothekensterben weiterzugehen – mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in ganz Deutschland.

Kommentar:

Dass in den vergangenen Jahren Tausende Apotheken schließen mussten, sollte niemanden überraschen – das Problem zeichnet sich seit Langem ab. Trotzdem herrscht politisch eine erstaunliche Untätigkeit: Das Gesundheitsministerium beschränkt sich bislang auf halbherzige Versprechen und wenig greifbare Ankündigungen. Derweil schlittern immer mehr Apotheker in finanzielle Schieflage und müssen ihre Betriebe endgültig aufgeben. Dabei steht nicht nur die wirtschaftliche Existenz einzelner Apotheker auf dem Spiel, sondern zunehmend auch die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung.

Es genügt eben nicht, punktuell auf neue Einnahmequellen durch zusätzliche Dienstleistungen zu setzen. Sicherlich bieten Impfangebote, Medikationsanalysen oder Präventionsmaßnahmen sinnvolle Ergänzungen, die dem Apothekerberuf neue Perspektiven eröffnen könnten. Aber sie ersetzen nicht das dringend benötigte umfassende Reformpaket. Das System, wie Apotheken in Deutschland bislang finanziert und honoriert werden, stammt noch aus Zeiten, in denen der Arzneimittelmarkt völlig anders strukturiert war. Heute kämpfen Apotheker nicht nur mit steigenden Kosten, sondern auch mit einer völlig veränderten Wettbewerbssituation durch internationale Versandapotheken und Online-Riesen. Um hier zu bestehen, braucht es längst nicht mehr nur pharmazeutisches Fachwissen, sondern unternehmerische Kompetenz und Innovationsgeist – zwei Qualitäten, die das traditionelle Ausbildungssystem bis heute nur unzureichend vermittelt.

Viel wichtiger als einzelne punktuelle Maßnahmen wäre daher eine ehrliche politische Diskussion darüber, wie das Apothekensystem in Deutschland zukunftssicher aufgestellt werden kann. Dabei muss auch offen darüber gesprochen werden, woher zusätzliches Geld kommen könnte und wie die Finanzierung neuer Leistungen konkret funktionieren soll. Solange sich Politik, Krankenkassen und Apothekerverbände gegenseitig die Verantwortung zuschieben, werden keine echten Lösungen entstehen.

Auch die Apotheker selbst müssen sich fragen, wie sie ihre eigene Zukunft gestalten wollen: Warten auf politische Rettungsmaßnahmen wird kaum ausreichen. Es braucht Mut zur Eigeninitiative und unternehmerisches Denken, um Apotheken auch unter schwierigen Rahmenbedingungen zukunftsfähig zu machen. Zugleich muss jedoch klar sein, dass ohne eine tiefgreifende politische Unterstützung und klare Reformen die Herausforderungen kaum zu stemmen sein werden.

Wenn Deutschland nicht riskieren will, dass Apotheken vor allem auf dem Land nach und nach verschwinden, braucht es ein neues, realistisches und vor allem langfristig tragfähiges Finanzierungskonzept. Gelingt dies nicht, droht nicht nur ein massiver Verlust von Apothekenstandorten, sondern auch ein empfindlicher Rückschlag für die wohnortnahe Versorgung – eine Entwicklung, die langfristig alle Bürger treffen wird.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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