Eine aktuelle Umfrage unter 1.197 Apothekenmitarbeitern zeigt, dass die Mehrheit der Angestellten in öffentlichen Apotheken übertariflich bezahlt wird. Allerdings bestehen deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Im Westen verdienen über 85 Prozent der Apothekenmitarbeiter mehr als den Tariflohn, während im Osten teilweise weniger als die Hälfte der Angestellten übertariflich entlohnt wird. Dieses Gehaltsgefälle verdeutlicht die unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen und die daraus resultierenden Herausforderungen für Apothekenmitarbeiter in den beiden Regionen. Es zeigt sich, dass trotz gleicher Arbeit erhebliche Unterschiede in der Vergütung bestehen, was langfristig zu Unzufriedenheit und möglicherweise auch zu einem Fachkräftemangel in den benachteiligten Regionen führen kann.
Auch sieben Monate nach der Einführung des E-Rezepts in Deutschland läuft das System noch nicht reibungslos. Patienten berichten von wiederholten technischen Pannen und Verzögerungen, die sie dazu zwingen, mehrmals in die Apotheke zu kommen, um ihre Medikamente zu erhalten. Die Ursache liegt oft in der neuen Arbeitsweise und den technischen Herausforderungen des Systems. Diese Probleme belasten nicht nur die Patienten, sondern auch das Apothekenpersonal, das sich mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen muss. Die Einführung des E-Rezepts war als Vereinfachung und Modernisierung des Gesundheitssystems gedacht, hat jedoch bisher mehr Probleme als Lösungen gebracht. Es bedarf daher einer intensiven Nachbesserung und Unterstützung sowohl für die technische Infrastruktur als auch für die Anwender in den Apotheken.
Nach 33 Jahren hat die Sonnen-Apotheke in Hauenstein ihren Betrieb eingestellt. Inhaber Stephan Lorenz entschied sich aus persönlichen und geschäftlichen Gründen zur Schließung. Der 67-Jährige erklärte, dass die aktuellen Herausforderungen für Apotheken ihn zu diesem Schritt bewogen haben. Zudem stehen bei ihm gesundheitliche Gründe sowie auslaufende Verträge für die Apothekenräume an. „Die Zeiten für Apotheken sind schlecht“, sagte Lorenz, der nun plant, sein Versandgeschäft zu verkaufen. Diese Schließung ist ein Symptom der schwierigen Lage, in der sich viele Apotheken heute befinden. Steigende Kosten, zunehmender bürokratischer Aufwand und die Konkurrenz durch Versandapotheken setzen den stationären Apotheken erheblich zu.
Kommentar:
Die zunehmende Häufung extremer Wetterereignisse und die daraus resultierenden Schäden verdeutlichen, wie wichtig eine gute Versicherung für Apothekenbetreiber ist. In Zeiten des Klimawandels ist es unerlässlich, dass Apothekenbetreiber ihre Existenz durch eine Elementarschadenversicherung absichern. Solche Versicherungen bieten einen wichtigen Schutzschild gegen finanzielle Verluste und helfen dabei, den Betrieb auch nach einem schweren Schaden weiterzuführen. Der deutliche Gehaltsunterschied zwischen Ost- und Westdeutschland wirft ein Schlaglicht auf die bestehenden Ungleichheiten und die Notwendigkeit, diese zu adressieren. Es ist besorgniserregend, dass Apothekenmitarbeiter im Osten trotz gleicher Qualifikation und Arbeitsleistung deutlich weniger verdienen als ihre Kollegen im Westen. Diese Ungerechtigkeit muss angegangen werden, um langfristig einen einheitlichen und fairen Arbeitsmarkt zu schaffen.
Die technischen Probleme bei der Einführung des E-Rezepts zeigen, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens noch viele Hürden überwinden muss. Hier bedarf es einer besseren Unterstützung und Schulung für das Apothekenpersonal sowie zuverlässiger technischer Lösungen. Die Vision eines digitalisierten und effizienten Gesundheitssystems darf nicht durch unzureichende Planung und Umsetzung scheitern. Es ist entscheidend, dass die Verantwortlichen aus den bisherigen Fehlern lernen und schnellstmöglich effektive Maßnahmen ergreifen, um das E-Rezept-System stabil und nutzerfreundlich zu gestalten.
Die Schließung der Sonnen-Apotheke ist ein bedauerliches Beispiel für die Herausforderungen, denen sich viele Apotheken heute gegenübersehen. Gesundheitliche Gründe und wirtschaftlicher Druck sind Faktoren, die viele Apothekeninhaber zur Aufgabe zwingen. Es bleibt zu hoffen, dass mit gezielten Maßnahmen und Unterstützungen eine bessere Zukunft für Apotheken gesichert werden kann. Die Politik und die relevanten Institutionen sind aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Apotheken ermöglichen, trotz der vielfältigen Herausforderungen erfolgreich zu bestehen. Nur so kann die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten und pharmazeutischer Beratung auch in Zukunft sichergestellt werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist