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Apotheken-News: Zwischen Cyberangriffen, Reformen und Existenznot

Die Apothekenbranche kämpft mit den Herausforderungen der Digitalisierung, finanziellen Engpässen und politischen Reformen, die ihre Zukunft grundlegend verändern könnten

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Cybersicherheit wird in Apotheken zunehmend zur zentralen Herausforderung, besonders angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyberangriffe wie Ransomware. Regelmäßige Backups sind dabei die letzte Verteidigungslinie, um sensible Daten zu schützen. Währenddessen dominiert die CDU/CSU die Migrationsdebatte mit parteitaktischen Überlegungen, und Gesundheitsminister Lauterbach plant ein Bürokratieentlastungsgesetz. Apotheken fordern Honorarerhöhungen und kritisieren versicherungsfremde Leistungen. In Sachsen-Anhalt kämpfen Apotheken um ihre Existenz, während die Techniker Krankenkasse durch eine Kooperation mit Teleclinic für Kontroversen sorgt. Rückrufe von Medikamenten, Apothekenschließungen, und Herausforderungen in der Notfallversorgung prägen die Branche.

In einer Zeit, in der die Digitalisierung nahezu alle Branchen durchdringt, stehen auch Apotheken vor einer massiven Umwälzung. Immer mehr Prozesse werden digitalisiert, wodurch die Anforderungen an IT-Sicherheit stark steigen. Apotheken verwalten sensible Daten wie Patienteninformationen, Rezepte und Bestellungen, die durch Cyberangriffe gefährdet sind. Besonders Ransomware-Angriffe, bei denen Kriminelle die Daten verschlüsseln und nur gegen Zahlung eines Lösegelds freigeben, haben in den letzten Jahren zugenommen. Für Apotheken, die oft nicht über die nötigen Ressourcen für hochentwickelte IT-Sicherheit verfügen, bedeutet dies ein existenzielles Risiko. Der Schutz dieser Daten hat oberste Priorität, da Angriffe nicht nur den Betrieb massiv beeinträchtigen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. In diesem Zusammenhang wird die regelmäßige Datensicherung, auch als Backup bekannt, zur letzten Verteidigungslinie gegen den Verlust wichtiger Informationen. Fehlende oder unzureichende Backups können in solchen Fällen verheerende Folgen für den Apothekenbetrieb haben.

Parallel dazu wird in der Politik die Migrationsdebatte zunehmend zum Zentrum parteipolitischer Auseinandersetzungen. Unter der Führung von Friedrich Merz verschärft die CDU/CSU ihren Ton gegenüber der Ampelkoalition, besonders in der Migrations- und Integrationspolitik. Während Kritiker der Union vorwerfen, die Debatte parteitaktisch zu nutzen, um den Machterhalt zu sichern, argumentieren Parteivertreter, es gehe um die Verbesserung der Migrationspolitik und den Schutz der inneren Sicherheit. Die Frage, inwiefern die CDU/CSU ernsthafte Reformen anstrebt oder lediglich politisches Kapital aus der Krise schlagen will, bleibt jedoch offen.

Auch im Gesundheitswesen zeichnen sich weitreichende Veränderungen ab. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte auf dem diesjährigen Krankenhausgipfel die Einführung eines Bürokratieentlastungsgesetzes für den Herbst an. Dieses Gesetz soll den enormen Verwaltungsaufwand im Gesundheitssektor reduzieren und so die Akteure der Branche, darunter auch Apotheken, entlasten. Gleichzeitig mehren sich die Rufe nach einer Honorarerhöhung für Apotheken. Vertreter der Apothekenbranche, angeführt von der ABDA, kritisieren, dass Gelder, die derzeit für sogenannte versicherungsfremde Leistungen aufgewendet werden – wie die beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen oder die Deckung von Beitragslücken bei Beziehern von Bürgergeld – besser zur Stabilisierung der Arzneimittelversorgung genutzt werden sollten. Diese Forderung trifft auf Zustimmung, doch politische Differenzen verhindern bislang konkrete Schritte in diese Richtung.

Die finanzielle Lage vieler Apotheken bleibt kritisch. Die Zahl der Apothekenschließungen ist besorgniserregend: Allein in diesem Jahr mussten bereits 600 Apotheken ihren Betrieb aufgeben. Diese Entwicklung trifft insbesondere ländliche Regionen, wo Apotheken eine zentrale Rolle in der medizinischen Grundversorgung spielen. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, betonte bei einem Besuch in Halberstadt die enorme Bedeutung von Apotheken für die Stabilität der Demokratie und die Versorgung der Bevölkerung. In Gesprächen mit Apothekenvertretern machte er auf die prekäre Lage aufmerksam und rief zu einem verstärkten politischen Engagement auf, um den Fortbestand dieser wichtigen Institutionen zu sichern.

Neben finanziellen Engpässen sorgen auch neue Kooperationen im Gesundheitswesen für Spannungen. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat eine Partnerschaft mit Teleclinic, einer Tochtergesellschaft von DocMorris, bekannt gegeben, die ab Dezember TK-Versicherten Videosprechstunden ermöglicht. Diese Zusammenarbeit stößt auf heftige Kritik in der Apothekerschaft, die eine Erosion der Trennung zwischen Ärzten und Apotheken befürchtet. Insbesondere die enge Verknüpfung zwischen Teleclinic und der Versandapotheke DocMorris wird von Apothekern als problematisch angesehen, da sie eine Gefahr für die Unabhängigkeit und das Vertrauen in das Gesundheitssystem darstellt.

Auch die Arzneimittelsicherheit steht im Fokus. Boehringer Ingelheim sah sich gezwungen, eine Charge seines COPD-Medikaments Spiriva zurückzurufen, da potenzielle Dosierungsabweichungen festgestellt wurden. Diese Rückrufaktion unterstreicht die Herausforderungen, denen sich Hersteller und Apotheken gleichermaßen stellen müssen, um eine gleichbleibend hohe Qualität der Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

Die geplante Apothekenreform, die unter anderem eine Anpassung des Apothekenhonorars vorsieht, sorgt ebenfalls für Diskussionen. Experten warnen davor, dass die angestrebten Verhandlungen über das Honorar zu chaotischen Zuständen führen könnten, sollten sie nicht klar geregelt und durchdacht sein. Die ABDA hat in einer großangelegten Kampagne auf die Risiken der Reform hingewiesen und fordert eine Stärkung der Apothekenstrukturen, um die Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen nicht zu schwächen.

Doch nicht nur finanzielle und strukturelle Probleme belasten die Apothekenlandschaft. Auch das Thema Notfallversorgung und der Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) werfen neue Fragen auf. Die Sicherheitszertifikate der Konnektoren, die für den Zugang zur TI notwendig sind, laufen nach fünf Jahren ab, was die Apotheken vor technische und finanzielle Herausforderungen stellt. Diese und weitere Reformen zeigen: Apotheken stehen an einem Scheideweg, an dem sie sich zwischen fortschreitender Digitalisierung, politischem Druck und finanzieller Unsicherheit zurechtfinden müssen.

Kommentar:

Die Herausforderungen, vor denen Apotheken derzeit stehen, sind vielfältig und tiefgreifend. Die fortschreitende Digitalisierung hat die Branche bereits grundlegend verändert, doch die Bedrohung durch Cyberangriffe zeigt, wie verwundbar die Systeme vieler Apotheken sind. Regelmäßige Backups und eine robuste IT-Infrastruktur sind unerlässlich, um gegen die immer raffinierteren Methoden der Cyberkriminellen gewappnet zu sein. Doch IT-Sicherheit allein wird die Apotheken nicht retten.

Finanziell stehen viele Apotheken mit dem Rücken zur Wand. Die hohe Zahl an Schließungen ist alarmierend und zeigt, dass der wirtschaftliche Druck auf die Betriebe stetig wächst. Hier sind nicht nur politische Lösungen gefragt, sondern auch ein Umdenken in der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Belastung durch versicherungsfremde Leistungen verschärft die Situation für viele Apotheken. Die Forderung nach einer Honorarerhöhung ist daher nicht nur berechtigt, sondern auch dringend notwendig, um eine flächendeckende Versorgung aufrechtzuerhalten.

Die Apothekenreform und die anstehenden Verhandlungen über das Honorar bergen jedoch die Gefahr, das System weiter zu destabilisieren, anstatt es zu stärken. Eine gut durchdachte Reform muss sicherstellen, dass die Apotheken nicht weiter geschwächt, sondern als tragende Säulen des Gesundheitssystems gestärkt werden. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Telemedizin und die zunehmende Verflechtung zwischen Krankenkassen und Versandapotheken stellen zudem die Frage nach der Zukunft des stationären Apothekenwesens. Kooperationen wie die zwischen der TK und Teleclinic könnten die traditionelle Apothekenstruktur weiter untergraben und zu einer Zweiklassenmedizin führen.

Apotheken sind weit mehr als bloße Arzneimittelausgabestellen. Sie sind unverzichtbare Gesundheitsberater, Versorger in der Not und häufig die letzte Anlaufstelle in einem zunehmend überlasteten Gesundheitssystem. Ihre zentrale Rolle in der Suizidprävention zeigt, wie essenziell Apotheken für das gesellschaftliche Gefüge sind. Umso wichtiger ist es, dass politische Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden, um diese Einrichtungen nicht weiter zu schwächen, sondern ihre Zukunft zu sichern. Nur so kann eine nachhaltige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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