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Apotheken-News: Zwischen wirtschaftlichen Hürden und digitaler Transformation

Wirtschaftliche Unsicherheiten, politische Reformen und die zunehmende Digitalisierung prägen die Zukunft der Apotheken – eine Branche im Kampf um Stabilität und Zukunftssicherung

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Der Apothekenmarkt befindet sich in einer entscheidenden Umbruchphase: Neben komplexen Fragen zur fairen Bewertung beim Verkauf einer Apotheke beschäftigen Betreiber zunehmend wirtschaftliche Unsicherheiten wie die Retaxation auf Null und steigende Betriebskosten. Gleichzeitig steht die private Altersvorsorge unter Druck, während politische Reformen, wie die pAV-Reform von Bundesfinanzminister Lindner, für Diskussionen sorgen. Auch die Digitalisierung schreitet voran, etwa mit dem neuen CardLink-Verfahren für Versandapotheken, doch der Fortschritt bleibt schleppend. Trotz dieser Herausforderungen haben Apotheken ihre zentrale Rolle im Gesundheitssystem eindrucksvoll bewiesen, wie die erfolgreiche Teilnahme an Impfkampagnen zeigt. Die Zukunftssicherung der Apothekenlandschaft hängt nun von entscheidenden politischen Weichenstellungen und wirtschaftlichen Reformen ab, die dringend angegangen werden müssen, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Der Verkauf einer Apotheke stellt für Käufer und Verkäufer eine immense Herausforderung dar, da die Frage nach einem angemessenen Unternehmenswert oft zu Meinungsverschiedenheiten führt. Die Vorstellungen über den Verkaufspreis gehen nicht selten stark auseinander, was den Verkaufsprozess verzögern oder sogar scheitern lassen kann. Eine präzise Bewertung, die auf verlässlichen Methoden basiert, ist daher essenziell, um beiden Parteien einen fairen und nachvollziehbaren Preisrahmen zu bieten. Der Unternehmenswert einer Apotheke hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Lage, das wirtschaftliche Umfeld, der Kundenstamm sowie die aktuellen und zukünftigen Erträge. Ein sachverständiges Gutachten kann hier Klarheit schaffen und den Verkaufsprozess erheblich erleichtern.

In Bayern wurde jüngst ein Gutachten zur Zukunft der Apotheken in Auftrag gegeben, das klären soll, wie viele Apotheken das Land in den kommenden Jahren wirklich braucht. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat eine umfassende Analyse der Versorgungslage vorgenommen, um zu bestimmen, wie gut die Apotheken die Bevölkerung aktuell versorgen und welche Anpassungen in der Zukunft nötig sein könnten. Die Ergebnisse dieses Gutachtens könnten weitreichende Auswirkungen auf die Apothekenlandschaft haben, da sie auch Empfehlungen zur Apothekenanzahl und deren Verteilung beinhalten könnten.

Parallel dazu sorgt die Reform der privaten Altersvorsorge (pAV), die von Bundesfinanzminister Christian Lindner initiiert wurde, für anhaltende Diskussionen. Besonders die geplante Flexibilisierung der Altersvorsorge, die eine Abkehr von der bisherigen Beitragsgarantie und eine Öffnung für alternative Rentenformen vorsieht, wird kritisch betrachtet. Während Vertreter der Investmentbranche die geplanten Änderungen als notwendig und zeitgemäß ansehen, warnen Versicherungsexperten vor den langfristigen Risiken, die durch die Aufgabe der bisherigen Sicherungsmechanismen entstehen könnten. Besonders für Apothekeninhaber, die auf eine stabile Altersvorsorge angewiesen sind, könnte dies ein Unsicherheitsfaktor werden.

Auch beim Thema Immobilienbewertung ist Genauigkeit gefragt. Wer plant, eine Immobilie zu verkaufen, sollte den Verkehrswert seiner Immobilie genau kennen, um einen marktgerechten Preis zu erzielen. Dieser Wert spiegelt den Preis wider, der unter normalen Marktbedingungen für die Immobilie erzielt werden könnte. Ein professionelles Gutachten kann helfen, den Verkehrswert präzise zu ermitteln und so den Verkaufsprozess zu unterstützen. Dabei ist darauf zu achten, dass alle relevanten Faktoren, wie die Lage und der Zustand der Immobilie, berücksichtigt werden.

Für Apotheken, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, könnte das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) einen Ausweg bieten. Es ermöglicht Apotheken, die Gefahr laufen, in eine finanzielle Schieflage zu geraten, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um eine Insolvenz abzuwenden. Das Gesetz bietet Apotheken die Möglichkeit, ihre finanzielle Lage zu stabilisieren, indem sie rechtzeitig Restrukturierungsmaßnahmen umsetzen. Angesichts der steigenden Betriebskosten und der Herausforderungen durch die Krankenkassenabrechnungen wird StaRUG für immer mehr Apotheken ein wichtiger Rettungsanker.

Die Retaxation auf Null stellt für viele Apotheken eine ernsthafte finanzielle Bedrohung dar. In der vergangenen Grippesaison trugen Apotheken entscheidend zur Impfstoffversorgung bei, indem sie Arztpraxen mit den benötigten Impfstoffen belieferten. Doch trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit mussten einige Apotheken feststellen, dass ihre eingereichten Rezepte von den Krankenkassen auf Null retaxiert wurden. Für eine betroffene Apotheke bedeutete dies einen Verlust von über 4000 Euro, obwohl alle Vorschriften eingehalten wurden. Dies zeigt, wie stark der finanzielle Druck auf Apotheken in Deutschland mittlerweile ist.

In politischer Hinsicht sorgt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für Unruhe, da er sich in diesem Jahr nur mit einem digitalen Grußwort an die Delegierten des Deutschen Apothekertages wendet. Die Apothekerschaft ist enttäuscht, da sie auf ein direktes Gespräch mit dem Minister gehofft hatte. Besonders angesichts der laufenden Diskussionen um eine Apothekenreform wäre ein persönlicher Austausch mit Lauterbach wichtig gewesen, um die Sorgen und Bedenken der Apothekenbetreiber zu diskutieren.

Unterdessen zeigt sich, dass Apotheken eine zentrale Rolle in der Impfkampagne übernehmen können. Bei der „Langen Nacht des Impfens“ in Hamburg demonstrierten Apotheken eindrucksvoll, wie effizient sie die Impfkampagne unterstützen können. In nur drei Stunden konnten neun Apotheken insgesamt 255 Menschen impfen, was den hohen Stellenwert der Apotheken in der Gesundheitsversorgung deutlich macht. Dies zeigt das gestiegene Vertrauen der Bürger in die Apotheken als Anlaufstelle für Impfungen.

Für Krankenhausapotheken gibt es gute Nachrichten: Dank einer neuen Vereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband wurde beschlossen, dass Krankenhausapotheken bis 2025 bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten anstelle der spezifischen Chargenbezeichnung das Wort „Klinik“ in den Abrechnungsdatensatz eintragen dürfen. Diese Regelung soll den Verwaltungsaufwand erheblich reduzieren, ohne die Sicherheit der abgegebenen Arzneimittel zu beeinträchtigen.

Auch deutsche Versandapotheken profitieren von neuen digitalen Möglichkeiten: Mit dem CardLink-Verfahren können deutsche Versandapotheken nun E-Rezepte einfacher einlösen. Diese Technologie, die bisher vor allem in den Niederlanden genutzt wurde, bietet den Versandapotheken in Deutschland neue Chancen, ihren Kunden einen noch besseren Service zu bieten. Die notwendigen Genehmigungen für dieses Verfahren wurden kürzlich erteilt.

Im Bereich der Zahnmedizin gibt es neue Erkenntnisse zu den Risiken von Fluorid. Studien zeigen, dass eine übermäßige Aufnahme von Fluorid, insbesondere während der Zahnentwicklung, zu Verfärbungen und Schäden am Zahngewebe führen kann. Diese sogenannte Fluorose äußert sich in weißen Streifen oder bräunlichen Flecken auf den Zähnen. Eine aktuelle Cochrane-Analyse hat nun untersucht, ob topische Fluoridprodukte das Risiko einer Fluorose erhöhen, was zu einer breiteren Diskussion über den Einsatz von Fluorid in der Zahnpflege führen könnte.

Diese verschiedenen Entwicklungen zeigen, wie stark der Apothekenmarkt und die damit verbundenen politischen und gesundheitlichen Rahmenbedingungen im Wandel sind. Ob es nun um den Verkauf von Apotheken, die Bewertung von Immobilien oder um politische Reformen geht – es ist klar, dass Apotheken und ihre Betreiber in einem komplexen und sich ständig verändernden Umfeld agieren.

Kommentar:

Der Apothekenmarkt in Deutschland befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Herausforderungen, denen Apothekenbetreiber heute gegenüberstehen, sind vielfältig: Von wirtschaftlichem Druck durch Krankenkassenabrechnungen und gestiegenen Betriebskosten bis hin zu politisch motivierten Reformen, die nicht immer im Sinne der Apotheken gestaltet sind. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie es um die Zukunft der Apotheken im Land bestellt ist und ob die notwendigen Weichenstellungen tatsächlich erfolgen, um die Versorgungslandschaft stabil zu halten.

Die geplante Reform der privaten Altersvorsorge und die anhaltende Retaxationsproblematik sind Beispiele dafür, dass politische und gesetzliche Rahmenbedingungen für Apotheken zunehmend unsicher werden. Apothekenbetreiber benötigen klare und verlässliche Strukturen, um langfristig planen zu können. Die derzeitigen Retaxationen auf Null unterstreichen, dass Apotheken oftmals auf den Kosten sitzen bleiben, obwohl sie eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem spielen, wie die Impfkampagne eindrucksvoll bewiesen hat. Es darf nicht sein, dass Apotheken in einem so prekären finanziellen Umfeld agieren müssen, während sie gleichzeitig als wichtige Säule der Gesundheitsversorgung fungieren.

Politisch bleibt der Deutsche Apothekertag ein Schlüsselereignis, das weitreichende Impulse setzen könnte. Doch dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lediglich mit einem digitalen Grußwort auftritt, sendet ein verheerendes Signal an die Branche. In Zeiten, in denen Apotheken eine Vielzahl existenzieller Herausforderungen bewältigen müssen, wird der direkte Dialog mit der Politik wichtiger denn je. Die Apothekerschaft darf nicht weiter ignoriert werden, wenn es um Fragen der Gesundheitsversorgung, digitale Transformation und wirtschaftliche Stabilität geht.

Ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit von Reformen ist das StaRUG, das Apotheken die Möglichkeit bietet, sich frühzeitig vor Insolvenzen zu schützen. Doch auch hier stellt sich die Frage, wie viele Apotheken überhaupt erst in diese prekäre Lage geraten sollten. Eine nachhaltige Strategie zur Stärkung der Apotheken vor Ort muss her, die sowohl betriebswirtschaftliche als auch politische Maßnahmen umfasst.

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung, wie das CardLink-Verfahren, zeigen zwar, dass Fortschritte möglich sind, doch das Tempo der Digitalisierung im Apothekenwesen bleibt insgesamt zu langsam. Es ist essenziell, dass Apotheken sowohl politisch als auch wirtschaftlich den Rückhalt erhalten, den sie verdienen. Nur so kann sichergestellt werden, dass sie auch in Zukunft eine tragende Rolle im Gesundheitssystem spielen – sei es in der Versorgung mit Medikamenten, in der Impfkampagne oder im täglichen Austausch mit den Bürgern.

Die Apothekenlandschaft steht zweifellos vor einem umfassenden Wandel. Ob dieser Wandel letztlich im Sinne der Apothekenbetreiber und der Bürger verläuft, hängt maßgeblich von politischen Entscheidungen, wirtschaftlichen Reformen und einer konsequenten Digitalisierung ab. Hier ist die Politik gefragt, endlich klare und zukunftssichere Rahmenbedingungen zu schaffen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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