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Ehegattensplitting vor der Reform

Eine überholte Regelung auf dem Prüfstand – was die Zukunft bringt

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Das Ehegattensplitting, lange ein fester Bestandteil des deutschen Steuersystems, steht auf dem Prüfstand. Während Kritiker eine veraltete Regelung sehen, die gleichberechtigte Partnerschaften behindert, warnen Befürworter vor den Folgen einer Abschaffung. Steht eine Reform kurz bevor? Ein Überblick über die aktuelle Debatte und die möglichen Auswirkungen.

Das Ehegattensplitting, ein zentraler Bestandteil des deutschen Steuersystems, steht vor einer ungewissen Zukunft. Diese seit Jahrzehnten bestehende Regelung, die es Ehepaaren erlaubt, ihre Einkommen gemeinsam zu versteuern und so Steuerersparnisse zu erzielen, gerät zunehmend in die Kritik. Besonders bei Paaren mit ungleichen Einkommen führt das Splittingmodell zu einer spürbaren Entlastung. Doch genau hier setzt die Kritik an: Gegner argumentieren, dass das Ehegattensplitting überholte Rollenbilder verfestige und einer gleichberechtigten Partnerschaft im Wege stehe.

Die Debatte um das Ehegattensplitting wurde durch jüngste politische Vorstöße neu angefacht. Vor allem Grüne und SPD setzen sich für eine Reform oder gar eine Abschaffung der Regelung ein. Sie argumentieren, dass das Modell nicht mehr zeitgemäß sei und moderne Lebensrealitäten, wie die zunehmende Erwerbstätigkeit beider Partner, nicht ausreichend abbilde. Zudem sehen sie in der Regelung eine Barriere für Frauen, die nach wie vor überwiegend die Rolle der Zuverdienerin übernehmen und somit steuerlich benachteiligt werden.

Auf der anderen Seite stehen konservative Parteien wie CDU und CSU, die das Ehegattensplitting als einen unverzichtbaren Bestandteil der Familienförderung betrachten. Sie warnen davor, dass eine Abschaffung oder Einschränkung der Regelung Familien finanziell belasten und die Wahlfreiheit bei der Rollenverteilung in der Ehe einschränken würde. Laut ihnen schützt das Ehegattensplitting Familien vor hohen Steuerlasten und trägt zur finanziellen Stabilität bei.

Studien, wie die des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), zeigen jedoch, dass das Ehegattensplitting den Staat jährlich Milliarden an Steuereinnahmen kostet. Diese Mittel könnten anderweitig, beispielsweise für Bildungs- oder Sozialprojekte, eingesetzt werden, argumentieren Befürworter einer Reform. Gleichzeitig wird diskutiert, ob eine alternative Förderung von Familien, die gezielt auf Kinder statt auf den Ehestatus abzielt, gerechter wäre.

Eine komplette Abschaffung des Ehegattensplittings scheint derzeit unwahrscheinlich, doch eine Reform, die das Modell auf Paare mit Kindern beschränkt, könnte eine Kompromisslösung darstellen. Damit würde einerseits die finanzielle Unterstützung von Familien erhalten bleiben, während andererseits Anreize für beide Partner geschaffen würden, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Die Zukunft des Ehegattensplittings bleibt somit unklar. Klar ist jedoch, dass die Diskussion über eine gerechtere und zeitgemäße Steuerpolitik in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Kommentar:

Die Diskussion um das Ehegattensplitting ist ein Spiegelbild einer Gesellschaft im Wandel. Was einst als Instrument zur Unterstützung von Familien gedacht war, wirkt heute wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit. Die ursprüngliche Intention, Familien steuerlich zu entlasten, ist lobenswert, doch die Realität hat sich verändert. In einer modernen Gesellschaft, in der beide Partner zunehmend erwerbstätig sind, bedarf es eines Steuersystems, das dieser Realität gerecht wird.

Das Ehegattensplitting fördert ein traditionelles Rollenverständnis, in dem der Mann als Hauptverdiener und die Frau als Zuverdienerin gesehen wird. Dieses Modell passt nicht mehr zu den Lebenswirklichkeiten vieler Paare, die eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit anstreben. Eine Reform des Splittingmodells könnte dazu beitragen, diese Gleichberechtigung zu fördern und Frauen den Weg in die Erwerbstätigkeit zu erleichtern.

Natürlich ist es wichtig, Familien weiterhin zu unterstützen, doch dies sollte gezielt und gerecht erfolgen. Eine Kopplung der steuerlichen Vorteile an die Zahl der Kinder, statt an den Ehestatus, könnte eine zeitgemäße Lösung sein. So würden Familien mit Kindern weiterhin gefördert, ohne dass veraltete Rollenbilder verfestigt werden.

Es ist an der Zeit, das Steuersystem den heutigen gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Eine Reform des Ehegattensplittings wäre ein wichtiger Schritt in Richtung einer gerechteren und moderneren Steuerpolitik, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Der Mut zur Veränderung ist notwendig, um eine Gesellschaft zu fördern, in der Gleichberechtigung nicht nur ein Ziel, sondern gelebte Realität ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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