Im Bereich der Pflege, einer der am stärksten von Personalmangel betroffenen Branchen, sind die Gehälter stark von der Qualifikation und dem Bundesland abhängig. Eine examinierte Pflegekraft verdient im Durchschnitt zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto im Monat. Pflegefachkräfte mit spezieller Weiterbildung oder in leitender Position können Gehälter bis zu 4.500 Euro brutto monatlich erreichen. Trotzdem bleibt die Bezahlung im Vergleich zu den hohen Anforderungen und der körperlichen sowie psychischen Belastung umstritten. Viele Pflegekräfte beklagen, dass ihre Arbeit nicht angemessen honoriert wird und die Gehälter nicht ausreichen, um den Beruf attraktiv zu gestalten.
Ein weiterer Engpassberuf ist der des Heizungstechnikers. Auch hier gibt es regional erhebliche Unterschiede bei der Bezahlung. Ein ausgebildeter Heizungstechniker verdient im Durchschnitt zwischen 2.800 und 3.800 Euro brutto im Monat. In bestimmten Regionen oder bei zusätzlichen Qualifikationen können die Gehälter auch die 4.000 Euro-Marke überschreiten. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an technischem Wissen und praktischem Geschick, was die Gehälter angesichts des Fachkräftemangels relativ attraktiv erscheinen lässt. Dennoch sind auch hier viele Fachkräfte der Meinung, dass die Bezahlung angesichts der Arbeitsanforderungen und der Verantwortung höher sein könnte.
Im IT-Bereich, der ebenfalls zu den Engpassberufen zählt, sind die Gehälter in der Regel höher. Ein Berufseinsteiger im Bereich der Softwareentwicklung kann mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 3.500 bis 4.500 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und Spezialisierung sind Gehälter von 5.000 bis 7.000 Euro und darüber hinaus keine Seltenheit. Trotz der attraktiveren Bezahlung gibt es auch hier einen signifikanten Mangel an qualifizierten Fachkräften, was zeigt, dass Gehalt allein nicht der entscheidende Faktor für die Berufswahl ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gehälter in den Engpassberufen variieren und oft nicht proportional zu den Anforderungen und Belastungen sind, denen die Fachkräfte ausgesetzt sind. Es bedarf nicht nur attraktiverer Gehälter, sondern auch besserer Arbeitsbedingungen, um langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Kommentar:
Die Gehälter in den Engpassberufen sind ein entscheidender Faktor für die Attraktivität dieser Berufe, reichen aber oft nicht aus, um den Fachkräftemangel zu beheben. Besonders in der Pflege ist die Diskrepanz zwischen Arbeitsbelastung und Bezahlung eklatant. Um langfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, müssen nicht nur die Gehälter, sondern auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Eine angemessene Wertschätzung der Arbeit durch bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen könnte den entscheidenden Unterschied machen.
Von Engin Günder, Fachjournalist