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Hitze und Medikamente: Risiken erkennen und anpassen

Wie extreme Temperaturen die Medikamentenwirkung beeinflussen und welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Mit dem Anstieg der Temperaturen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels sehen sich Gesundheitsexperten zunehmend mit den Herausforderungen konfrontiert, die extreme Hitze für die Medikation mit sich bringt. Im Jahr 2022 verzeichnete Europa fast 63.000 hitzebedingte Todesfälle, wobei Deutschland nach Italien und Spanien die dritthöchste Anzahl an Todesfällen aufwies. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von Hitze auf die Arzneimitteltherapie zu verstehen und darauf zu reagieren.

Extreme Hitzewellen können die Wirkung und Sicherheit vieler Medikamente beeinflussen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen, da ihre Fähigkeit zur Temperaturregulation oft eingeschränkt ist. Bei hohen Temperaturen können Medikamente entweder stärker oder schwächer wirken, was zu erhöhten gesundheitlichen Risiken führt. Die Deutsche Allianz Klimawandel & Gesundheit (KLUG) hat in einer aktuellen Übersicht Medikamente identifiziert, bei denen besondere Vorsicht geboten ist.

Kardiovaskuläre Medikamente stellen eine besondere Herausforderung dar. Antihypertensiva wie Betablocker, ACE-Hemmer und Diuretika können bei Hitze zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen. Dies kann ernsthafte Konsequenzen wie Schwindel, Bewusstseinsverlust und Organstörungen nach sich ziehen. Insbesondere Nitrate und Molsidomin, die zur Behandlung von Angina pectoris eingesetzt werden, können bei extremer Hitze zu gefährlich niedrigen Blutdruckwerten führen. Auch Betablocker, die die Erweiterung peripherer Gefäße verhindern, können die Fähigkeit des Körpers zur Hitzeableitung beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Schweißsekretionsschwelle führt.

Zusätzlich sind anticholinerge Medikamente wie Benzodiazepine, trizyklische Antidepressiva und bestimmte inhalative Medikamente problematisch. Diese Substanzen können die zentrale Temperaturregulation des Körpers hemmen, was das Risiko für gefährliche Blutdruckabfälle und andere schwerwiegende Komplikationen erhöht.

Ein weiteres Risiko besteht für die Nierenfunktion. Bei erhöhter Hitze steigt das Risiko für Dehydrierung, was die Nierendurchblutung verringert und die glomeruläre Filtrationsrate senkt. Dies kann die Ausscheidung von Abfallstoffen beeinträchtigen und das Risiko für Nierenschäden erhöhen. Besonders gefährlich sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Diclofenac sowie Opioide wie Morphin und Hydromorphon, da sie bei verminderter Nierenfunktion schneller zu Überdosierungen führen können. Auch Diuretika, die den Flüssigkeitsverlust fördern, erhöhen das Risiko für Hypovolämie und Hypotonie.

Neben der Hitzeeinwirkung sind Umweltfaktoren wie Feinstaub ebenfalls problematisch. Feinstaubpartikel können über die Atemwege in den Blutkreislauf gelangen und das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System aktivieren, was zu zusätzlichem oxidativen Stress und Entzündungen führen kann. Dies kann die Nierengesundheit weiter beeinträchtigen und zu chronischen Nierenerkrankungen beitragen.

Angesichts dieser Herausforderungen ist es von größter Bedeutung, dass sowohl medizinisches Fachpersonal als auch Patienten sich der potenziellen Risiken bewusst sind. Ärzte sollten die Medikation regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls anpassen, insbesondere während Hitzewellen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unerlässlich, und die Überwachung der Nierenfunktion sowie des Elektrolythaushalts sollte in den Sommermonaten intensiver erfolgen. Durch rechtzeitige Anpassungen und präventive Maßnahmen können die Risiken, die mit hohen Temperaturen und der Einnahme von Medikamenten verbunden sind, erheblich reduziert werden. Der Schutz der Gesundheit bei extremen Temperaturen erfordert eine koordinierte Anstrengung, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Personen sicher und gesund bleiben.

Kommentar:

In Anbetracht der zunehmenden Hitzewellen und der Auswirkungen auf die Medikamenteneinnahme wird klar, dass der Klimawandel weitreichende Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit hat. Die Verschärfung der extremen Wetterbedingungen stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf die sichere Anwendung von Arzneimitteln. Die Notwendigkeit, die Medikamentendosierung und -wirkung unter extremen Bedingungen zu überwachen und anzupassen, kann nicht genug betont werden. Diese Problematik zeigt auf, wie vernetzt Umweltfaktoren und medizinische Behandlung sind und wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Die Verantwortlichen in der Gesundheitsversorgung stehen vor der Aufgabe, ihre Strategien anzupassen, um den Anforderungen einer sich wandelnden Umwelt gerecht zu werden und sicherzustellen, dass Patienten in Zeiten extremer Hitze keine zusätzlichen Gesundheitsrisiken eingehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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