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Indexpolicen im Test: Hohe Kosten, geringe Renditen

Stiftung Warentest kritisiert Intransparenz und mangelnde Rentabilität – ETF-Sparpläne als bessere Alternative empfohlen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe von Finanztest (8/2024) elf Indexpolicen von zehn verschiedenen Anbietern umfassend analysiert. Das Ergebnis dieser Untersuchung fällt vernichtend aus: Die meisten Produkte sind teuer, intransparent und bieten geringe Chancen auf nennenswerte Renditen. In einem detaillierten Bericht kritisiert die Stiftung Warentest sowohl die Struktur der Produkte als auch die mangelnde Transparenz und die geringen Renditechancen.

Die Kostenstruktur der Indexpolicen variiert erheblich zwischen den Anbietern. Die besten Bewertungen erhielten die Barmenia und die Nürnberger Lebensversicherung AG, die mit der Note „befriedigend“ (3,1) abschnitten. Am anderen Ende der Skala steht die Württembergische Lebensversicherung AG, deren Produkt „PrivatRente IndexClever“ auf einer Multi-Asset-Strategie basiert und mit der Note „ausreichend“ (4,1) bewertet wurde.

Beim Anlageerfolg erzielte die LV 1871 mit ihrem Produkt „Rente Index Plus RT1i (23)“ die besten Ergebnisse und wurde mit der Note „gut“ (2,3) ausgezeichnet. Im Gegensatz dazu wurden die Produkte von Ergo Vorsorge und Barmenia als „mangelhaft“ (4,9 bzw. 4,8) bewertet. Besonders auffällig ist, dass der Tarif der LV 1871 nur in 30 von 100 simulierten Einjahreszeiträumen eine Rendite über null erzielen konnte. Im Vergleich dazu erreichte der Tarif der Ergo Vorsorge in 76 von 100 Fällen eine Rendite über null, was jedoch immer noch keine zufriedenstellende Bilanz darstellt.

Ein zentrales Problem der Indexpolicen liegt in ihrer Intransparenz. Produkte mit hauseigenen Indizes, wie der „BarmeniaIndex D“ der Barmenia Lebensversicherung AG, wurden als besonders intransparent kritisiert. Modelle, bei denen Kunden bis zu einer bestimmten Höhe (Cap) an der Wertentwicklung eines Index beteiligt werden, wurden ebenfalls negativ bewertet. Diese Konstruktionen sind schwer nachvollziehbar und lassen die Ergebnisse wie Zufall erscheinen. Ein faireres Modell sei eine prozentuale Beteiligung an der Rendite (Indexquote).

Die Möglichkeit für Kunden, ihre Verzinsung wieder einzusetzen, wird von den Testern als „Wetteinsatz“ bezeichnet. Bei schlechter Indexbeteiligung ist das eingesetzte Geld verloren. Dies steht im Widerspruch zur Aussage der Allianz Lebensversicherungs-AG, dass ihr Produkt „IndexSelect“ besonders für sicherheitsbewusste Kunden geeignet sei.

Die Untersuchung der Stiftung Warentest basierte auf einem Modellkunden, einem 37-Jährigen, der ab dem 1. Juni über 30 Jahre jährlich 1.000 Euro einzahlt und keine Mindestleistung bei Tod in der Ansparphase sowie keine Leistung bei Tod in der Rentenphase wählt. Die Renditeminderung durch die Tarifkosten wurde ebenfalls berücksichtigt.

Besonders kritisiert wird die mangelnde Bereitschaft der Versicherer zur Zusammenarbeit. Von zwölf angefragten Anbietern waren nur zwei – die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. und die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. – bereit, sich am Test zu beteiligen. Die restlichen Daten mussten die Tester selbst auf den Internetseiten der Anbieter und mit Tarifrechnern sowie Maklersoftware erheben.

Die Untersuchung zeigt auch, dass hauseigene Indizes oft intransparent sind. Ein Beispiel ist der „Grüne Zukunft Index“ der Stuttgarter, bei dem kein Geld tatsächlich in Aktien von besonders grünen Unternehmen fließt, sondern nur in ein Finanzprodukt, dessen Wert sich an diesem Index orientiert.

Die Ergebnisse der Simulationen sind ernüchternd. Bei vielen Tarifen wurden in den vergangenen 100 monatlich rollierenden Einjahreszeiträumen häufig Nullrunden verzeichnet. Besonders schlecht schnitt hierbei der Tarif der LV 1871 ab, der in 70 von 100 Fällen eine Nullrunde verzeichnete. Die Indexbeteiligung betrug durchschnittlich nur 1,32 Prozent. Die Produkte der Nürnberger, des Volkswohl Bundes und der Allianz erzielten ebenfalls häufig Nullrunden.

Die Tester raten dringend davon ab, Indexpolicen abzuschließen. Stattdessen empfehlen sie ETF-Sparpläne oder fondsgebundene Rentenversicherungen, die in der Regel transparenter und kosteneffizienter sind. Durch den höheren Rechnungszins ab 2025 werden neu abgeschlossene Policen voraussichtlich höhere garantierte Renten bieten.

Der vollständige Bericht „Indexpolicen? Finger weg!“ kann auf der Website der Stiftung Warentest für 4,90 Euro freigeschaltet werden. Das gesamte Heft Finanztest 8/2024 ist im Onlineshop für 6,99 Euro als Download und die Print-Ausgabe für 7,40 Euro erhältlich.

Kommentar:

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest zur Prüfung von Indexpolicen sind ein Weckruf für die gesamte Versicherungsbranche. Die Kritikpunkte – hohe Kosten, Intransparenz und geringe Renditen – sollten ernst genommen werden. Es ist inakzeptabel, dass Produkte, die als sicherheitsorientierte Altersvorsorge beworben werden, sich in der Realität als riskante Wetten entpuppen. Die Versicherer müssen ihre Produkte überarbeiten und transparenter gestalten. Gleichzeitig sollten Verbraucher sich gut informieren und alternative Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen, die eine bessere Transparenz und potenziell höhere Renditen bieten. Die Empfehlung, auf ETF-Sparpläne oder fondsgebundene Rentenversicherungen umzusteigen, ist daher mehr als gerechtfertigt. Es bleibt zu hoffen, dass die Branche diesen Weckruf hört und ihre Produkte entsprechend verbessert.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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