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Muskelschwund im Alter: Die unterschätzte Gefahr

Wie Sarkopenie die Lebensqualität beeinflusst und was dagegen getan werden kann

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Der Verlust von Muskelkraft im Alter, bekannt als Sarkopenie, bleibt oft unbemerkt, bis alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden. Doch dieser schleichende Muskelschwund kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben. Wie man frühzeitig gegensteuern kann und welche Strategien wirklich wirksam sind, zeigt dieser Bericht.

Sarkopenie, der altersbedingte Verlust an Muskelmasse und -kraft, stellt eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit älterer Menschen dar. Weltweit sind etwa 10 bis 16 Prozent der über 65-Jährigen betroffen. Obwohl der Muskelabbau ein natürlicher Teil des Alterns ist, kann die dadurch verursachte Einschränkung der körperlichen Funktion zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Sarkopenie erhöht das Risiko für Stürze, verlängert Krankenhausaufenthalte und ist sogar mit einer höheren Sterblichkeit verbunden. Doch die Erkrankung ist weder unvermeidbar noch irreversibel. Mit der richtigen Diagnose und Intervention können Betroffene ihre Lebensqualität erheblich verbessern.

Der Begriff Sarkopenie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Mangel an Fleisch“. 1989 wurde er erstmals von dem Forscher Irwin H. Rosenberg geprägt. Ursprünglich wurde der Fokus auf die Abnahme der Muskelmasse gelegt, doch inzwischen ist klar, dass vor allem der Verlust der Muskelkraft ein zentrales Merkmal der Erkrankung ist. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der langsame Abbau der Muskeln, der sich ab dem 50. Lebensjahr deutlich beschleunigt. Diese Entwicklung betrifft jedoch nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit. Da Muskeln wichtige Botenstoffe, sogenannte Myokine, produzieren, beeinflusst ihr Rückgang auch andere Organsysteme und das Immunsystem.

Der Verlust an Muskelkraft hat weitreichende Folgen. Alltägliche Aufgaben wie das Aufstehen aus einem Stuhl oder das Gehen werden zunehmend schwieriger. Auch das Risiko für Stürze steigt dramatisch. Studien zeigen, dass Sarkopenie das Risiko für Stürze um das 3,2-Fache erhöht. Besonders problematisch ist, dass viele ältere Menschen erst dann ärztliche Hilfe suchen, wenn bereits erhebliche Funktionsverluste aufgetreten sind. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung könnten jedoch viel Leid verhindern.

Die Diagnose von Sarkopenie ist komplex. Eine einfache Waage reicht nicht aus, da auch adipöse Menschen unter Sarkopenie leiden können, ohne dass es äußerlich erkennbar ist. In solchen Fällen spricht man von „sarkopener Adipositas“, bei der eine hohe Fettmasse eine geringe Muskelmasse verdeckt. Daher empfehlen Experten den Einsatz spezieller Screening-Tools wie dem SARC-F-Fragebogen, der Kraft, Mobilität und das Sturzrisiko abfragt. Bei auffälligen Ergebnissen sollten weiterführende Untersuchungen wie der Griffkraft-Test und die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA) durchgeführt werden, um die Muskelmasse und -qualität zu beurteilen.

Ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Sarkopenie ist die körperliche Inaktivität. Menschen, die wenig oder gar keinen Sport treiben, verlieren schneller Muskelmasse. Doch auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz und chronische Nierenerkrankungen erhöhen das Risiko erheblich. Insbesondere Typ-2-Diabetes steht in engem Zusammenhang mit Sarkopenie, da die Muskeln insulinresistent werden und somit weniger Glukose aufnehmen. Dies führt nicht nur zu einem höheren Blutzuckerspiegel, sondern auch zu einer verminderten Proteinsynthese in den Muskeln.

Die Behandlung von Sarkopenie besteht vor allem aus einem gezielten Krafttraining und einer angepassten Ernährung. Studien zeigen, dass regelmäßiges Krafttraining den Muskelabbau nicht nur aufhalten, sondern sogar umkehren kann. Ideal sind zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, bei denen sowohl die Beinmuskulatur als auch die Muskeln des Oberkörpers gestärkt werden. Gerade für ältere Menschen ist es wichtig, das Training langsam zu beginnen und die Intensität schrittweise zu steigern. Ergänzend dazu spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Senioren benötigen etwa 1,0 bis 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht, um die Proteinsynthese in den Muskeln zu unterstützen. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen sollte die Proteinzufuhr jedoch angepasst werden, um eine Verschlechterung der Nierenfunktion zu vermeiden.

Pharmakologische Ansätze zur Behandlung der Sarkopenie befinden sich derzeit noch in der Erprobung. Einige Medikamente, wie beispielsweise ACE-Hemmer, die üblicherweise zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden, könnten positive Effekte auf die Muskeldurchblutung und den Muskelabbau haben. Auch die Rolle von Antidiabetika und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren oder Kreatin wird intensiv erforscht. Bislang gibt es jedoch noch keine Medikamente, die speziell zur Behandlung von Sarkopenie zugelassen sind.

Die Prävention der Sarkopenie sollte bereits im mittleren Lebensalter beginnen. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Übergewicht und chronischen Erkrankungen sind entscheidend. Gleichzeitig müssen ältere Menschen für die Bedeutung der Muskelgesundheit sensibilisiert werden. Dies erfordert eine stärkere Aufklärung durch Ärzte und Pflegepersonal sowie gezielte Präventionsprogramme, um den Muskelabbau frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Kommentar:

Sarkopenie ist ein stiller, aber gefährlicher Begleiter des Alters. Während das öffentliche Bewusstsein für Erkrankungen wie Diabetes oder Herzinsuffizienz in den letzten Jahren gestiegen ist, wird der Muskelschwund noch immer stark unterschätzt. Dabei hat Sarkopenie nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität und Selbstständigkeit älterer Menschen, sondern auch auf ihre Lebenserwartung. Der Verlust an Muskelkraft und -masse kann den Alltag enorm einschränken und führt nicht selten zu Stürzen, Krankenhausaufenthalten und einem raschen gesundheitlichen Verfall.

Die gute Nachricht: Sarkopenie ist kein unvermeidliches Schicksal. Mit den richtigen Maßnahmen, wie gezieltem Krafttraining und einer angepassten Ernährung, kann der Prozess aufgehalten oder sogar rückgängig gemacht werden. Doch dafür muss das Thema stärker in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken. Viele ältere Menschen wissen nicht, dass der Muskelschwund eine behandelbare Krankheit ist, und sehen die nachlassende Kraft als unvermeidlichen Teil des Alterns. Diese Einstellung muss sich ändern.

Es liegt auch an der Medizin, Sarkopenie als eigenständiges Krankheitsbild ernst zu nehmen. Regelmäßige Screenings, insbesondere bei Risikogruppen, sind notwendig, um den Muskelschwund frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Gleichzeitig sollten auch Medikamente und neue Therapien entwickelt werden, um den Betroffenen mehr Möglichkeiten zu bieten. Der Kampf gegen Sarkopenie ist ein Kampf um die Lebensqualität im Alter – und er sollte von uns allen mit der gleichen Ernsthaftigkeit geführt werden wie der Kampf gegen andere altersbedingte Krankheiten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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