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StaRUG: Apotheken vor der Insolvenz bewahren

Wie das Restrukturierungsgesetz Apotheken eine Chance auf Sanierung bietet – wenn rechtzeitig gehandelt wird

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Viele Apotheken kämpfen derzeit mit steigenden Kosten und sinkenden Margen. In dieser schwierigen Lage bietet das StaRUG eine gesetzliche Möglichkeit, finanzielle Probleme frühzeitig durch eine Restrukturierung außerhalb der Insolvenz zu lösen. Doch wie funktioniert dieser Rettungsweg, und warum nutzen ihn so wenige?

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken in Deutschland haben sich in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Steigende Energiekosten, höhere Gehälter und zunehmender bürokratischer Aufwand belasten die Branche erheblich. Dies hat dazu geführt, dass viele Apotheken in finanzielle Schieflagen geraten sind. In dieser schwierigen Lage bietet das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) eine mögliche Lösung, um ohne Insolvenz eine Sanierung durchzuführen und das Unternehmen zu retten. Doch es bleibt die Frage: Erkennen betroffene Apotheker diese Chance rechtzeitig?

Das StaRUG ist seit 2021 in Kraft und wurde als Instrument geschaffen, um Unternehmen, die sich in einer wirtschaftlichen Krise befinden, eine Möglichkeit zu geben, ohne den formalisierten Weg eines Insolvenzverfahrens eine Entschuldung und Restrukturierung zu erreichen. Der große Vorteil liegt darin, dass eine Restrukturierung durchgeführt werden kann, bevor das Unternehmen als zahlungsunfähig gilt. Voraussetzung dafür ist, dass es sich um eine "drohende Zahlungsunfähigkeit" handelt, bei der die Liquiditätskennziffer des Unternehmens zwar noch über 0,9 liegt, aber absehbar ist, dass sie unter diese Schwelle fallen könnte.

In der Praxis bedeutet dies, dass Apotheken, die mit sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten zu kämpfen haben, nicht auf die klassische Insolvenz zurückgreifen müssen. Stattdessen können sie mithilfe des StaRUG eine geordnete Sanierung einleiten, in der Gläubiger eingebunden werden und ein Überbrückungskredit hilft, die kurzfristige Zahlungsfähigkeit zu sichern. Wichtig ist hierbei jedoch, dass frühzeitig gehandelt wird. Denn je weiter der finanzielle Verfall fortschreitet, desto schwieriger wird es, die Voraussetzungen für eine Restrukturierung nach StaRUG zu erfüllen.

Die Apothekenbranche steht seit Jahren unter erheblichem Druck. Viele Inhaber kämpfen mit der Tatsache, dass die Betriebskosten stärker steigen als die Umsätze. Besonders in ländlichen Regionen sehen sich Apotheken mit einer abnehmenden Kundenfrequenz und einer immer dünner werdenden Liquiditätsdecke konfrontiert. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass Restrukturierungen in den Fokus rücken. Doch trotz der Möglichkeiten, die das StaRUG bietet, wird es noch zu selten genutzt. Stattdessen endet der wirtschaftliche Niedergang vieler Apotheken oft in einer Regelinsolvenz – einem Weg, der in der Apothekenwelt gravierende Folgen haben kann.

Das deutsche Apothekenrecht schreibt vor, dass Apothekeninhaber keine externen Gesellschafter haben dürfen, da der Fremdbesitz verboten ist. Gerät eine Apotheke in Insolvenz, verliert der Inhaber nicht nur das Unternehmen, sondern in vielen Fällen auch seine Betriebserlaubnis und möglicherweise sogar die Approbation. Dies macht die wirtschaftliche Krise für Apotheker besonders bedrohlich und erhöht die Bedeutung von Restrukturierungen, bevor die Zahlungsunfähigkeit eintritt.

Das StaRUG bietet jedoch nur dann eine realistische Chance, wenn die finanziellen Probleme frühzeitig erkannt werden. Eine gründliche Analyse der Liquiditätssituation und eine professionelle Beratung sind unabdingbar, um eine Restrukturierung erfolgreich umzusetzen. Zudem müssen Apotheker bereit sein, mit ihren Gläubigern offen zu kommunizieren und möglicherweise auch harte Einschnitte hinzunehmen, um das Unternehmen langfristig zu retten. Dabei ist der Faktor Zeit entscheidend. Wenn die Zahlungsunfähigkeit erst einmal eingetreten ist, bleibt meist nur noch der Weg in die Regelinsolvenz.

Dennoch zeigt die Praxis, dass viele Apothekeninhaber den Weg der Restrukturierung nicht rechtzeitig beschreiten. Sie versuchen, ihre finanziellen Probleme selbst zu lösen und zögern zu lange, bevor sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Diese Verzögerung führt oft dazu, dass die Chancen auf eine Sanierung schwinden, und der endgültige Zusammenbruch unvermeidlich wird.

Die geringe Zahl der bisher durchgeführten Restrukturierungen nach StaRUG verdeutlicht, dass das Potenzial dieses Instruments in der Apothekenbranche noch nicht ausgeschöpft ist. Während die Zahl der Insolvenzen in Deutschland weiterhin steigt, nutzen nur wenige Apothekeninhaber die Möglichkeiten des StaRUG, um ihre Betriebe vor dem endgültigen Aus zu bewahren. Die wirtschaftliche Realität zeigt jedoch, dass die Herausforderungen für Apotheken in den kommenden Jahren nicht geringer werden – im Gegenteil. Umso wichtiger ist es, dass betroffene Apotheker frühzeitig handeln und das StaRUG als Chance begreifen, bevor es zu spät ist.

Kommentar:

Das StaRUG ist ein wertvolles Instrument, das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten eine echte Chance bietet, sich zu sanieren und eine Insolvenz zu vermeiden. Doch was auf dem Papier nach einer einfachen Lösung klingt, stellt in der Praxis eine erhebliche Herausforderung dar. Apothekeninhaber, die in wirtschaftliche Schieflage geraten, stehen oft unter immensem Druck – nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Die Bereitschaft, sich der Realität zu stellen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist oft nicht leicht zu finden. Doch genau hier liegt der Schlüssel zum Erfolg.

Viele Apotheker zögern, bis es zu spät ist. Sie versuchen, ihre Probleme eigenständig zu bewältigen, aus Angst vor Stigmatisierung oder dem Verlust ihres Lebenswerks. Doch diese Verzögerung kann fatale Folgen haben. Die Restrukturierung nach StaRUG ist nur dann eine wirksame Option, wenn frühzeitig gehandelt wird. Wer zu lange wartet, riskiert, dass der finanzielle Schaden zu groß wird, um ihn noch zu beheben.

Es bedarf eines Umdenkens in der Branche. Apotheker müssen erkennen, dass finanzielle Krisen kein Zeichen des Scheiterns sind, sondern Teil eines breiteren wirtschaftlichen Trends. Die äußeren Bedingungen, unter denen Apotheken heute arbeiten, sind schwierig – und sie werden sich in absehbarer Zeit nicht verbessern. Daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig professionelle Unterstützung zu suchen und die Möglichkeiten des StaRUG zu nutzen, bevor es zu spät ist.

Die Zukunft der Apothekenbranche hängt davon ab, wie entschlossen die Inhaber auf die Herausforderungen reagieren. Es geht nicht nur um das Überleben einzelner Apotheken, sondern um den Erhalt einer ganzen Berufsgruppe. Wer zu spät handelt, riskiert nicht nur den Verlust seines Unternehmens, sondern auch einen wichtigen Pfeiler der Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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