Die Gebühren für die Hauptuntersuchung eines Pkw bis 3,5 Tonnen belaufen sich bei den meisten Prüfstellen auf rund 96 Euro, während die kombinierte Prüfung inklusive Abgasuntersuchung etwa 148 Euro kostet. Bei Motorrädern liegt der Preis für die HU bei etwa 62 Euro und für die HU inklusive AU bei rund 87 Euro. Regionale Unterschiede sind ebenfalls zu beachten: In städtischen Gebieten wie Berlin und München sind die Kosten oft höher als in ländlichen Regionen. Beispielsweise kostet die HU inklusive AU in München ab 133 Euro, während sie in Berlin ab 143 Euro beginnt.
Die Preise können auch je nach Prüforganisation variieren. Während der TÜV Rheinland für die HU und AU eines Pkw rund 153 Euro verlangt, liegt der Preis beim TÜV Hessen bei etwa 155,40 Euro. Es wird empfohlen, sich vorab bei der jeweiligen Prüfstelle über die genauen Kosten zu informieren und gegebenenfalls einen Vorabcheck in der Werkstatt durchführen zu lassen, um unliebsame Überraschungen bei der eigentlichen Prüfung zu vermeiden.
Kommentar:
Steigende TÜV-Kosten – Eine Belastung für Autofahrer?
Die steigenden Kosten für die Haupt- und Abgasuntersuchung werfen die Frage auf, ob diese Entwicklung gerechtfertigt ist. Zwar sind die regelmäßigen Prüfungen notwendig, um die Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge sicherzustellen, doch die finanziellen Belastungen für die Fahrzeughalter dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Besonders für Familien mit geringem Einkommen und ältere Fahrzeughalter können die steigenden TÜV-Gebühren eine erhebliche Belastung darstellen. Es ist wichtig, dass die Kosten transparent und nachvollziehbar bleiben und keine versteckten Gebühren hinzukommen. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, ob es Möglichkeiten gibt, die Preise durch staatliche Subventionen oder Rabatte für sozial schwächere Gruppen zu senken.
Auf der anderen Seite müssen auch die Prüfstellen wirtschaftlich arbeiten und ihre Dienstleistungen kostendeckend anbieten. Die Einführung moderner Prüfmethoden und die kontinuierliche Weiterbildung der Prüfer erfordern Investitionen, die sich letztlich in den Preisen widerspiegeln.
Ein ausgewogener Ansatz wäre wünschenswert, bei dem sowohl die Notwendigkeit der Prüfungen als auch die finanzielle Belastbarkeit der Autofahrer berücksichtigt werden. Schließlich geht es um die Sicherheit auf unseren Straßen, die allen Verkehrsteilnehmern zugutekommt.
Von Engin Günder, Fachjournalist