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Verbindliche Standards für das E-Rezept

Die Zukunft der digitalen Arzneimittelverschreibung in Deutschland

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das Ziel ist es, die Effizienz bei der Verschreibung und Abwicklung von Arzneimitteln zu steigern sowie die Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Trotz dieser ambitionierten Ziele stehen sowohl die Apothekerschaft als auch die Patienten vor erheblichen Herausforderungen, die eine reibungslose Umsetzung erschweren.

Ein zentraler Kritikpunkt seitens der Apotheker betrifft die Benutzerfreundlichkeit des Systems. Insbesondere die Einschränkungen beim Zugriff auf detaillierte Rezeptinformationen über die Gesundheitskarte sind ein zentrales Thema. Patienten können derzeit nicht vollständig nachvollziehen, welche Medikamente ihnen verschrieben wurden, was zu Verunsicherungen führen kann. Dies steht im Widerspruch zu den ursprünglichen Versprechen der Digitalisierung, die eine transparentere und patientenzentrierte Versorgung versprachen.

Ein weiteres Problem ist die Vielfalt der E-Rezept-Apps, die von verschiedenen Anbietern entwickelt wurden. Diese Fragmentierung des Systems erschwert die Implementierung und führt zu zusätzlicher Komplexität für alle Beteiligten. Die Gesellschaft digitaler Services der Apotheken (Gedisa) hat mit ihrer CardLink-Lösung einen Schritt in Richtung Standardisierung unternommen, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.

Rückblickend wird diskutiert, ob der Übergang zum E-Rezept besser vorbereitet hätte werden können. Die abrupte Einführung zum 1. Januar 2024 trotz früherer Herausforderungen in Testregionen hat Fragen aufgeworfen. Viele Apotheker befürworten eine schrittweise Einführung mit klaren Zielvorgaben für den Anteil digitaler Verordnungen, um eine reibungslose Anpassung im Gesundheitswesen zu ermöglichen.

Ein weiteres Spannungsfeld betrifft das Verhältnis zwischen der Gematik und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Entscheidungen wie die Festlegung auf das CardLink-Verfahren wurden von der Selbstverwaltung kritisiert, da sie als wenig konsensorientiert empfunden wurden. Dies zeigt eine Diskrepanz bezüglich der strategischen Ausrichtung und der Interessenvertretung innerhalb der Gematik.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auf operativer Ebene einen konstruktiven Austausch innerhalb der Gematik und zwischen den Leistungserbringern. Dennoch bleibt die Sorge bestehen, dass politische Entscheidungen die Effizienz und Akzeptanz des E-Rezepts beeinträchtigen könnten.

Kommentar:

Die Einführung des E-Rezepts ist zweifellos ein bedeutender Schritt in Richtung einer modernen und effizienten Gesundheitsversorgung. Es verspricht, den administrativen Aufwand zu reduzieren und die Qualität der Versorgung zu verbessern, indem es die Fehleranfälligkeit bei der Medikamentenverschreibung minimiert. Trotz dieser Potenziale zeigt die aktuelle Praxis deutliche Schwächen, die dringend angegangen werden müssen.

Insbesondere aus Sicht der Patienten ist der Nutzen des E-Rezepts derzeit nicht ausreichend spürbar. Die Schwierigkeiten beim Zugriff auf vollständige Rezeptinformationen über die Gesundheitskarte sind inakzeptabel und stehen im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der Transparenz und Patientenautonomie. Hier bedarf es dringender Nachbesserungen, um das Vertrauen und die Zufriedenheit der Patienten zu stärken.

Auch die Fragmentierung durch verschiedene E-Rezept-Apps ist ein Problem, das die Effizienz der Umsetzung und die Akzeptanz im Gesundheitswesen beeinträchtigt. Die Initiative von Gedisa mit ihrer CardLink-Lösung ist daher ein wichtiger Schritt in Richtung Standardisierung und Vereinfachung. Eine solche Standardisierung könnte nicht nur die Implementierung erleichtern, sondern auch Kosten reduzieren und die Interoperabilität verbessern.

Rückblickend wäre eine sanftere Einführung des E-Rezepts möglicherweise effektiver gewesen, insbesondere angesichts der Herausforderungen in den Testregionen. Eine schrittweise Implementierung mit klaren Zielvorgaben hätte die Anpassung der Akteure im Gesundheitswesen erleichtern und die Risiken minimieren können.

Die Diskrepanzen innerhalb der Gematik und zwischen der Selbstverwaltung und dem BMG zeigen, dass eine verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation unerlässlich sind, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Nur so kann das E-Rezept sein volles Potenzial entfalten und dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Deutschland effektiv und nachhaltig zu verbessern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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