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Wind- und Wettercremes im Test

Welche Produkte schützen Kinderhaut am besten? Ökotest zeigt Stärken, Schwächen und worauf Eltern achten sollten

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Welche Wind- und Wettercremes schützen empfindliche Kinderhaut zuverlässig vor Kälte und Nässe? Ökotest hat 18 Produkte getestet und bewertet – mit überraschenden Ergebnissen. Von parfümfreien Cremes über Naturkosmetik bis hin zu Apothekenprodukten: Der Test zeigt, welche Cremes überzeugen, welche Schwächen haben und worauf Eltern besonders achten sollten. Auch Verpackung und Deklaration stehen im Fokus. Ein umfassender Überblick über die besten Kälteschutz-Produkte für Kinder und die Herausforderungen, die Hersteller noch angehen müssen.

Wind- und Wettercremes gehören für viele Eltern zu den unverzichtbaren Pflegeprodukten, um empfindliche Kinderhaut vor den Strapazen von Kälte, Wind und Nässe zu schützen. Ökotest hat nun 18 dieser Produkte eingehend untersucht und sie auf Inhaltsstoffe, Kennzeichnung und Verpackung geprüft. Das Ergebnis fällt überwiegend positiv aus, birgt jedoch einige wichtige Hinweise für Verbraucher.

Von den getesteten Produkten erhielten 16 die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Sie überzeugten mit hautverträglichen Inhaltsstoffen und einer sicheren Schutzwirkung. Besonders hervorgehoben wurden Cremes wie die „Baybies Wind- & Wettercreme“ sowie die „Paediprotect Wind- & Wettercreme LSF 15“, die vollständig auf Duftstoffe verzichten und dadurch auch für besonders empfindliche Haut geeignet sind. Diese Produkte eignen sich ideal für Kinder, die zu Allergien neigen, da potenziell allergene Substanzen vollständig vermieden werden.

Doch nicht alle Produkte konnten uneingeschränkt überzeugen. Besonders auffällig war die „Grüne Erde Mutter & Kind Wind & Wetter-Creme“, ein Naturkosmetikprodukt, das durch den Einsatz von Tonerde naturgemäß Schwermetalle wie Arsen und Blei enthalten kann. Im Test wiesen die Labore Arsen in bedenklichen Mengen nach, was zu einer Abwertung führte. Laut dem Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bedeutet dies zwar nicht zwangsläufig ein akutes Gesundheitsrisiko, dennoch fordert Ökotest den Hersteller auf, Maßnahmen zur Reduzierung dieser Stoffe zu ergreifen.

Ein weiteres Problem zeigte sich bei der Deklaration von Duftstoffen. Viele der getesteten Wind- und Wettercremes enthalten Parfüm oder ätherische Öle, die potenziell allergen wirken können. Während die meisten Hersteller diese Stoffe korrekt ausweisen, fiel die „Jolu Baby Wind- und Wetter Creme“ negativ auf. Hier wurden Limonen und Benzylalkohol nicht klar deklariert, obwohl sie im Labor nachgewiesen wurden. Ökotest bemängelt, dass eine transparente Kennzeichnung für Eltern, die allergieanfällige Kinder schützen wollen, unerlässlich ist.

Auch Produkte, die in Apotheken erhältlich sind, wurden von Ökotest bewertet. Der „Weleda Baby Wind- und Wetterbalsam“ schnitt mit der Note „gut“ ab. Das Produkt überzeugt durch hochwertige Inhaltsstoffe, erhielt jedoch Kritik für die Verpackung: Die Aluminiumtube wird in einem zusätzlichen Umkarton ausgeliefert, der nach Ansicht von Ökotest überflüssig ist und vermeidbaren Müll darstellt. Ein ähnlicher Punkt wurde bei der „Paediprotect Wind- & Wettercreme LSF 15“ bemängelt, die ebenfalls die Note „gut“ erhielt.

Insgesamt zeigt der Test, dass Eltern eine breite Auswahl an sicheren und gut verträglichen Produkten haben. Insbesondere für Kinder mit empfindlicher Haut sind parfümfreie Cremes eine sinnvolle Wahl. Naturkosmetik sollte hingegen nicht automatisch als risikofrei betrachtet werden, wie der Fall der „Grüne Erde“-Creme verdeutlicht. Die Ergebnisse unterstreichen zudem, dass auch preisgünstige Produkte wie jene von dm und Rossmann hohe Qualitätsstandards erfüllen können.

Ökotest ruft Hersteller dazu auf, die Kennzeichnung weiter zu verbessern und Nachhaltigkeit bei der Verpackung stärker zu berücksichtigen. Eltern sollten beim Kauf auf transparente Deklarationen achten und Produkte wählen, die zu den individuellen Bedürfnissen ihrer Kinder passen.

Kommentar:

Der aktuelle Test von Ökotest zeigt eindrucksvoll, dass Wind- und Wettercremes in ihrer Qualität und Sicherheit sehr unterschiedlich sein können. Während der Großteil der getesteten Produkte mit guten oder sogar sehr guten Bewertungen überzeugt, gibt es einzelne Schwachstellen, die Verbraucher nicht ignorieren sollten.

Besonders der Fall der „Grüne Erde“-Creme macht deutlich, dass Naturkosmetik nicht automatisch gleichbedeutend mit unbedenklich ist. Der Einsatz von Tonerde mag ökologisch sinnvoll erscheinen, birgt jedoch das Risiko, Schwermetalle wie Arsen und Blei zu enthalten. Auch wenn die nachgewiesenen Mengen keine akute Gefahr darstellen, wäre es wünschenswert, dass Hersteller verstärkt daran arbeiten, diese Stoffe zu minimieren. Eltern sollten daher bei Naturkosmetikprodukten genau hinschauen und sich nicht ausschließlich auf das Label verlassen.

Ebenso kritisch ist der Umgang mit Duftstoffen. Während viele Hersteller vorbildlich arbeiten und allergene Stoffe klar ausweisen, zeigen Produkte wie die „Jolu Baby Wind- und Wetter Creme“, dass Nachholbedarf besteht. Für Eltern, die parfümfreie Produkte wählen, ist Transparenz eine Grundvoraussetzung. Es darf nicht passieren, dass solche Stoffe in Laboruntersuchungen nachgewiesen werden, ohne dass sie auf der Verpackung deklariert sind.

Ein weiterer Punkt betrifft die Verpackung. Dass Apothekenprodukte wie der „Weleda Baby Wind- und Wetterbalsam“ in unnötigen Umkartons ausgeliefert werden, wirkt im Jahr 2024 geradezu anachronistisch. Nachhaltigkeit sollte längst ein zentraler Bestandteil der Produktgestaltung sein. Hersteller, die sich in diesem Bereich innovativ zeigen, könnten nicht nur Verbraucher überzeugen, sondern auch einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Insgesamt bietet der Test Eltern eine wertvolle Orientierungshilfe. Er zeigt, dass hochwertige Pflegeprodukte nicht immer teuer sein müssen und dass auch Drogerieprodukte zuverlässig schützen können. Dennoch bleibt die Verantwortung bei den Herstellern, weiter an der Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu arbeiten. Nur so können sie dem Anspruch gerecht werden, die empfindlichste Haut – die von Kindern – optimal zu schützen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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