Der Kö-Bogen I von Stararchitekt Daniel Libeskind ist zu einem Wahrzeichen im Herzen Düsseldorfs nahe der Königsallee geworden. Hinter seiner Fassade aus Glas und weißem Naturstein, die mit diagonalen Schnitten, den sogenannten „Cuts“, aufgebrochen wird, verbirgt sich eine Mischung aus hochwertigen Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Büroflächen. Zwei 26 Meter hohe Gebäude bieten eine Geschossfläche von ca. 42.000 m². Aufgrund seiner nachhaltigen Bauweise hat der Kö-Bogen I die LEED Zertifizierung Platin erhalten.
Der angrenzende Kö-Bogen II – KII genannt – beeindruckt nicht weniger: Das vom Düsseldorfer Architekturbüro Ingenhoven entworfene Gebäude mit Einzelhandels- und Büroflächen sticht ebenfalls durch eine außergewöhnliche Fassade hervor. 30.000 Hainbuchenhecken bilden Europas größte Grünfassade und verringern somit den CO2-Fußabdruck des Gebäudes – eine beispielhafte Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels. Denn die Begrünung verringert die Wärmeeinstrahlung, speichert Feuchtigkeit und reduziert Umgebungsgeräusche. Außerdem wird so viel CO2 absorbiert, wie 80 Laubbäume aufnehmen können. Der angrenzende dreieckige „Food Court“, in dem die Gastronomie untergebracht ist, bietet ein begehbares Rasendach. Dieses nachhaltige Dach lädt bei gutem Wetter zum Verweilen ein und ist ein beliebter Treffpunkt für alle Besucher.
Sicherheit überzeugt
Beide Gebäude überzeugen nicht nur durch ihre Architektur, sondern bieten den Nutzern in Sachen Brandschutz auch höchste Sicherheit. Für seine umfassenden Brandschutzmaßnahmen erhielt der Kö-Bogen I das Gütesiegel „Sprinkler Protected“ des Bundesverbands Technischer Brandschutz (bvfa). Auf drei Etagen sind die Sprinkler mit dem Rohrleitungssystem aquatherm red pipe verbunden, das unsichtbar in den Beton der Geschossdecken verlegt wurde. Alle notwendigen Strang- und Zuleitungen fertigte aquatherm nach Angaben des Kunden vor. Damit entfielen auf der Baustelle zahlreiche Schweißungen, so dass nicht nur viel Zeit, sondern auch Arbeitskraft eingespart wurden. Auch die Dichtigkeitsprüfung fand bereits im aquatherm Werk im südwestfälischen Attendorn statt, so dass die Leitungen anschließend einbaufertig nach Düsseldorf geliefert wurden. Konkret wurden, auf 25 Bauabschnitte verteilt, rund 3400 Sprinkleranschlüsse und 6500 Rohrmeter inklusive der Formteile eingebaut.
Anders als bei metallenen Systemen wird das Rohrleitungssystem aquatherm red pipe dank Fusion zu einer homogenen, stoffschlüssigen und somit sicheren Einheit verschweißt. Dabei werden Rohr und Fitting mit Hilfe hierfür vorgesehener Werkzeuge kurz angewärmt und anschließend einfach zusammengefügt.
Das im Kö-Bogen I bewährte Brandschutz-System wurde ebenfalls im „Food Court“ des KII eingesetzt. Eine besondere Herausforderung war hierbei die vom Architekten entworfene Sichtbetondecke. „Der Wunsch des Architekten war es, das Sprinklersystem direkt in Beton zu verlegen. Mit einem metallischen System wäre dies nicht möglich gewesen. Mit aquatherm red pipe haben wir für den repräsentativen Eingangsbereich eine dezente Sprinklerlösung in einer optisch schönen Sichtbetondecke erhalten“, erklärt Jannis Windmüller, Projektleiter Feuerlöschanlagenbau bei der ARASTI Feuerschutzanlagen GmbH & Co. KG in Essen.
Verlegung direkt im Beton
Die Verlegung direkt in Beton ermöglicht das besondere Material von aquatherm red pipe: der Kunststoff Polypropylen, konkret der von aquatherm entwickelte Werkstoff fusiolen® PP-R FS. Er ist nicht nur schwerentflammbar (Baustoffklasse B1), sondern auch korrosionsbeständig. Zum Vergleich: Bei der Verwendung metallener Sprinklersysteme tritt Korrosion auf, sobald das Metall und der feuchte Beton aufeinandertreffen. Verhindern lässt sich die Korrosion nur mithilfe eines speziellen Schutzes, durch den die Verlegung metallener Rohrsysteme in Beton aufwändig und teuer wird.
ARASTI verband die rund 70 Sprinkler im Food-Court-Bereich mit mehr als 200 m aquatherm red pipe Rohrleitungen. „Die aquatherm Servicetechniker haben unser Personal im Vorfeld der Montage durch eine umfangreiche Einweisung in die neuen Schweißwerkzeuge sehr gut unterstützt“, berichtet Jannis Windmüller. Spannend wurde es dann beim Eingießen des Betons. „Durch die schräge Decke hatten manche Projektbeteiligten die Sorge, dass die Rohre beim Betonieren verrutschen oder an andere Stelle gedrückt werden könnten“, so Windmüller. „Allerdings gab es keine Schwierigkeiten. Das Rohrleitungssystem blieb – gut an Schalung und Bewehrung gehaltert – an Ort und Stelle und ist dicht.“
Nachhaltiger Rohstoff Polypropylen
Nicht nur aufgrund der oben beschriebenen Vorteile bei der Montage und in der Anwendung erweist sich aquatherm red pipe als Produkt erster Wahl. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Langlebigkeit ist es Systemen aus Metall weit voraus. Sein Werkstoff Polypropylen – ein Beiprodukt der Rohölverarbeitung – zählt zu den beiden wichtigsten Standardkunststoffen. Lebenszyklusanalysen gemäß ISO 14040 untersuchen die Auswirkungen der Rohstoffherstellung auf die Umwelt. Studien belegen deutlich geringere CO2-Emissionen von Polypropylen-Rohren im Vergleich zu anderen Rohmaterialien, speziell Stahl. aquatherm verarbeitet diesen Rohstoff, der sich durch lange Lebensdauer, sehr gute Umweltverträglichkeit und Wiederverwertbarkeit auszeichnet, bereits seit rund 50 Jahren. Die aus dem Wirtschafts- und Produktionsprozess anfallenden Kunststoffabfälle werden intern recycelt und partiell zu neuen Produkten verarbeitet.