Die Chemie ist weit vorne in der Wertschöpfungskette angesiedelt. Konjunkturelle Schwankungen machen sich daher frühzeitig in den Auftragsbüchern bemerkbar. Da gut die Hälfte aller Ausfuhren in die Europäische Union geht, konnte sich auch die Ostchemie nicht von der allgemeinen Schwäche abkoppeln. Insbesondere, da wichtige Abnehmerländer wie Frankreich stagnieren. Immerhin konnten Exporte in außereuropäische Staaten teilweise die rückläufige Nachfrage aus Europa kompensieren. Besser läuft das Geschäft der Hersteller von Arzneimitteln. In Ostdeutschland ist das Gewicht der Pharmabranche am Gesamtumsatz mit vier Zehnteln fast doppelt so hoch wie in ganz Deutschland.
Wenn die Situation derzeit auch gut ist, so haben sich die Aussichten gegenüber dem Frühjahr etwas eingetrübt. Zwar sind noch rund zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen mit ihrer aktuellen Ertragslage zufrieden. Das entspricht fast genau dem Frühjahrstrend. Aber die schwächere Wirtschaft lässt die Unternehmer vorsichtiger planen. Nur noch jedes fünfte Unternehmen plant, seine Belegschaft zu erweitern. Gleiches gilt für höhere Investitionen im kommenden Jahr. Im Frühjahr war noch fast jedes vierte befragte Mitgliedsunternehmen von höheren Investitionen als im Vorjahr ausgegangen.