Nicht erst seit dem Dürresommer 2022 und der Ahrflut von 2021 wissen wir: Wasser oder besser dessen An- und Abwesenheit hat unser aller Leben fest im Griff. Nicht zuletzt deshalb gehört die Unterstützung rund um das Thema sparsamer Umgang mit Wasser zum Gründungsauftrag der ASEW. Mit Gründung des Arbeitskreises Wasserwirtschaft hat die ASEW vor etwa anderthalb Jahren ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Der Wunsch ging dabei wie so oft von unseren Mitgliedern aus. Diese suchten und suchen verstärkt den Austausch mit anderen Stadtwerken, um sich für die zukünftigen Herausforderungen zu rüsten“, ist Richard Orth, stellvertretender Abteilungsleiter Geschäftsfeldentwicklung bei der ASEW überzeugt. „Der Zuspruch war von Beginn an gut. Aktuell engagieren sich mehr als ein Dutzend Stadtwerke aktiv im Arbeitskreis.“
Viele Hoffnungen sind hierbei auch mit einem neuen Forschungsprojekt verbunden, dass sich aktuell in der letzten Genehmigungsphase befindet: CrowdWater hat nichts weniger zum Ziel als eine verlässliche Basis für die nachhaltige Regen- und Trinkwassernutzung zu schaffen. „Das besondere hierbei ist, wie der Projektname schon andeutet, dass die Erfahrungen und Möglichkeiten vieler Einzelakteure zu einem greifbaren Ergebnis verdichtet werden“, führt Stefan Schulze-Sturm, Leiter Forschungsprojekte bei der ASEW, aus. „Die Kapazitäten und die Intelligenz größerer Gruppen, Crowds, wird so auch für einen in Deutschland tatsächlich noch wenig mit einer wirklich exakten Datenbasis arbeitenden Bereich wie den der Wasserwirtschaft sinnvoll nutzbar gemacht.“
Ziel des Projektes ist es, digitale Instrumente zu entwickeln, die die Nutzung der auch in einem wasserreichen Land wie Deutschland zusehends knapper werdenden Ressource (Trink-)Wasser effizienter zu ermöglichen. Unter anderem bezieht sich das auf das (Wasser-)Verbrauchs-Monitoring, aber auch etwa auf (Regen-)Verfügbarkeits-Vorhersagen. Zudem wird der Einsatz von Brauchwasser statt Trinkwasser, beispielsweise bei der Kühlung in der Industrie, untersucht. „Nur eine möglichst gute Datenbasis und deren Einbeziehung in die Arbeit der Wasserwirtschaft erlaubt uns, die immer stärker hervortretenden Auswirkungen des globalen Klimawandels vor Ort beherrschbar zu machen. Dies ist letztlich Voraussetzung dafür, dass ein hochindustrialisierter Kontinent mit einer hochspezialisierten Bevölkerung wie Europa auch in Zukunft dem Anspruch, die Welt mitzugestalten und lebenswert für künftige Generationen zu erhalten, erfolgreich nachkommen kann“, so Schulze-Sturm.
Besonderes Augenmerk der ASEW liegt bei der Erarbeitung der konkreten Ansätze im Projekt darauf, dass hier wirtschaftlich tragfähige Lösungen entstehen. Marktfähigkeit und Praxisbezug sind dabei Prioritäten, ebenso wie die letztliche Anwendbarkeit durch die rund 340 Mitglieder des ASEW-Netzwerkes.
Weitere Details sowie aktuelle Meldungen zu den Aktivitäten der ASEW im Bereich Forschung liefert ein Blick auf www.asew.de/de/produkte/Forschung/Forschung.html.