Fast 60 Mitglieder fasst die Stadtwerke-Initiative Klimaschutz zu einem „Club der Willigen“ zusammen – willig, gemeinsam Akzente für den Klimaschutz zu setzen, diesen regional voranzubringen und im gemeinsamen Lernen hierbei künftig noch besser zu agieren. „Die Mitgliedsstadtwerke der Initiative haben sich viel vorgenommen“, ist Goldy Raimann, die die Initiative von Seiten der ASEW koordiniert, überzeugt. „Aber wir sind alle gemeinsam auf einem guten Pfad hin zu mehr Klimaschutz. Gleichwohl: 54 der Initiative-Mitglieder müssen bis Jahresende sowohl eine Treibhausgasbilanz erstellt, als auch darauf aufbauend eine Dekarbonisierungsstrategie erarbeitet haben. Das war und ist ein ambitioniertes Projekt, das viele Kräfte und Personenarbeitsstunden im Unternehmen bindet.“
Die damit verbundenen Herausforderungen hat die Dynamik des Jahres 2022 nicht unbedingt kleiner gemacht, ganz im Gegenteil: Die durch den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 ausgelösten Verwerfungen haben ihre Wellen auch über die Stadtwerkewelt laufen lassen. Und für diese bedeuteten heftige Preisausschläge an den Energiemärkte und davon ausgelöste Unsicherheiten bei den Kundinnen und Kunden vor allem deutliche Mehrarbeit, die ebenfalls eigentlich nicht damit betraute Abteilungen mit einbezog. Auch die Stadtwerke-Initiative ist davon nicht unbeeinflusst geblieben, wie Goldy Raimann weiß: „Die Auswirkungen auf die Arbeit an Klimaschutzmaßnahmen war durchaus zu spüren. Nicht nur, dass gesellschaftlich plötzlich mehr Überzeugungsarbeit nötig war als bislang. Auch intern gab es mitunter unverhoffte Umorganisationen. Zwar kamen die Klimaschutzprojekte und -maßnahmen nicht unter die Räder, mussten aber mitunter eine deutliche Umpriorisierung erfahren. Das heißt, es wurde beispielsweise Personal abgezogen, die notwendige Arbeit lastete dann auf weniger Schultern als zuvor.“
Wenn das auch die Arbeit in der Stadtwerke-Initiative selbst nicht direkt und nicht negativ beeinflusst hat, zeigte sich doch, dass die Anfang des Jahres gesetzten Fristen von Fall zu Fall so nicht mehr realistisch sind. „Anfang 2022 war die Energiewelt noch eine sehr viel andere. Die ASEW trägt dem natürlich Rechnung: Wir haben uns nach Rücksprache mit den Initiative-Mitgliedern entschlossen, die Frist zum Nachweis der Erfüllung unserer Initiativekriterien auf Antrag um vier Monate bis zum 30. April 2023 zu verlängern.“
Konkret erhalten Initiative-Mitglieder, die noch etwas länger Zeit benötigen, um die Kriterien zu erfüllen, für den Nachweis eine Verlängerung. Dafür müssen sie dies jedoch bei ihrer ASEW-Ansprechpartnerin unter Angabe der Gründe beantragen . „Uns ist bewusst, dass das Jahr 2022 sehr herausfordernd gerade für kleine und mittlere Energieversorger war. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei diesen mussten eine enorme Mehrarbeit leisten, die viele andere laufende Projekte beeinflusst hat. Mit der Möglichkeit, eine Firstverlängerung zu beantragen, kommen wir den Initiative-Mitgliedern entgegen. Wir stehen weiterhin an ihrer Seite und unterstützen sie bei allen aufkommenden Fragen.“
Weitere Details zum genauen Kriterienkatalog sowie zu den Mitgliedern der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz finden Sie unter www.stadtwerke-klimaschutz.de.