Vom 8. bis zum 24. August 2008 wird die Welt zu Gast in China sein: Erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele richtet die Volksrepublik die historischen Wettkämpfe aus. 550.000 Gäste werden in Peking erwartet, geschätzte vier Milliarden Zuschauer - fast 2/3 der Weltbevölkerung! - werden die Wettkämpfe vor dem Fernsehbildschirm verfolgen.
Wahrzeichen der Olympischen Spiele ist schon jetzt das von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron entworfene Nationalstadion. Der markante Bau, wegen seiner verschlungenen Stahlkonstruktion auch liebevoll "Vogelnest" genannt, besitzt das Potenzial auch nach dem größten Sportereignis der Welt - ähnlich wie der Eiffelturm für Paris - das Symbol der Stadt Peking zu werden.
Kühne Architektur Das Olympiastadion ist eine architektonische Sensation und wurde bereits vor seiner Fertigstellung mit dem Brit Insurance Designs of the Year Award in der Kategorie Architektur ausgezeichnet. In dem 330 Meter langen, 220 Meter breiten und knapp 70 Meter hohem Gebäude werden die olympischen Eröffnungs- und Schlussfeiern sowie die Fußball- und Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden. Auf einer Fläche von etwa 258.000 m² bietet die Arena Platz für 91.000 Zuschauer. Nach den Olympischen Spielen soll das "Vogelnest" für Sport- und kulturelle Veranstaltungen genutzt und die Besucherkapazität auf 80.000 reduziert werden.
Trotz seiner 42 000 Tonnen Stahl wirkt das Nationalstadion leicht: Wie Zweige in einem Vogelnest wurden die Stahlstreben miteinander verwoben und dank des Einsatzes lichtdurchlässiger Membrankissen bleiben die Räume transparent. Das imposante Stahlgeflecht umrahmt nicht nur die Zuschauerränge, es dient gleichzeitig auch als Dach. Alle Einrichtungen - das 40.000 m² große Einkaufszentrum im Untergeschoss, die Restaurants, Geschäfte, sanitären Einrichtungen sowie die Bereiche für die Sportler und Sportlerinnen - sind eigenständige Bauelemente und ebenso wie die Stahlbetonschüssel mit Sitzplätzen unabhängig von der Fassade.
Gerade während der Wettkämpfe im August, wenn Hitze und eine hohe Luftfeuchtigkeit das Klima in Peking bestimmen, bietet diese außergewöhnliche Architektur einen weiteren Vorteil: Die offene Konstruktion ermöglicht eine natürliche Ventilation, die für ein angenehmes Raumklima sorgt. Auf eine Klimatisierung weiter Gebäudebereiche konnte dennoch nicht verzichtet werden.
Energieeffiziente Dämmung mit Armaflex Das Nationalstadion wurde unter der Maßgabe entworfen, natürliche Ressourcen zu schonen und den Energieverbrauch durch Einsatz moderner Technologien möglichst gering zu halten. Entsprechend streng waren die Auswahlkriterien der Ausschreibungen des Beijing Institute of Architectural Design & Research.
Bei der Ausschreibung der Dämmstoffe für die Kühlwasserleitungen und Luftkanäle der Klimaanlagen konnte Armacell sich gegen eine Vielzahl weiterer Mitbewerber durchsetzen. Armaflex gewann die öffentliche Ausschreibung eines unabhängigen Experten-Teams mit der höchsten Punktzahl. Der elastomere Dämmstoff war zwar nicht das günstigste Produkt, erreichte aber die mit Abstand höchste Punktzahl hinsichtlich seiner technischen Eigenschaften: Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0° C 0,034 W/ (m-K), einem Wasserdampfdiffusionswiderstand von µ 10.000 und einem Sauerstoffindex L.O.I. > 35 sind mit Class 1 Armaflex gedämmte Anlagen auch langfristig sicher vor Tauwasser und Energieverlusten geschützt. Der Dämmstoff von Armacell ist energieeffizienter als herkömmliche Elastomerprodukte - und das über die gesamte Funktionsdauer.
Im Mai 2006 begann die Beijing Urban Construction Group mit der Isolierung der Anlagenteile. Die vier Kühleinheiten der Klimaanlage besitzen eine Kapazität von rund 13 MW und sorgen für kühle Luft im Service-Bereich des Olympiastadions. Neben der Empfangshalle, Büroräumen, Restaurants und anderen Einrichtungen sind selbstverständlich auch die Räumlichkeiten der Athleten und die Luxuslogen für Zuschauer klimatisiert.
Vor der Installation des Dämmmaterials wurde Armaflex vier strengen Stichproben unterzogen, um zu überprüfen, ob das Produkt auch tatsächlich den publizierten technischen Werten entspricht. Alle Anforderungen wurden erfüllt und so konnten die Rohrleitungen und Luftkanäle der Klimaanlagen mit Armaflex Class 1 gedämmt werden.
Die Kühlwasserleitungen der Klimaanlage haben eine Mediumtemperatur von +7 °C und die Durchmesser reichen von 15 bis 500 mm. Rohrleitungen mit Durchmessern unter 100 mm wurden mit Armaflex-Schläuchen in einer Dämmschichtdicke von 24 bis 32 mm gedämmt, größere Durchmesser mit Plattenmaterial in einer Dicke von 32 mm. Auf Luftkanälen wurden 25 mm dicke Armaflex-Platten verarbeitet. Die von Armacell geschulten Mitarbeiter des chinesischen Isolierunternehmens waren viele Monate mit der Montage der insgesamt rund 65.000 m Armaflex-Schläuche und 87.000 m² Armaflex-Platten beschäftigt. Die Dämmarbeiten waren erst im Sommer 2008, wenige Wochen vor Eröffnung der Spiele, abgeschlossen. Geliefert wurden die Dämmstoffe von Beijing Shangxian Technical Development Co., Ltd.
Für Armaflex stellen die 29. Sommerspiele nicht die erste olympische Herausforderung dar: Das Produkt wurde beispielsweise auch in vielen Stadien in Athen (2004) und Barcelona (1992) eingesetzt.