„Seit zwei Jahren steigt die Zahl der gescheiterten Einbrüche in Baden-Württemberg kontinuierlich“, so Andreas Schanz vom baden-württembergischen Innenministerium, „allein im Jahr 2015 blieb es bei mehr als 40 Prozent aller Einbrüche bei einem Versuch. Nicht zuletzt liegt das auch an verbesserter Sicherheitstechnik in Häusern und Wohnungen. In Baden-Württemberg haben rund 3.800 Hausbesitzer mehr als im Vorjahr entsprechende Beratungen der Kriminalpolizei in Anspruch genommen und viele daraufhin ihre Häuser gegen Einbrecher gerüstet.“
KfW vergibt Zuschüsse und Kredite für Einbruchsicherung
Mieter und Eigentümer, die ihr Heim mit Sicherheitstechnik gegen Einbrecher schützen, können seit vergangenem Jahr Fördermittel bei der KfW-Bank beantragen. Möglich sind hierbei Zuschüsse von 1.500 Euro pro Wohneinheit aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Seit April dieses Jahr ist es zudem auch möglich, zinsgünstige Kredite für einzelne Einbruchschutzmaßnahmen zu bekommen.
„Gerade veraltete Türen oder Schlösser stellen für Einbrecher kaum eine Barriere dar. Umso wichtiger ist es, in moderne Technik zu investieren, die Kriminelle von vornherein abschreckt“, so Horst Merda, Verkaufsleiter Mechanik von der ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH. „Je länger ein Einbrecher an der Tür werkeln muss, um sie zu entriegeln, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgibt. Möglichkeiten zur Um- oder Nachrüstung gibt es viele, beispielsweise verstärkte Türen, elektromechanische Schließlösungen, Zusatzschlösser, Querriegelschlösser, Mehrfachverriegelungen und mit PIN-Code gesicherte Fenster- oder Balkontürgriffe. Je schwerer es einem Einbrecher gemacht wird, desto besser.“
Fachbetriebe unabdingbar bei Installation
Die KfW fördert aber nicht nur einbruchhemmende Türen und entsprechende Nachrüstsysteme, sondern auch Systeme für Fenster, einbruchhemmende Gitter und Rollläden, Einbruch- und Überfallmeldeanlagen, sowie Kontrollkomponenten, wie Türspione und (Bild-)Gegensprechanlagen, z.B. mit Videotechnik.
„Unerlässlich ist allerdings, dass die Arbeiten von einem kompetenten Fachbetrieb durchgeführt werden“, meint Horst Merda. „Die Experten wissen auch, welche Produkte sich für die jeweilige Haus- oder Wohnungssituation eignen und was förderbar ist.“ Das neue Förderprogramm der KfW zur „Kriminalprävention durch Einbruchssicherung“ läuft noch bis 2017.