Das Virus Covid-19, Einschränkungen von der Regierung und Quarantänen behinderten den freien Warenverkehr auf lokalen und internationalen Märkten. Änderungen im Supply Chain Management waren nur eine Frage der Zeit. Das Lockdown und Regierungsprogramm zur Unterstützung der Firmen, dem sogenannten „Covid-Gesetze“, wurden jedoch zur Motivation zum Handeln.
Die Nachfrage nach Transporten sank, aufgrund von Schwierigkeiten die Güter vom Absender zum Endempfänger rechtzeitig zu überführen. Sich an die „neue Realität“ anzupassen wurde zu einem wichtigen Aspekt. Die finanzielle Stabilität der Unternehmen wurde durch die Vielfalt der erbrachten Dienstleistungen, die Präsenz auf mehreren Märkten und alternative Aktionspläne bestimmt.
Die Spezialisierung der Logistikunternehmen änderte sich ebenfalls. Beispielsweise hatten Unternehmen aus der Automobilindustrie Schwierigkeiten mit Problemen von Werken in Europa. Deswegen begann der Automobil- und Kraftstoffsektor, in neue Branchen und Märkte zu investieren. Die Bedeutung der Diversifizierung und der nationalen Industrie hat zugenommen.
Es wird weiterhin angenommen, dass China das dominierende Glied in der globalen Lieferkette bleiben wird. Die vorübergehende Schließung der weltweit führenden Fabrik, die zu einem mangelnden Vorrat an Komponenten führte, erhöhte jedoch die Bedeutung der lokalen Vertretungen. Um solche Situationen in Zukunft zu minimieren, suchten Kunden im März und April nach lokalen Warenlagern.
Gleichzeitig wuchs das Interesse nach Pufferlagern. Immer mehr Unternehmen suchen nach zusätzlichen Lagerräumen für die Warenlagerung für bis zu einem Jahr. Dies betrifft vor allem Unternehmen, die Waren aus dem Reich der Mitte importieren. Diese neuen Logistiklösungen sollen Handelsbeschränkungen verhindern.
„Auf der anderen Seite bemerken wir eine Europäisierung des Lieferanten. Europäische Partner ersetzen die Auftragnehmer aus China. Infolgedessen wird es zu einer erhöhten Nachfrage nach lokalen Lagern mit kleinen Flächen kommen.“ – kommentiert der AsstrA Country Manager der Region Polen Mariusz Borkowski.
Das Coronavirus hatte keinen Einfluss auf das Prinzip der Bereitstellung von Transportdienstleistungen. Die Transportindustrie selber hat sich weiterentwickelt. Während der Quarantäne wurde der Luftverkehr viermal teurer als vor der Pandemie. Aufgrund der schnellen Beförderung wurden Medizin- und Hygieneprodukte jedoch weiterhin auf dem Luftweg transportiert.
„Intermodale Dienstleistungen stießen auf ein großes Interesse. „Schießbude auf Schienen“ und Containertransporte gelten aufgrund der geringen CO2-Emissionen und des Fahrermangels als umweltfreundlich. Der intermodale Boom wird auch durch die Statistik von VSL (The Value of a Statistical Life) bestätigt: ein Zuwachs an intermodalen Transporten von 27 % in Deutschland und 39 % in Polen bei Binnentransporten“, - ergänzt Mariusz Borkowski.
Die Digitalisierung der Logistikprozesse wird ebenfalls schneller. Der e-Commerce Markt bricht Rekorde und Kuriere krempeln die Ärmel hoch. Das ist jedoch ein indirekter Effekt des Covid-19, da sich die Kommunikationsart verändert hat. Firmen wechseln auf Tele- und Videokonferenzen um. Dabei bleiben die Betriebskosten weiterhin eine große Herausforderung.