- Laut einer Studie des Technologie- und Ingenieurbüros Expleo vertreten 85 Prozent der Führungskräfte in der Automobilindustrie die Meinung, dass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ihren Beitrag leisten, die Kohlenstoffemissionen der Automobilindustrie zu verringern.
- Mehr als 80 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Unternehmen über das Know-how verfügt, um erschwingliche Wasserstofffahrzeuge zu entwickeln.
- Die Daten basieren auf dem Druck, den die europäischen Regierungen ausüben, um bis 2050 klimaneutral zu sein.
Spätestens mit Beginn des Wahljahrs 2021 in Deutschland stand das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit noch stärker im Fokus. Besonders die Automobilbranche ist hierbei immer wieder unter Beschuss geraten. Mit voraussichtlich zukünftiger Ampel-Koalition sind neben Tempolimit und Dieselfahrverbot mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.
So spielen die Vorteile von Wasserstofffahrzeugen in das Konzept der umweltbewussten Regierung: Geringere Emissionen (55 Prozent), größere Reichweiten (44 Prozent) und eine geringere Abhängigkeit von seltenen Materialien für Batterien (40 Prozent) sind unter den Befragten die meistgenannten Pluspunkte. Dennoch halten sich die Unternehmen mit Investitionen in die entsprechende Technologie zurück. Grund für die schleppende Akzeptanz lässt sich durch die mit der Produktion, der Technik und der Energieversorgung verbundenen Hindernisse erklären: Fast die Hälfte der Befragten betrachtet die hohen Kosten für die Fahrzeugproduktion als steinigen Weg in Richtung Nachhaltigkeit.
Trotzdem sieht die nahe Zukunft für Wasserstofffahrzeuge optimistisch aus: 64 Prozent der Befragten empfindet eine Marktplatzierung des ersten Wasserstoffautos in den nächsten zwei Jahren als realistisch an. Um das Ziel zu erreichen, ist allerdings ein starkes Engagement der europäischen Regierungen erforderlich. Vor allem französische Automobilkonzerne (36 Prozent) zeigen besonderes Interesse an der Transformation und grenzen sich von ihren deutschen (27 Prozent) und englischen (28 Prozent) Kollegen ab.
Frederic Ludet, Experte für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Mobilität bei Expleo, erklärt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass innerhalb der Industrie ein grundsätzliches Bewusstsein für die Vorteile von Wasserstofffahrzeugen gegenüber der Umwelt herrscht. Letztendlich liegt es an der langsamen Umsetzung sowie der Zahlungsbereitschaft der Unternehmen. Ohne erhebliche Investitionen in die Energieinfrastruktur ist es sehr schwierig, die Erwartungen der Regierung hinsichtlich der Netto-Null-Ziele zu erfüllen.”
„Trotzdem zeigen unsere Untersuchungen, dass es in der Branche einen deutlichen Appetit auf Wasserstofffahrzeuge gibt. Energie ist die Grundlage der Automobilindustrie. Wenn eine Regierung die Innovation in diesem Sektor wirklich anregen möchte, muss sie den Verantwortlichen klar machen, dass die Investitionen in diese Technologie nicht umsonst ist”, ergänzt Ludet.
Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, veröffentlicht Expleo den Bericht “The Road to Hydrogen Cars – Making the Automotive Sector Cleaner”, in dem die derzeitige Marktlage, die Stolpersteine für Wasserstoffautos und die Anforderungen an die Industrie erörtert sind. Der vollständige Bericht kann von der Webseite von Expleo hier gelesen werden.