Bei dem modularen Mobilitätssystem „Dock+Go“ werden einachsige sogenannte „Packs“ an das Fahrzeug angehängt. Auf diese Weise können Nutzer den verfügbaren Platz ihres Kleinwagens schnell und unkompliziert erweitern. Innerhalb von zweieinhalb Jahren ließen sich die notwendigen Stückzahlen für eine rentable Fertigung erreichen – wenn alle potenziellen Märkte genutzt werden. Dafür hat A.T. Kearney sein schlankes Geschäftsmodell entwickelt.
In fünf Minuten vom Pizzadienst zum Camping-Auto
Teil dieses Modell ist es, unterschiedliche Fahrzeugkonzepte anzubieten, die innerhalb von nur fünf Minuten einfach miteinander kombiniert werden können. Verschiedene Packs – etwa mit integrierter Warmhalte-Box oder einem Werkzeugkasten - machen zum Beispiel aus einem Smart das perfekte Fahrzeug für Pizza-Kuriere oder Handwerker. Freizeitsportler können ihren Kleinwagen mit einem „rollenden Rucksack“ für ihre Camping-, Ski- oder Golf-Ausrüstung erweitern. Das Spektrum an potenziellen Nutzergruppen ist breit, wie aktuelle Kundenbefragungen zeigen.
Modulares Konzept spart Entwicklungskosten
Die Wirtschaftlichkeit des Konzepts erfordert außerdem Skaleneffekte. Grundvoraussetzung ist die Nutzung einer bestehenden Fahrzeugarchitektur, wie zum Beispiel dem Smart. Dadurch können die Fixkosten in Entwicklung und Fertigung auf das erforderliche Maß reduziert werden. In der Grundausstattung wird das Fahrzeug immer elektrisch angetrieben. Mit einem andockbaren „Energy-Pack“ lässt sich die Reichweite des E-Fahrzeugs erhöhen – entweder durch einen zusätzlichen Verbrennungsmotor, eine Extra-Batterie oder durch die Nutzung der dritten Achse zur Rückgewinnung der Bremsenergie.
Nutzung nach Bedarf
Aufgrund der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten müssen die Dienstleistungen ganz auf den einzelnen Kunden zugeschnitten werden. „Die Kostenpauschale sollte für den jeweiligen Kundennutzen ausgelegt und preisgünstig sein“, gibt Steffen Gänzle, Mitglied der Automotive Practice bei A.T. Kearney, zu bedenken.
„Das größte Geschäftspotenzial bietet „Dock+Go“ für Car-Sharing- und Rental-Betreibermodelle. Hier entstehen eine ganze Reihe von verschiedenen intelligenten Fahrzeug- und „Pack“-Konzepten, die mit flexiblen „Pay-per-Use“-Zahlungsmodalitäten kombiniert werden sollten, erklärt Gänzle. Selbstverständlich werden auch Privatpersonen angesprochen. Diese können entweder kaufen, leasen oder ebenfalls die „Pay-per-Use“-Alternative nutzen.