Bluetooth Low Energy, oftmals auch kurz BTLE oder BLE bezeichnet, adressiert Anwendungen, bei denen geringer Energieverbrauch gepaart mit relativ niedrigen Durchsatzraten gefragt sind. Typische Beispiele für den Einsatz von BTLE sind Keyboards, Fernbedienungen, aber auch Sensoren z.B. im Sport- und Fitnessbereich. BTLE ermöglicht, die Ausstattung der Produkte mit einer kleinen Primärzelle, die einen lebenslangen Betrieb gewährleistet.
Alternativ besteht die Möglichkeit, auch Akkus einzusetzen, die durch Licht oder Bewegung aufgeladen werden. Wie Bluetooth arbeitet BTLE im weltweit frei verfügbaren 2,4 GHz Band und bietet alle Vorteile eines globalen Standards. Die beiden ersten Vertreter der neuen Bluetooth Familie, der CSR1000 und CSR1001, wurden für reine BTLE Anwendungen entwickelt.
Sie bieten +8dBm Sendeleistung (entsprechend ca. 6,3 mW) sowie 92dBm Empfindlichkeit. Aufgrund dessen und durch das bei BTLE genutzte Modulationsverfahren GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying) kann eine Reichweite von bis zu 50 m erzielt werden. Aktuell werden bereits die BTLE Profile ATT, GATT, SMP, L2CAP, GAP mit Datenraten von bis zu 300 kb/s unterstützt. Wichtigstes Merkmal bei BTLE ist jedoch der Energieverbrauch. Dieser liegt bei den beiden ICs um 2- bis 20-mal unter dem Energieverbrauch bei Nutzung von Bluetooth Basic Rate (BR) oder Bluetooth Enhanced Data Rate (EDR). Versunken in ihren Schlafmodus werden von den ICs nur noch 600nA Strom gezogen. Herausragend ist auch der schnelle Verbindungsaufbau von weniger als 3ms. Dies ist bei einigen Anwendungen wie z.B. bei Funkschlüsseln sehr wichtig.
Für eine möglichst rasche Softwareentwicklung stehen entsprechende Development Kits (DKs) zur Verfügung. Diese umfassen alles, was zur Entwicklung einer Applikation auf einem PC benötigt wird: ein IC-spezifisches Development Board (DB), das den CSR1000 oder den CSR1001 unterstützt, ein Programmierboard zum Zugriff auf die ICs auf dem DB, notwendige Kabel sowie die Entwicklungssoftware µEnergy-SDK. Das µEnergy-SDK (Software Development Kit) beinhaltet die gesamte Toolchain zur Erstellung und zum Testen einer BTLE Applikation. Da die Development Boards später ausgetauscht werden können, stehen dem Anwender beide Möglichkeiten einer Produktentwicklung offen. Während der CSR1000 aufgrund seiner geringen Abmaße ideal für einfache Sensor- oder Annäherungsapplikationen geeignet ist, adressiert der CSR1001, bedingt durch die größere Anzahl an programmierbaren Ein- und Ausgängen, mehr generelle Anwendungen.
Die durch zusätzliche Manuals von Atlantik Elektronik vervollständigte Umgebung bietet eine freie Auswahl. Einen noch besseren Einstieg in die Thematik Bluetooth Low Energy gewährleisten die von Atlantik Elektronik angebotenen Seminare für den Praktiker.
In diesen wird sowohl auf die Technologie, als auch auf Hardwaredesign und Softwareentwicklung mit den Development Kits eingegangen.
Atlantik Elektronik kündigt die ersten Module, basierend auf dem CSR1000 IC, an. Mit dem zertifizierten Flaircomm Modul FLC-BTM-LE10 wird eine Lösung präsentiert, die es dem Anwender ermöglicht, BTLE-Kommunikation innerhalb weniger Tage auf seinem Design zu realisieren. Das Modul gibt es in verschiedenen Varianten - mit Antenne auf dem Modul, mit Antennenstecker oder einem dedizierten Pin für das Antennensignal. Muster sind ab Oktober verfügbar.
Damit stehen alle Mittel zur Verfügung, um die Erfolgsgeschichte von Bluetooth in vielen weiteren Bereichen dank Bluetooth Low Energy fortzusetzen. Neben der reinen Technik, wodurch in vielen Anwendungen der Wechsel von Batterien oder das Aufladen von Akkus unnötig wird, wird in erster Linie die Tatsache, dass es sich um einen weltweiten Standard handelt, zum Erfolg und der Verbreitung von BTLE auch durch Mobiltelefone, Smartphones und Tablet-PCs dazu beizutragen. Erste Modelle mit Bluetooth Low Energy sind bereits verfügbar.