„Wir helfen Ihnen, Ihre Arbeitsabläufe zu digitalisieren und unterstützen Sie beim Drucken und Versenden von Dokumenten und digitaler Ausgangspost“, heißt es auf der Bridgetec-Webseite. Herr Arndt, was kann sich der Leser darunter vorstellen?
Oliver Arndt: Produktion und Versand von Dokumenten, Informationen und Daten gehört in jedem Unternehmen zum Tagesgeschäft. Unser intelligentes Output-Management-System bietet die nötige Unterstützung, um Prozesse im Bereich der sensiblen Geschäftskommunikation zu optimieren. Es geht dabei um die effiziente Erstellung, Aufbereitung, Steuerung und Ausgabe von Dokumenten an den jeweiligen Empfänger. Wichtig dabei ist, den Empfänger im Blick zu haben und zu schauen, an welchem Kontaktpunkt er am besten erreichbar ist, also zum Beispiel per E-Mail, Brief, Fax oder über eine Onlineportal-Lösung.
Wie passen Papier und Digitalisierung zusammen? Klingt erst einmal nach einem Widerspruch.
Wir als Bridgetec betrachten Digitalisierung aus einer etwas anderen Perspektive und raten dringend zu Augenmaß. Natürlich ist es richtig, auf Digitalisierung zu setzen. In der Praxis sind viele Vorstellungen aber kaum umsetzbar und scheitern oft am Qualitätsmanagement, rechtlichen Bestimmungen oder den vorhandenen IT-Systemen. Da wird dann viel Geld investiert, um Prozesse zu verschlanken. Aber dann möchte der ein oder andere Mitarbeiter seine Lohnabrechnung oder mancher Kunde seine Rechnung doch gerne per Post erhalten. So muss das Unternehmen neben dem digitalen Prozess auch noch den manuellen Weg aufrechterhalten und die versprochenen Einsparungen sind dahin. Und genau dafür gibt es Bridgetec, denn wir können sehr flexibel verschiedene digitale und analoge Prozesse abbilden und damit alle abholen. Das bietet viele Vorteile und spart Ressourcen, die sonst im Unternehmen bereit gehalten werden müssen.
Für welche Branchen und Unternehmen arbeitet Bridgetec mit wie vielen Mitarbeitenden und über welche Größenordnungen sprechen wir?
Wir sind unter anderem für Versicherungen, Energieversorger, Forderungsmanager, Banken, für das produzierendes Gewerbe und für den Handel tätig. Mit inzwischen 80 Mitarbeitern versenden wir bis zu 350.000 Briefe pro Tag, hinzu kommen unzählige E-Mails und Benachrichtigungen, die den Kunden in Onlineportalen bereit gestellt oder per SMS verschickt werden.
Ist die Zeit des Briefes nicht vorbei? Ist ihr Geschäftsmodell auf lange Sicht überhaupt noch tragfähig?
Papier bleibt weiterhin und auf Jahre gesehen relevant, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Und es gibt gute Gründe dafür: In vielen Bereichen ist die postalische Zustellung eines Briefes zwingend vorgeschrieben, zum Beispiel im Bereich Inkasso oder bei gesetzlichen Änderungen im Bereich der Energieversorgung. Zudem ist der Brief nach wie vor eine sichere Art und Weise der Kommunikation, nicht zuletzt bestimmt der Empfänger den Kanal. Aber um mal ein konkretes Beispiel zu bringen und nochmal die Brücke zur bereits angesprochenen Digitalisierung zu schlagen: Der Handwerker hat wirklich gut zu tun, verschenkt aber auch unnötig viel Zeit und Geld mit seinen Rechnungen. Wer kümmert sich darum? Ist genug Briefpapier da? Ist ausreichend Toner im Drucker, Farbe auf dem Stempelkissen? Haben wir noch Briefmarken und Umschläge? Wenn uns der Handwerker heute fragt, ob wir ihm helfen können, machen wir seine Buchhaltung in zwei bis vier Wochen weitestgehend papierlos. Denn er übermittelt uns seine Daten dann jederzeit per Knopfdruck – und wir versenden seine Rechnungen und andere Schreiben in seinem Namen und auf seinem Briefbogen. Das ist Digitalisierung, wie Bridgetec sie versteht.
Okay, das leuchtet ein. Aber es gibt sicherlich noch andere Herausforderungen für Bridgetec.
Ja, tatsächlich wird es auch für uns immer schwieriger, zusätzliche Mitarbeiter zu finden. Vor allem, wenn man als Unternehmen seit vielen Jahren auf Wachstumskurs ist und Fachkräfte sucht. Wir sind glücklicherweise ein Ausbildungsbetrieb und kümmern uns zum Teil selber um den Nachwuchs. Allerdings ist es eine unserer Herausforderungen, Fachkräfte und Experten aus der Region für uns zu begeistern, obwohl wir auch Remote-Arbeitsplätze anbieten, denn Osnabrück ist eben Provinz. Wir bespielen inzwischen zahlreiche Kanäle auch in den sozialen Medien, um uns als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Wie sind Sie bei Bridgetec gelandet und was treibt Sie jeden Tag an?
Ich bin mit Herz und Seele Vertriebler und liebe den Umgang mit Menschen. Ich habe auf einigen Stationen meiner Laufbahn spannende Erfahrungen gemacht, bevor ich im Oktober 2007 bei Bridgetec angefangen habe. Zu der Zeit haben wir pro Tag maximal 7.000 Briefe verschickt. Bald habe ich das Potential des Unternehmens erkannt und sehr schnell Spaß daran gefunden, das zarte Pflänzchen Bridgetec zu gießen und gleichzeitig Teil des kontinuierlichen Wachstums zu sein. In meiner privilegierten Position muss ich den Kunden keine Produkte verkaufen, sondern kann nachhaltige und nutzbringende Lösungen anbieten, die sich auszahlen. Dadurch entsteht im Daily Business eine enge Beziehung zu unseren Auftraggebern, denn wir müssen jeden Tag aufs Neue abliefern. Qualität verbindet eben. Ich habe hier bei Bridgetec in Osnabrück mein berufliches Zuhause gefunden.
Zum Abschluss eine Frage in eigener Sache: Was macht aus Ihrer Sicht die atriga aus?
Ich kenne atriga bereits seit 2008 und bewundere das Null-Fehler Prinzip der beiden Gründer Christoph Ruoff und Oliver Burgis. atriga ist für mich wie ein Uhrwerk, in dem alle Rädchen perfekt ineinander greifen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Arndt!