Vergleich zu H1 2014/15:
• Umsatzsteigerung um 28,2 % auf EUR 387,1 Mio.
• EBITDA mit EUR 93,2 Mio. um 29 % über Vorjahreswert / EBITDA-Marge auf 24,1 % verbessert
• Konzernergebnis stieg um 48,1 % auf EUR 42,1 Mio.
• Umsatzerwartung für 2015/16 auf EUR 740 Mio. angehoben
• Planmäßiger Verlauf des Werksaufbaus in Chongqing, China
• Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 220 Mio. begeben
AT&S, einer der globalen Technologieführer für High-End Leiterplatten, ist in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2015/16 weiterhin stark um 28,2 % gewachsen und damit deutlich über dem Marktdurchschnitt, der nur knapp einstellig zulegen konnte. „Wir verzeichneten im ersten Halbjahr eine sehr hohe Nachfrage nach anspruchsvollen Leiterplattenlösungen in den Kundensegmenten – ganz klar ein Ergebnis unserer High-End Positionierung“, so Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer und ergänzt: „Die üblichen saisonalen Bewegungen in diesem Halbjahr blieben aus. Wechselkurseffekte haben das Umsatzwachstum zusätzlich positiv geprägt, während sich im Ergebnis positive und negative Wechselkurseffekte weitgehend ausgeglichen haben.“
Zufrieden zeigt sich Gerstenmayer mit dem Fortschritt in Chongqing: „Der Werksaufbau in Chongqing verläuft weiterhin plangemäß – wir erwarten Ende dieses Jahres die Zertifizierung. Dies ist der Startschuss für den schrittweisen Anlauf der Serienproduktion Anfang nächsten Jahres.“ Auf Basis des organischen Wachstums im ersten Halbjahr, einer erwarteten positiven Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten und einem Wechselkurs EUR-USD von 1,16 hebt der Vorstand den Umsatzausblick von EUR 725 Mio. auf EUR 740 Mio. an. Andreas Gerstenmayer weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, „dass die erwarteten Anlaufkosten unser viertes Quartal und damit das Gesamtjahresergebnis wie schon in unserem Ausblick berücksichtigt, beeinflussen werden.“
Höherer Umsatz – Steigerung in allen Ergebniskategorien
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 stieg der Umsatz um 28,2 % von EUR 302,1 Mio. auf EUR 387,1 Mio. Das organische Wachstum betrug EUR 43,8 Mio. bzw. 14,5 %. Die im Vergleich zum Vorjahr höheren Wechselkurse trugen mit EUR 41,2 Mio. bzw. 13,7 % zum Anstieg bei. 73,0 % des Umsatzes wurden nicht in Euro verrechnet. Der Umsatzanteil von in Asien produzierten Produkten stieg auf 80,0 % (76,0 % im Vorjahr) an.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte in den ersten sechs Monaten um 29,0 % von EUR 72,3 Mio. auf EUR 93,2 Mio. gesteigert werden. Neben der für ein erstes Halbjahr sehr hohen Auslastung trugen auch ein guter Produktmix, kontinuierliche Kosten- und Effizienzverbesserungsmaßnahmen sowie positive Wechselkurseffekte in Höhe von EUR 5,8 Mio. zu dieser Steigerung bei. Negative Wechselkurseffekte aus Euro-Umsätzen und den dazugehörigen Herstellkosten in der indischen Rupie, dem koreanischem Won und dem chinesischen Renminbi wurden durch positive Effekte aus dem USD zum EUR überkompensiert.
Die EBITDA-Marge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte von 23,9 % auf 24,1 % und war damit leicht über dem Vorjahresniveau.
Das Konzernergebnis stieg aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung, des sehr guten Finanzergebnisses und der niedrigeren Steuerquote um EUR 13,7 Mio. bzw. 48,1 % von EUR 28,4 Mio. auf EUR 42,1 Mio. an. Daraus resultiert eine Verbesserung des Ergebnisses je Aktie von EUR 0,73 auf EUR 1,08.
Cashflow und Bilanz
Basierend auf der sehr erfreulichen Ergebnisentwicklung konnte ein um 65,3 % höherer Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von EUR 55,6 Mio. gegenüber EUR 33,6 Mio. (H1 2014/15) erzielt werden. Der Cashabfluss aus Investitionstätigkeit - Investitionen in das im Bau befindliche Werk in Chongqing und Technologieinvestitionen an anderen Standorten - lag bei EUR 97,5 Mio. (H1 2014/15: EUR 88,7 Mio.) Das Eigenkapital ging trotz eines höheren Konzerngewinns aufgrund von negativen Währungsdifferenzen um 4,8 % auf EUR 575,1 Mio. zurück. Die Eigenkapitalquote lag daher mit 47,2 % um 2,3 Prozentpunkte unter dem Wert zum 31. März 2015.
Die Nettoverschuldung stieg erwarteter Weise aufgrund der hohen Investitionstätigkeit in Chongqing, der bezahlten Dividende und des höheren Working Capitals (aufgrund der höheren Umsätze) in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 um 49,0 % von EUR 130,5 Mio. auf EUR 194,4 Mio. Der Nettoverschuldungsgrad lag daher zum 30. September 2015 mit 33,8 % auf einem höheren Niveau als am 31. März 2015.
Business Unit Mobile Devices & Substrates mit weiterem Umsatz-Wachstum
Die ungebrochen starke Nachfrage nach High-End-HDI-Leiterplatten für Smartphones setzte sich im ersten Halbjahr 2015/16 fort. Positiv wirkten sich auch die aus Eurosicht nach wie vor günstigen Wechselkurse zum USD aus. Insgesamt führte dies zu einer beachtlichen Steigerung des Umsatzes um EUR 78,0 Mio. bzw. 40,0 % von EUR 194,8 Mio. auf EUR 272,8 Mio. im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres. Das EBITDA stieg auf Basis einer sehr guten Auslastung an der Kapazitätsobergrenze sowie einem effizienten Kostenmanagement um 30,2 % auf EUR 67,6 Mio. Die EBITDA-Marge lag mit 24,8 % auf einem niedrigeren Niveau als in der Berichtsperiode des Vorjahres (26,7 %) als Ergebnis negativer Wechselkurseffekte aus den Verkäufen an das Segment Automotive, Industrial, Medical in EUR und Herstellkosten in Renminbi.
Business Unit Automotive, Industrial, Medical steigert Umsatz und bleibt auf Profitabilitätsniveau Mit einem Umsatzwachstum von 11,6 % konnte dieses Segment den Vorjahreswert von EUR 151,9 Mio. auf EUR 169,5 Mio. steigern. Haupttreiber war die kontinuierlich steigende Nachfrage aus dem Automotive-Bereich, der den Trend zu mehr elektronischen Komponenten in Fahrzeugen widerspiegelt und dem Medical-Bereich. Die Nachfrage im Industrial-Bereich lag leicht unter dem hohen Vorjahresniveau. Auf Basis einer sehr guten Auslastung stieg das EBITDA um 8,2 % auf EUR 19,2 Mio. gegenüber dem Wert des Vorjahres. Die EBITDA-Marge blieb auf Basis der währungsbedingten Steigerung der Herstellkosten in Indien und Korea mit 11,3 % auf ähnlichem Niveau wie in der Vergleichsperiode des Vorjahres (11,7 %).
Aufbau Standort Chongqing weiterhin in Plan – Zertifizierung Ende des Jahres
AT&S investierte in den ersten sechs Monaten EUR 98,2 Mio. in Anlagenzugänge – vor allem in den Aufbau der beiden Werke in Chongqing, der planmäßig verläuft. Das Werk für IC-Substrate befindet sich in der Endphase der Qualifizierung: wir gehen davon aus, dass die Zertifizierung wie geplant Ende des Jahres erfolgen wird. Anfang des Jahres 2016 wird der Start der Serienproduktion erwartet. Der fixierte Produktmix, IC-Substrate für das Produktsegment Computing (Notebooks, PCs, etc.) für den Initialkunden – einen führenden Halbleiterhersteller – entspricht dem ursprünglichen Plan. Der Bau des Werks II für substrat-ähnliche Leiterplatten schreitet zügig voran. Ab dem zweiten Halbjahr 2016 wird der Start der Serienproduktion erwartet. Zum Stichtag 30. September 2015 hat AT&S EUR 196,3 Mio. in das Projekt Chongqing investiert. Beide an diesem Standort vorgesehenen Technologien sollen die führende Technologieposition sowie das langfristig profitable Wachstum von AT&S sicherstellen.
Begebung Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 220 Mio. erfolgreich abgeschlossen
Am 23. Oktober 2015 wurde eine Schuldscheintransaktion mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 220 Mio. erfolgreich abgeschlossen. Das ursprünglich angestrebte Emissionsvolumen von EUR 100 Mio., das aufgrund des im Moment günstigen Zinsumfeldes die vorzeitige Refinanzierung der Anleihe sicherstellen sollte, wurde aufgrund der hohen Nachfrage auf rund EUR 220 Mio. erhöht. Die zusätzlichen Mittel werden zur weiteren Optimierung der Finanzverbindlichkeiten verwendet. AT&S ist damit in der Lage, die durchschnittlichen Finanzierungslaufzeiten zu erhöhen und die mittleren Finanzierungskosten zu reduzieren. Das Schuldscheindarlehen besteht aus Tranchen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren zu festen und variablen Zinsen in Euro und US-Dollar.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2015/16 angehoben
Für das Geschäftsjahr 2015/16 erwartet das Management unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfelds und anhaltend guter Kundennachfrage eine weiterhin sehr zufriedenstellende Auslastung. Auf Basis des organischen Wachstums aus dem ersten Halbjahr und einer erwarteten positiven Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr sowie einem durchschnittlich angenommenen Wechselkurs EUR-USD im Geschäftsjahr von 1,16, erhöht das Management die Umsatzguidance von EUR 725 Mio. auf EUR 740 Mio. Die EBITDA-Marge soll, beeinflusst von den zu erwartenden Kosten für den Anlauf der neuen Werke in Chongqing, über 19 % liegen (Guidance zu Beginn des Geschäftsjahres 18 – 20 %). Dies inkludiert eine EBITDA-Marge im Kerngeschäft auf Vorjahresniveau.