Synergien in mehreren Bereichen
Eines der ersten Projekte für die neue ganzheitliche Lösung ist eine Kraftwerks-Modernisierung. Dazu werden die Bestandsdaten der Altanlage mit Aucotec-Unterstützung migriert und mit EB für die optimale Nutzung im Datenmodell aufbereitet. Aucotec hat dafür ein ausgereiftes Konzept mit einem leicht integrierbaren Standardinterface, das sehr schnelle Datenübertragung verschiedenster Formate ermöglicht. „Weitere Migrationsprojekte zu EB starten ab 2022. So können noch andere Firmenbereiche und 13 Tochterfirmen von der neuen Software-Lösung profitieren“, berichtet Dr. Robert Schleich, Leiter der Technik bei ISH. Als Verantwortlicher sowohl für das Prozess-Engineering als auch für die technische Anlagenbetreuung betont er: „Das disziplinübergreifende Prinzip von EB ermöglicht Synergien in den Bereichen Datenübertragung, Schnittstellen und IT-Aufwand. Es sorgt zudem dafür, dass wir Fehler in der Zusammenarbeit mit Zulieferern vermeiden.“
Neben der Gasturbinenmodernisierung wird ein neues Gasturbinen-Kraftwerk zu den ersten EB-Projekten gehören. Die Kooperationsplattform ist im EVU-Bereich sehr erfahren und ein ausgewiesener Experte in Sachen Kraftwerkskennzeichnung und Dokumentation nach VGB-Norm 831.
Das Potenzial der Single Source of Truth
ISH hat bereits im EMSR-Bereich gute Erfahrungen mit EB gemacht. „Doch sein volles Effizienzpotenzial entfaltet das System erst durch das Zusammenführen der Gewerke. Allein das Änderungsmanagement durch EB als Single Source of Truth ist so viel konsistenter, schneller und einfacher“, erklärt Edgar Heep, Leiter der Betriebstechnik EMR bei ISH.
Aucotec-Vorstand Uwe Vogt kann das nur bestätigen: „Wir haben Jahrzehnte an Erfahrungen mit Disziplin-spezifischer Software – für Maschinenbauer, Instrumentierer, EVU-Experten und andere. Doch entscheidend ist längst nicht mehr das weitere Verfeinern einzelner Tools, um in bestimmten Bereichen ‚best in class‘ zu sein. Heute liegt der Fokus auf verknüpften Daten und ihrer universellen Verfügbarkeit, deshalb zählt ‚completest in model‘. Der Umstieg von Infraserv Höchst auf verstärkte Kooperation ist ein Paradebeispiel dafür und zeigt einmal mehr, dass wir mit Engineering Base den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG ist Standortbetreiber des Industrieparks Höchst. Auf 460 Hektar Fläche sind rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen ansässig. Rund 22.000 Menschen arbeiten dort. Deutschlandweit ist ISH an über 100 Industriestandorten vertreten. Das Unternehmen gilt als führender Standortentwickler und Experte für chemienahe Dienstleistungen. Es erwirtschaftet mit knapp 2.900 Mitarbeitern rund 1 Milliarde Euro Umsatz. Die Kunden gehören zum Who-is-who der Branche.