Auf seinem Psychologie-Portal informiert das Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) der Universität Trier umfassend über psychologisch relevante Literatur, Testverfahren, audiovisuelle Medien und Qualitätsressourcen im Internet. Seit dem Jahr 2000 bietet das ZPID unter http://www.zpid.de auch die disziplinspezifische ("vertikale") Spezialsuchmaschine PsychSpider zur freien Nutzung an. Die Suchmaschine indiziert Webseiten psychologischer Institute und Institutionen, Fachgesellschaften oder Fachgruppen, Fachbibliotheken, Fachzeitschriften sowie Homepages und Webseiten privater Betreiber, deren Inhalte sich mit psychologischen Themen auseinandersetzen. Circa 10.000 Zugriffe pro Monat verzeichnet PsychSpider. Zur Fach-Community zählen Studenten, Psychologen, pädagogische Beratungsstellen und Forschungs- und Bildungsorganisationen, Unternehmen, Verlage sowie Behörden und Regierungseinrichtungen.
"Mit zunehmender Digitalisierung von wissenschaftlichen Informationen und deren kostenlosen Veröffentlichung im World Wide Web, reicht es für eine Fachinformationseinrichtung wie die ZPID nicht mehr aus, nur gedruckte Werke in bibliographischen Datenbanken nachzuweisen. Im Internet gibt es eine Vielzahl neuer wichtiger wissenschaftlicher Kommunikationskanäle und Quellen. Mit unserer Suchmaschine ermöglichen wir der psychologischen Fach-Community einen neutralen Zugriff auf die digital vorhandenen Informationen", so Dr. Erich Weichselgartner, stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des ZPID und Leiter der Bereiche IT und Entwicklung. "Anders als bei den weit verbreiteten Suchmaschinen im Internet gibt es hier keine gekauften Treffer oder Ranking-Manipulationen aus kommerziellen Gründen. Nur die wirklich relevanten Informationsquellen von hoher wissenschaftlicher Qualität werden bei der Suchanfrage berücksichtigt. Dies garantieren wir durch einen ständig aktualisierten Index."
Anspruchsvolle Funktionen
Die Suchmaschine verfügt über zahlreiche anspruchsvolle Funktionen wie Boolesche Operatoren, "Query-by-example"-Abfragen, Relevanzbewertung der Resultate sowie eine automatische Kategorisierung. Der Datenbestand kann in unterschiedlichen Kollektionen strukturiert werden, d.h. es gibt mehrere Indizes, die viel einfacher verwaltet werden können als ein großer Index. Diese können für die Suche flexibel miteinander verknüpft werden.
Mittels der parametrischen Suchfunktion lassen sich wichtige Dokumente anhand der psychologischen Fachterminologie leicht identifizieren und klassifizieren. Die Parameter bilden dabei die Begriffe für die Klassen. Die Lösung von Autonomy ermöglicht eine intelligente Suche: Tippt ein Student bei seiner Suchanfrage zum Beispiel den Begriff "Magersucht" ein, so sucht PsychSpider automatisch auch nach ähnlichen Fachdokumenten, die sich mit verwandten Themen wie "Bulimie", "Essstörung", "Identitätskrise" oder "Depression" beschäftigen. Die Ergebnisse werden im Anschluss neutral nach ihrer Wichtigkeit sortiert ("Relevanz-Ranking") und nach Kontext geordnet im Überblick angezeigt.
Informationen von hoher Qualität
Die Anwender profitieren bei der Suche vor allem durch ein integriertes Informationsangebot mit fachlicher Vollständigkeit und Breite einschließlich internationaler Quellen, Übersichtlichkeit, Praxisbezug, Aktualität, Seriosität, die Einbindung ähnlicher Angebote und den freien Zugang zu den Quellen. Ein vom ZPID-Team gepflegter Index mit rund 800.000 Dokumenten garantiert eine hohe Qualität der Daten und Informationen, in denen gesucht wird, und genügt höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen.
Zukunftsausblick
Projektleiter Dr. Erich Weichselgartner plant zudem einen Ausbau der wissenschaftlichen Suchmaschine in naher Zukunft: "Unsere Psychologie-Informationen werden heute unter anderem in ein multidisziplinäres Informationsportal eingebracht. Technisch läuft dies momentan über Web Services und offene Schnittstellen. In Zukunft ist hier eine sogenannte föderierte Suche geplant, d.h. ein direktes Zusammenspiel verschiedener Suchmaschinen für mehrere wissenschaftliche Fachgebiete. Außerdem planen wir für die internationale Nutzung eine eigene Suchmaske auf Englisch, die mittels parametrischer Suche dann nur auf englischsprachige Dokumente zugreift." Zudem soll die Auswahl der Informationsquellen für den wissenschaftlichen Suchindex automatisiert werden, um den zeitlichen Aufwand für das Redaktionsteam zu reduzieren.
"Die konzeptbasierte Suche im Internet, das sogenannte Meaning Based Computing , ist der nächste logische Schritt, um der wachsenden Vielfalt an digitalen Informationen und deren Vernetzung Herr zu werden und sie produktiv nutzen zu können", so Victor Cohen, General Manager Northern Europe von Autonomy. "Innovative Projekte wie die PsychSpider-Suchmaschine der Universität Trier zeigen die Relevanz von Meaning Based Computing für Wissenschaft und Forschung."