Rein statistisch war die Umweltprämie ein voller Erfolg: Laut Kraftfahrt-Bundesamt steht die aktuelle Zwischenbilanz Ende November bei 3,59 Millionen Neuzulassungen - ein Zuwachs von 25,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darunter zahlreiche Fahrzeuge mit geringer CO2-Emmission oder gar Hybrid-Antrieb. Bei den Händlern stieg die durchschnittliche Verkaufszahl für Neufahrzeuge im September auf 33 Fahrzeuge wie eine aktuelle Studie des Fachmagazins "Autohaus" zeigt. Im September letzten Jahres waren es noch 27. Vor allem die Händler deutscher und ausländischer Volumenmarken gelten als Gewinner der Abwrackaktion. Doch es gibt auch Verlierer: Besonders viele Händler von Premiummarken klagen über Umsatzeinbrüche und mangelnde Abverkäufe.
Online-Handel als neuer Absatzmarkt
"Für das kommende Jahr bedeutet das für alle Autokäufer, dass vor allem der Blick auf die Premiummarken interessant wird. Hier kann mit ordentlichen Rabatten gerechnet werden", erklärt Hans-Jochen Fink, Geschäftsführer des Onlineportals AutoTopdeal.
Nur 8,7 Prozent der deutschen Autofahrer planten laut einer ADAC-Umfrage, sich im kommenden Jahr einen Neuwagen zuzulegen. Ein Warnsignal für die Händler: "Die Autohäuser werden sich neu aufstellen müssen. Händler müssen sich verstärkt um neue Kunden bemühen, auch um ihren Bestand an Fahrzeugen schnellstmöglich abzubauen, so genannte 'Langsteher' vom Hof zu bekommen. Dazu entdecken viele Autohäuser das Internet als zusätzlichen Vertriebsweg. Und wie es klassisch ist für den Handel im Netz, er bietet Käufern die Möglichkeit zu besonderen Schnäppchen", so Fink.
Rabattschlacht nach der Prämie
Dass auch nach Ablauf der Abwrackprämie weiter mit Rabatten gerechnet werden kann, spiegeln die Zahlen der "Autohaus"-Studie wider: Im klassischen Vor-Ort-Geschäft zeigt sich weiter der Wille zur Gewährung von Nachlässen: Die durchschnittliche Rabatthöhe hält sich stabil bei 10,7 Prozent, jeder dritte Händler gab sogar bis zu 15 Prozent auf den Listenpreis. Am wenigsten verhandlungsbereit waren Audi (9 Prozent), am meisten die französischen Händler (12,4 Prozent) und Fiat (11,9 Prozent). Im Durchschnitt verkauften die Händler im September 2.325 Euro unter Normalpreis. "Bei der Rabattschlacht wird vor allem der Online-Handel eine wichtige Rolle spielen: Webportale wie AutoTopdeal.de stellen Händlern als Vermittler zwischen Kaufinteressierten und Autohäusern ohne großen Personal- und Zeitaufwand neue Kundenkontakte zur Verfügung. Für Händler und Kunde bedeutet dies, auf schnellem und unkompliziertem Weg über den Kaufpreis verhandeln zu können und somit günstige Angebote zu erzielen und die Abverkäufe zu steigern", sagt der Experte.
Quellen:
- Kraftfahrt-Bundesamt, Fahrzeugzulassungen im November 2009.
- AUTOHAUS pulsSchlag, bundesweite Befragung von 1.400 Marken-Händlern und markenunabhängigen Händlern, Oktober 2009.
- ADAC Verlag, Pkw-Monitor 2009, Repräsentativbefragung unter 4.000 Autofahrern in Deutschland.