Eine strikte Ortsgebundenheit bei der Jobwahl lässt sich der Avira-Studie zufolge indes nicht zwingend feststellen: 16 Prozent der Auskunftgeber machen die Entscheidung nicht vom Unternehmensstandort abhängig, sondern vom Verdienst. Egal ob Stadt oder Land, dieser Anteil der Befragten setzt sich dort nieder, wo das Gehalt stimmt. Dennoch ist Geld nicht alles - wichtiger als finanzielle Anreize sind nach der Erhebung die Entwicklungsmöglichkeiten in der neuen Firma. Demzufolge würden 25 Prozent der Umfrageteilnehmer für eine ansprechende berufliche Tätigkeit auch in eine weniger attraktive Gegend ziehen. Die Bekanntheit des potenziellen Arbeitgebers ist hingegen nicht entscheidend. So gaben lediglich zwei Prozent der Befragten an, sich beim Jobwechsel vom Firmennamen beeinflussen zu lassen. Für immerhin 17 Prozent spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle: Wenn das Umfeld passt - wie beispielsweise die Freizeitmöglichkeiten oder eine attraktive Stadt - käme ein Standortwechsel in Frage.
‘Diese Ergebnisse überraschen mich nicht - im Gegenteil, sie spiegeln unsere täglichen Probleme bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern wider’, sagt Tjark Auerbach, Gründer und Geschäftsführer der Avira. ‘Bei den derzeit ohnehin schon verschärften Wettbewerbsbedingungen hinsichtlich der Akquise neuer Mitarbeiter haben wir gegenüber Großstädten einen erheblichen Standortnachteil. Es wird zunehmend schwerer, IT-Experten in der konjunkturellen Aufschwungsphase für mehr als nur einen Urlaub in die Bodenseeregion zu locken.’
Ein regelrechter Fachkräftenotstand herrscht bei Avira allerdings nicht. Gegenüber anderen Unternehmen in der Gegend punktet der AntiVir-Hersteller mit seiner Bekanntheit und setzt seit jeher auf die Ausbildung junger, regionaler Arbeitnehmer: ‘Auch wenn wir in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang bei den Bewerbungen verzeichnet haben, so konnten wir im Gegensatz zu anderen Betrieben auch heuer wieder alle unsere freien Lehrstellen mit einheimischen Jugendlichen besetzen’, erklärt Auerbach. Um das hohe Niveau von ‚Software made in Germany’ zu halten, pflegt Avira zudem intensive Partnerschaften zu den umliegenden Hochschulen wie Weingarten und Konstanz: ‘Der Erfolg gibt uns Recht. Durch Praktika und Ferienjobs binden wir künftige Spezialisten früh an unser Unternehmen und können sie gleichzeitig schon während der Studienzeit spezifisch auf IT-Security weiterbilden. Fast alle unterzeichnen nach dem Studienabschluss dann auch einen festen Arbeitsvertrag mit Avira.’