Seriennummern werden im Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen verwendet. Von der lückenlosen Dokumentation eines Herstellungsprozesses, über Anforderungen von Produkthaftungsgesetzen (z.B. Medizinproduktegesetz) bis hin zur Ermittlung von Gewährleistungsfristen für Produkte können sehr unterschiedliche Anforderungen vorliegen. Mit der Entscheidung Seriennummern zu verwenden, wird auf jeden Fall zusätzlicher Datenerfassungsaufwand in Beschaffungs-, Produktions- und Lieferprozessen verbunden sein. Um den Zusatzaufwand so klein wie möglich zu halten, ist ein ERP-System gefordert durch optimierte und automatisierte Prozesse den Anwender zu unterstützen.
Bei Variantenprodukten gilt es, alle SNR spezifischen Eigenschaften eines Produktes direkt im Auftragsbearbeitungs- und Herstellungsprozesses zu dokumentieren und zentral an einer einzigen Stelle zu speichern. Da die Eigenschaften natürlich von Produkt zu Produkt abweichend sind, ist im ERP-System ein hochflexibles Datenmodell und eine flexible Benutzeroberfläche erforderlich.
Anwendungsbeispiele bei Avista-Kunden
Bei einem Hersteller von Rollstühlen und Handbikes, ist jedes Produkt individuell auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt, die sich unter anderem aus der Indikation und diversen Körpermaßen ergeben. Alle diese individuellen Merkmale werden bei der SNR abgespeichert und spielen eine große Rolle bei Zubehör und Ersatzteillieferungen zu einem Produkt. Die SNR wird vollautomatisch bei der Anlage des Kundenauftrags vergeben und dem ebenfalls bei Anlage des Kundenauftrags automatisch erstellen Montageauftrag zugeordnet. Der große Nutzen: Alle Informationen zum Produkt werden im Zuge des Verkaufs einmalig erfasst und stehen dann für diverse Prozesse während der Herstellung, inklusive Fremdfertigung (z.B. Bestellung von Sitzkissen bei einer spezialisierten Näherei) und im Kundenservice zur Verfügung.
Auch bei einem Industrie-Elektronik-Anbieter erhalten Produkte Seriennummern, wenn alle Tests im Prüffeld erfolgreich bestanden wurden. Die Seriennummern werden bei der Kommissionierung über PiccoLink Online-Funkscanner dem Kommissionierbeleg zugeordnet und dann automatisch an Lieferschein und Rechnung mitgegeben. Der Vorteil hier: Über die Funkscannerlösung werden die Seriennummern fehlerfrei einem Beleg zugeordnet. Der Erfassungsaufwand sinkt drastisch. Durch die Online-Funkscannerlösung wird eine zeitgleiche Verarbeitung sichergestellt.
Und schließlich ein Anwendungsfall bei einem Hersteller für Laufband-Ergometer und Systeme für unterschiedlichste Anwendungen von der Rehabilitation bis zum Leistungssport. Alle sicherheitsrelevanten Zukaufteile und alle Baugruppen erhalten eine SNR. Bei der Herstellung werden über alle Stufen SNR-verbaut-in-SNR Informationen erfasst und in avista.ERP gespeichert. Zu jedem verkauften Gerät werden über die Kundenauftragsbearbeitung der direkte Kunde (z.B. Händler, Landesvertretung), der Endkunde bei dem das Gerät eingesetzt wird und sofern relevant, der Wartungspartner, der den Gerätservice übernimmt, zugeordnet. Mit dem SNR-Kundeninformationsmodul von avista.ERP können zum Beispiel alle Kunden informiert werden, die ein Gerät im Einsatz haben, für das ein neuer Softwarestand für die Steuerung erhältlich ist. Über das Modul kann auch dokumentiert werden, ob der Kunde den neuen Softwarestand eingespielt hat. Die Dokumentationsfunktion ist insbesondere für sicherheitsrelevante Austauschaktionen von großem Nutzen. Die Informationen können natürlich auch für Marketingzwecke verwendet werden, um neues Zubehör zu Geräten zu bewerben, die bei Kunden im Einsatz sind.