Beeindruckende Zahlen zum Einsparpotenzial bei Großfilteranlagen lieferte gleich zu Beginn Hans-Joachim Beckmann von der Buschjost GmbH. Der Experte demonstrierte den Konferenz-Teilnehmern die Vorteile von Filterventilen mit TPE-Membran: Sie ermöglichen nicht nur eine Beschleunigung der Schaltzeit um 20 Prozent. Im Vergleich zu herkömmlichen Gewebemembranen überzeugen die TPE-Ausführungen auch durch eine deutlich längere Lebensdauer von 1,5 bis 5 Mio. Schaltzyklen (Gewebe: 0,25 Mio. bis 1 Mio. Zyklen). In Ventilen von Tanksystemen erhöhen Ventile mit TPE-Membran zudem das Luftvolumen pro Abreinigungsimpuls um bis zu 17 Prozent und die Druckenergie um bis zu 35 Prozent.
Für ein Aha-Erlebnis bei den Zuhörern sorgte auch Werner Brandis, CEO der AXXERON HESCH electronics GmbH. Brandis machte deutlich, dass die Druckluftkosten für Großfilteranlagen durch den Einsatz der Abreinigungssteuerung HE 5750 von AXXERON HESCH electronics deutlich reduziert werden können. Der Grund: Die HE 5750 erlaubt eine bedarfsgerechte Regelung des Druckluftimpulses – d. h., es wird nur so viel Druckluft abgegeben, wie für die Abreinigung des Filters erforderlich ist. Bei einem Filtersystem mit 96 Ventilen und Druckluftkosten von rund 15.800 Euro im Jahr sind durch die HE 5750 laut Brandis Einsparungen von rund 3.500 Euro pro Jahr möglich. Hinzu kommt die wesentlich längere Filterstandzeit, da die Gewebe durch die besser dosierten Druckluftimpulse weniger belastet werden. Auch dadurch werden Einspareffekte erzielt.
Zum Abschluss gab Werner Brandis noch einen Ausblick auf die neue Generation von Filtersteuerungen von AXXERON HESCH electronics: Mit diesen Controllern werden sich Filteranlagen auch auf einen festen Arbeitspunkt hin regeln lassen. Anwender können dann zwischen einem Arbeitspunkt mit niedrigem oder höherem Differenzdruck wählen.
Der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) war ebenfalls auf der „all around filtration“ vertreten. Andre Koring und Thorsten Gehrke machten in ihrem Beitrag deutlich, warum sich ein mögliches komplettes Verbot per- und polyfluorierter Chemikalien (PFAS) sehr nachteilig auf die Industrie auswirken würde. Da viele Dichtungen, Leitungen und Ventile im industriellen Umfeld aus PFAS bestehen und es dazu oft keine Alternative gibt, würde ein vollständiges Verbot der Stoffe, laut VDMA, viele Unternehmen vor große Probleme stellen. Der Verband fordert daher die Beibehaltung des risikobasierten Ansatzes bei der Regulierung von PFAS. Andre Koring und Thorsten Gehrke skizzierten den Teilnehmern zudem mögliche Kompromisse zum vollständigen Verbot von PFAs, den Behörden einiger EU-Länder fordern.
Auf die Folgen der Energiewende für die Industrie wies der Unternehmensberater und Publizist Staffan Reveman in seinem Beitrag hin. Reveman sieht in der Wiederverwendung industrieller Abwärme großes Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs produzierender Unternehmen. Sehr viele Industrien rechnen mit höherem Strombedarf, laut Reveman. Fossilfrei lässt sich das nach jetzigem Stand in Deutschland nicht ermöglichen – ohne Greenwashing zu betreiben. Die Steigerung der Energieeffizienz sei ein wichtiger Faktor, um den Strombedarf künftig decken zu können.
Um Anlagen und Maschinen energieeffizienter zu betreiben und somit wettbewerbsfähig zu bleiben benötigt es teils große Investitionen. Mit den richtigen Förderprogrammen können Unternehmen finanziell stark entlasten werden. Alessandro Hox von der Límon GmbH hat die Teilnehmer mit seinem Vortrag durch die Förderlandschaften geführt.
Die Veranstalter AXXERON HESCH electronics GmbH und die Buschjost GmbH haben die gesamten Teilnahmegebühren in Höhe von 2529 EUR dem Kinderhospiz Löwenherz e.V. in Syke bei Bremen gespendet. Der Verein nimmt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzend verlaufenden Krankheiten auf, bei denen eine Heilung nach aktuellem Stand der Medizin ausgeschlossen ist. Zusätzlich bietet der Verein mit seinen ambulanten Kinderhospiz-Stützpunkten in Bremen und Niedersachsen betroffenen Familien Begleitung und Unterstützung an.