Was ist Mangelernährung und wie entsteht sie?
Bei Krebserkrankungen besteht in jedem Stadium ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung (Malnutrition). Das heißt, der Körper ist nicht mit ausreichend Energie und/oder Nährstoffen z. B. Protein, Vitamine, Mineralstoffe versorgt. Damit einher geht häufig ein Gewichts- sowie Kraft- und Mobilitätsverlust. Die Mangelernährung und der Gewichtsverlust können hierbei unterschiedliche Ursachen haben. Nicht nur, dass sich der Stoffwechsel im Zuge der Krebserkrankung verändert, auch die Nahrungsaufnahme kann deutlich vermindert sein. Ganz oder teilweise entfernte Organe oder Tumore im Bereich von Kopf und Hals oder im Magen und Darm können die Zufuhr von Nahrung beziehungsweise die Verdauung und Resorption von Nahrungsbestandteilen beeinträchtigen. Appetitlosigkeit bei Angst, Trauer, seelischen Belastungen oder Depressionen infolge der Erkrankung können ebenso zu einem verschlechterten Ernährungszustand führen wie Nebenwirkungen der medizinischen Therapien. Dazu zählen zum Beispiel Geschmacksveränderungen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. In der Regel deutet ein Gewichtsverlust von fünf Prozent binnen sechs Monaten oder ein Body-Mass-Index (BMI) von 20kg/m2 auf eine Mangelernährung hin. Malnutrition kann jedoch ebenso bei Übergewicht oder Gewichtszunahme auftreten, da nicht nur Körperfett, sondern auch Muskelmasse abgebaut wird und es zur Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe oder der Bauchhöhle kommen kann. Neben einem Gewichtsverlust kann somit auch ein spürbarer Kraftverlust ein deutlicher Hinweis auf eine Mangelernährung sein.
Was sind die Folgen einer Mangelernährung?
Die Auswirkungen eines Mangelernährungszustands bei einer Krebserkrankung können weitreichend sein. Durch die Schwächung des Immunsystems kann beispielsweise die Infektanfälligkeit steigen. Der Verlust von Gewicht und Muskelmasse kann mit körperlicher Schwäche und schneller Erschöpfung sowie Müdigkeit einhergehen. Es ist ebenfalls möglich, dass die Funktionstüchtigkeit der roten Blutkörperchen abnimmt, sich die Herzleistung verschlechtert und die Atemmuskulatur schwächer wird. Des Weiteren kann es zu Haarausfall, trockener Haut, einem gestörten Wundheilungsprozess, verminderter Konzentrationsfähigkeit, Angst und Depressionen kommen. Auch die Begleiterscheinungen der Krebstherapie können stärker ausfallen und die Lebensqualität Betroffener zusätzlich beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall kann es infolge der Tumorerkrankung zu Auszehrung (Kachexie) kommen, mit der eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden ist. Umso wichtiger ist es, einen möglichen Mangelernährungszustand rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ernährungstherapeutische Maßnahmen, wie eine Ernährungsberatung durch den B. Braun Ernährungsguide, können dazu beitragen, frühzeitig die Mangelernährung zu erkennen, dem Gewichtsverlust zu begegnen und die Krebstherapie womöglich zu unterstützen. Wichtig ist es hierbei, zunächst ggf. bestehende Nebenwirkungen der Therapie, wie Appetitlosigkeit, Schmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall zu behandeln, um die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Des Weiteren kann zu Beginn eine Ernährung z. B. durch Anreicherung mit bestimmten fett- und eiweißreichen Lebensmitteln erfolgen, um den Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen. Im Rahmen einer kurativen Therapie, kann sie Menschen mit Krebs die Kraft geben, um die anstrengende Tumortherapie durchzustehen. Begleitend zu ernährungstherapeutischen Maßnahmen ist körperliche Aktivität empfehlenswert, die dem Muskelabbau entgegenwirkt und den Appetit anregt.
Ernährungstherapeutische Unterstützung zu Hause
Für Menschen mit Krebs oder anderen chronischen Erkrankungen, bei denen ein Mangelernährungsrisiko besteht, ist sehr wichtig, dass diese Gefahr erkannt wird und eine individuelle Ernährungsberatung und -therapie erfolgt. So kann der Ernährungszustand verbessert und damit möglichen Folgen der Mangelernährung vorgebeugt werden.
Ist aber aufgrund der Erkrankung eine ausreichende Ernährung nicht möglich und eine enterale oder parenterale Ernährungstherapie vom Behandler verordnet, bietet B. Braun HomeCare für die häusliche Versorgung eine kompetente ernährungstherapeutische Unterstützung und Beratung.
Ein Team aus Fachkräften, die über langjährige Expertise aus der enteralen und parenteralen Ernährungstherapie verfügen, unterstützen bei der Erstellung bedarfsgerechter Ernährungsempfehlungen und organisieren die Umsetzung der Ernährungstherapie zu Hause. B. Braun HomeCare unterstützt dabei, dass Patient*innen wieder mehr Lebensqualität und auch Kraft erhalten können für den Kampf gegen ihre Erkrankung.
Ernährungshotline bei Fragen zwischendurch
Die Mitarbeiter*innen der telefonischen Ernährungsberatung „B. Braun Ernährungsguide“ beraten und unterstützen bei der Verbesserung der Nahrungsaufnahme mit Tipps für eine energie- und eiweißreiche Ernährung und individuellen Ernährungsplänen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Ernährungsempfehlungen den Bedarf der jeweiligen Patient*innen decken.
Über B. Braun HomeCare
Braun HomeCare ist ein bundesweit agierendes Homecare-Unternehmen, das 2019 aus den Tochtergesellschaften B. Braun TravaCare, B. Braun prolabor und TransCare Service GmbH gegründet wurde.
Verwurzelt in dem traditionsreichen Familienunternehmen B. Braun hat sich das Homecare-Unternehmen auf die häusliche Versorgung von Patient*innen nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei chronischen, schweren Erkrankungen spezialisiert. Neben der hochwertigen Versorgung von Patient*innen und Unterstützung von Angehörigen bei der Versorgung Pflegebedürftiger legt das Unternehmen bei der Pflege zu Hause großen Wert auf die persönliche Betreuung. Dabei verfolgt B. Braun HomeCare das Ziel, Patient*innen trotz gesundheitlicher Herausforderungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Internet: https://www.bbraun.de/homecare