Die großen deutschen Automobilzulieferer sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gewachsen. Obwohl sie häufig unter einem besonderen Wettbewerbsdruck stehen und auch ihre Kunden, die großen internationalen Autobauer, hohe Anforderungen stellen, konnten sie in den letzten Jahren zulegen – sogar beim Gewinn. Sie haben bei der operativen Marge in den letzten fünf Jahren zwei Prozent zugelegt.
Besonders erfolgreich sind die Unternehmen, die sich mit Hightech und erfolgskritischen Fahrzeugkomponenten befassen. Das sind im modernen Auto der Antriebsstrang und die Elektronik. Hier können die Zulieferer mit ihrem einzigartigen Know-how und ihrer Innovationskraft glänzen. Andere stehen unter Druck. Sie werden von ihren Kunden regelmäßig gezwungen, Kosten zu sparen und Preise zu senken. Davon betroffen sind insbesondere die Hersteller von Chassisteilen oder Interieur. Ihre Produkte sind für den Autohersteller kein entscheidendes Differenzierungsmerkmal. Die Anbieter sind im Grunde austauschbar.
Doch auch die Technologie- und Innovationsführer stehen unter Druck. Sie müssen auf die aktuellen Herausforderungen rasch reagieren und können doch nicht einschätzen, ob sie mit ihren neuen Produkten auch in Zukunft richtig liegen.
Die Top-Manager der Zulieferindustrie sehen bei der Orientierung am Endkunden deshalb noch erheblichen Handlungsbedarf. Derzeit betreiben nur etwa 50 Prozent der Zulieferunternehmen Marktforschung, und die wenigsten Entwicklungsabteilungen richten ihre Produktstrategien an den Endkundenwünschen aus. Doch die Megatrends wie Umweltschutz, demografischer Wandel und Sicherheit spielen zukünftig eine zentrale Rolle.
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