Wer Geld von anderen braucht, muss diese so informieren, dass sie ihr Risiko eingrenzen können. Kapitalgeber wollen dabei Transparenz, Klarheit und Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen. Das sollen Geschäftsberichte, Bilanzen, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen und Kapitalflussrechnung leisten.
Eine Volkswirtschaft lebt davon, dass diese Informationen verlässlich sind. Deshalb haben die Staaten rechtliche Institutionen geschaffen, an die sich Unternehmen als Wirtschaftsobjekte halten müssen. In Deutschland ist das seit über ein Jahrhundert das Handelsgesetzbuch (HGB). In den USA haben die Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) seit den 1930er Jahren eine ähnliche Funktion. Doch seit geraumer Zeit erwarten die global aktiven Kapitalgeber, dass die Informationen aus den Unternehmen auch vergleichbar sind und es keine nationalen Eigenheiten gibt, die unterschiedliche Zielsetzungen haben und einen großen Interpretationsspielraum zulassen.
International Financial Reporting Standards für den weltweiten Vergleich
Seit den 1970er Jahren wird der Versuch unternommen, weltweit einheitliche Bilanzierungsrichtlinien zu entwickeln, indem Gremien und Organisationen eingerichtet wurden, die einheitliche Standards entwickeln sollen. Nach vielen Jahren Standardisierungsarbeit haben sich die International Financial Reporting Standards (IFRS) als allgemein verbindlich etabliert. Nur wer diese Regeln anwendet, findet in der internationalen Gemeinschaft der Kapitalgeber Akzeptanz und kann beispielsweise als Unternehmen an den amerikanischen Börsen gelistet werden. Inzwischen haben die Europäische Union, ihre Mitgliedsländer und viele andere Staaten Regelungen erlassen, die die Anwendung solcher internationaler Standards für die Rechnungslegung im Sinne einer Harmonisierung und Vergleichbarkeit fördern sollen.
Stichwort
Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind als internationale Rechnungslegungsvorschriften eine Sammlung von Regeln für die Rechnungslegung und den Abschluss erwerbswirtschaftlicher Unternehmen.
Im Rahmen der Rechnungslegung machen Unternehmen die Ergebnisse ihres wirtschaftlichen Handelns in Form von Zahlen für außenstehende Personen sichtbar (externes Rechnungswesen in Abgrenzung zum internen Rechnungswesen).
Die Ergebnisse der Rechnungslegung fließen in einem Abschluss zusammen. Das sind die Bilanz, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung, die Kapitalflussrechnung sowie ergänzende und erläuternde Informationen. Je nachdem, welchen Zeitraum ein Abschluss umfasst, wird er als Quartals- oder Jahresabschluss bezeichnet.
Die IFRS umfassen im allgemeinen Sprachgebrauch nicht nur die seit 2003 neu erstellten Standards (IFRS 1 bis IFRS 8), sondern auch ältere Standards mit der Bezeichnung IAS 1 bis IAS 41 sowie Interpretationen zum Regelwerk (SIC und IFRIC).
Mit dem Abschluss eines Unternehmens sollen die sogenannten Rechnungslegungsadressaten über die Geschäfte, das Vermögen und die Schulden eines Unternehmens informiert werden.
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