Spezialisten und Moderatoren wie Dr. Alexander Schloske (Fraunhofer IPA, Stuttgart) oder Martin Werdich („FMEA-Einführung und Moderation“, VIEWEG+TEUBNER, 2011) tragen die FMEA-Methode seit vielen Jahren an Industrieunternehmen heran und entwickeln sie stetig weiter. Besonderes Augenmerk wird dabei immer auf die Sicherheit und Aussagekraft der bekannten Methoden zur Risikobeurteilung potenzieller Fehler gelegt. Aus dieser Motivation entstand der 3D-Ampelfaktor, der von Martin Werdich in 2011 veröffentlicht wurde.
Studien des Fraunhofer IPA zu den verwendeten Risikobewertungsmethoden belegen: Der 3D-Ampelfaktor stellt eine gewinnbringende Alternative zur Risikoprioritätszahl (RPZ) dar. Es hat sich nämlich gezeigt, dass sich die anhand der RPZ ermittelte Rangfolge der Risiken häufig nicht mit der Einschätzung erfahrener Auditoren deckt. Untersuchungen in 2010 mit 68 erfahrenen FMEA-Moderatoren aus verschiedenen Branchen hingegen zeigten, dass die Risikobewertung mit dem 3D-Ampelfaktor sehr häufig mit der Einschätzung dieser Experten übereinstimmt. Der Ampelfaktor liefert so die Grundlage für eine sichere Entscheidung, in welcher Reihenfolge zu minimierende Risiken abgearbeitet werden sollen.
Fachlich stellt sich die Methode folgendermaßen dar: Grundlage für die Ermittlung des Ampelfaktors ist eine dreidimensionale Risikomatrix, in der die Eintrittswahrscheinlichkeit eines potenziellen Fehlers (bewertet über die Faktoren A und E) zum Schadensausmaß der Fehlerfolge (bewertet über den Faktor B) betrachtet wird. Die definierten Risiko-Bereiche Rot (2 Punkte), Gelb (1 Punkt) und Grün (0 Punkte) werden genutzt, um den 3D-Ampelfaktor (0 bis 6) als Kenngröße für die Kritikalität zu ermitteln.
Der 3D-Ampelfaktor wurde in der Release-Version 6.1 von BabtecCAQ standardmäßig integriert. Das System liefert damit eine geprüfte neue Methode für die Risikobewertung - und das auf Grundlage der bekannten und bewährten Bewertungsfaktoren für Bedeutung, Auftretens- und Entdeckungswahrscheinlichkeit, auf denen der 3D-Ampelfaktor basiert. Da BabtecCAQ selbst-verständlich auch länger bestehende Methoden der Risikobewertung abdeckt, bietet die Software die richtige Lösung für alle. Der Anwender entscheidet selbst, ob z.B. RPZ, Ampelfaktor oder eine Kombination aus beiden für die Bewertung ermittelter Risiken verwendet werden sollen.