Das installierte Solar-Inselsystem ist autark und besteht aus einer Photovoltaikanlage (PV) mit 55,08 kWp und Lithium-Eisenphosphat-Batterien mit einer Speicherkapazität von 86,4 kWh. Der Batteriespeicher nimmt überschüssigen Strom auf und gewährleistet dessen die Verfügbarkeit auch in Zeiten mit geringer Sonneneinstrahlung. Das Ergebnis? Ein Krankenhaus, das ohne Unterbrechung betrieben werden kann und eine bessere Patientenversorgung mit einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck.
Dieses solare Inselsystem hat nicht nur den Betrieb des Luuk Hospital grundlegend verändert, sondern stellt zudem eine umweltfreundliche Lösung dar, die im Vergleich zu dem zuvor verwendeten Dieselgenerator erhebliche Emissionseinsparungen ermöglicht. Das im Luuk Hospital implementierte System war seit seiner Installation am 12.08.2022 bis September zu 100 % betriebsbereit. Bei einem örtlichen Stromtarif von 12 Pesos/kWh führte dies zu Kosten-einsparungen von 16.500 PHP bzw. 270,47 EUR. Allein bis zum 2. September 2022 wurden 550 Liter Diesel eingespart, was die Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz des Systems unterstreicht.
Vormontage für effiziente Installation
Die Systemkomponenten wie Wechselrichter, Laderegler und Sicherungen wurden in den Produktionsstätten von BOS in Deutschland vorverkabelt und getestet. Diese sorgfältige Vormontage ist in ländlichen Gebieten wie Sulu von entscheidender Bedeutung, da die lokale Infrastruktur und das technische Fachwissen für die Durchführung komplexer Installationen begrenzt sein können. Durch die Sicherstellung, dass das System bereits vor der Ankunft funktionsfähig ist, und die Vereinfachung des Installationsprozesses minimierte BOS die Störung des Krankenhausbetriebs, maximierte die Zuverlässigkeit des Systems und war dadurch in der Lage, die Installation in acht Gesundheitseinrichtungen auf den Philippinen innerhalb von 1,5 Monaten durchzuführen. Das Batteriesystem ist so konzipiert, dass es bei schlechtem Wetter als Backup dient, wobei der vorhandene Dieselgenerator als Sicherheit für den eventuellen Ausfall des PV-Systems integriert ist.
Ein umfassenderes Elektrifizierungsprojekt
Die Installation im Luuk Hospital ist Teil eines größeren Elektrifizierungsprojekts, das BOS auf den gesamten Philippinen durchführt. Das Unternehmen hat bereits sieben weitere Gesundheitseinrichtungen mit ähnlichen Systemen ausgestattet, darunter das Parang Hospital, Indanan RHU, Tandubas RHU, Tabawan RHU, Caluang RHU, Tuburan RHU und Al-Barka RHU. Diese Anlagen verfügen zusammen über eine Lithium-Ionen-Kapazität von 435 kWh und eine Leistung von 220 kWp an Photovoltaik-Modulen.
Verbesserte Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit der Gesundheitsversorgung
Die Elektrifizierung des Luuk Hospitals hat die Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit der Gesundheitsversorgung für die lokale Bevölkerung erheblich verbessert. Die Qualität der Gesundheitsversorgung hat sich an allen Standorten verbessert, wobei einige Einrichtungen von einem Anstieg der täglich behandelten Patienten um das Fünffache berichten. Darüber hinaus konnten die Öffnungszeiten der Krankenhäuser verlängert werden, so dass die Gesundheitsversorgung für die lokale Bevölkerung leichter zugänglich ist. Auch die Patientengebühren konnten gesenkt werden, da die früher notwendigen Subventionen für Dieselkraftstoff weggefallen sind. Die Notwendigkeit für Patienten, andere Gemeinden für medizinische Versorgung aufzusuchen, hat ebenfalls deutlich abgenommen, was die positiven Auswirkungen des Projekts unterstreicht.
Deutsche Energie-Agentur (dena)
Das RES-Projekt Philippinen wird im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter ist die Bundesrepublik Deutschland.
www.dena.de/
Exportinitiative Energie
Mit dem Ziel, deutsche Technologien und Know-how weltweit zu positionieren, unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Anbieter von klimafreundlichen Ener-gielösungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Im Fokus stehen hierbei die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze und Speicher sowie auch Technologien wie Power-to-Gas und Brennstoffzellen. Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und unterstützt die Teilnehmenden durch Maßnahmen zur Marktvorbereitung sowie bei der Marktsondierung, -erschließung und -sicherung.
www.german-energy-solutions.de/
Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES Programm)
Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien- sowie Energieeffizienz-Branche bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur (dena) öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten wird die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert.
www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/EN/Basepages/Services/dena-res.html