Konsequente Weiterentwicklung
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Weichen für unsere Organisation stehen weiterhin auf Wachstum“, so Geschäftsführer Frank Nonnenmann. „Im vergangenen Jahr haben wir die Neuausrichtung unseres Entwicklungs- und Produktionsnetzwerkes abgeschlossen und unsere Fertigung an den beiden großen Produktionsstandorten in Ungarn und China konzentriert. Unseren Firmensitz in Neuhausen bauen wir weiterhin konsequent zum Innovations- und Kompetenzzentrum aus.“ Zum Stichtag 31.12.2021 beschäftigte Balluff weltweit 3600 Personen an 38 Standorten und damit vier Prozent mehr als 2020.
Wachstumstreiber Elektromobilität
Balluff konnte im vergangenen Jahr den Umsatz in seinen Kernbranchen – der Automobilindustrie, der Robotik und dem Maschinen- und Anlagenbau – steigern. „Wir haben im vergangenen Jahr einige Großprojekte realisiert und so unser Volumengeschäft ausgebaut“, erklärt Nonnenmann. Zudem treibt Balluff seine Diversifizierung weiter voran: Der Umsatz mit Kunden aus der Verpackungs-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie stieg um 27 Prozent. Auch die Elektromobilität, insbesondere die Batteriefertigung, ist mit einer Umsatzsteigerung von 50 Prozent ein Wachstumstreiber.
Spürbarer Digitalisierungsschub
Balluff begleitet seine Kunden auf dem Weg in die digitalisierte Fertigung. „Doch die Digitalisierung der Produktion unserer Kunden birgt nicht nur ein enormes Wachstumspotenzial für uns“, erklärt Geschäftsführer Florian Hermle. „Wir schauen auch auf unsere eigenen Abläufe und stärken die vernetzte, globale Zusammenarbeit. Mit unseren Strategischen Inkubationsprogrammen (SIPs) beschleunigen wir Innovation und verproben Geschäftsideen wie das Smart Reordering System oder das Portable Condition Monitoring System mit unseren Kunden.“ Auch das Ziel eines komplett digitalen Produktlebenszyklus von der Stückliste bis hin zum Digitalen Zwilling möchte das Unternehmen bis zum Jahr 2025 erreichen. Ein weiteres erfolgreiches Beispiel für die konsequente Digitalisierung bei Balluff ist der Webshop, über den im vergangenen Jahr 10 Prozent des Gesamtumsatzes generiert wurde. „Durch den Shop sind wir sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag für unsere Kunden erreichbar. Bestellungen werden automatisch in unser globales Warenverteilzentrum in Neuhausen durchgereicht und am nächsten Tag ausgeliefert. Durch die Digitalisierung ist jeder Kunde damit nur einen ‚Maus-Klick‘ von uns entfernt,“ so Hermle.
Globale Taskforce
Die weltweiten Lieferengpässe insbesondere für elektronische Bauelemente stellen die gesamte Branche weiterhin vor große Herausforderungen. „Um die Auswirkungen für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten, haben wir bereits früh im Jahr 2021 eine globale Taskforce eingerichtet. Sie vernetzt Experten aus allen Unternehmensbereichen und ordnet die herstellbaren Produktionsmengen bestmöglich den Kundenaufträgen und Lieferprioritäten zu“, so Nonnenmann. Zudem hat das Unternehmen in kürzester Zeit zusätzliche Lieferquellen erschlossen und Produktvarianten entwickelt, die weniger stark auf die knappen Elektronikkomponenten angewiesen sind.
Starke Nachfrage nach Sensor- und Automatisierungslösungen
Das Erfolgsjahr 2021 schaffe bei allen Herausforderungen eine gute Ausgangslage: Der Auftragseingang zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres lag 44 Prozent über dem Wert im Dezember 2020 und die weltweite Nachfrage nach Sensor- und Automatisierungslösungen von Balluff ist weiterhin hoch. Das Unternehmen plant, die Fertigungskapazitäten an den großen Serienstandorten weiter auszubauen. Zudem soll die globale Lieferantenbasis erweitert und das Logistik- und Transportnetzwerk noch stärker auf die regionalen Bedürfnisse der Märkte ausgerichtet werden.
„Wir agieren in einer Zeit hoher Unsicherheit. Der Krieg in der Ukraine – einem Land mitten in Europa – macht uns alle betroffen“, erklärt Stegmaier-Hermle. Durch die weltweiten Lieferengpässe für Elektronikbauteile, den Krieg in der Ukraine, dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und den unklaren weiteren Pandemieverlauf, bleibt die Geschäftsführung vorsichtig mit konkreten Prognosen. „Wir werden alles dafür tun, möglichst flexibel und im Sinne unserer Kunden auf die Situation zu reagieren,“ so Hermle.