Etwas weniger als ein Drittel (27 %) der Befragten in Deutschland musste zwischen drei und vier Wochen warten, bis sie das Geld zur Deckung ihrer wesentlichen Kosten erhalten haben. 30,6 % der Umfrageteilnehmer glauben, dass sie ohne zusätzliche finanzielle Mittel gezwungen wären, Mitarbeiter zu entlassen. Und fast ein Viertel (24 %) ist der Meinung, dass ihr Unternehmen ohne Zugang zu neuen Finanzmitteln letztendlich scheitert.
Angesichts der großen Belastung, die auf Unternehmen aller Größenordnungen, insbesondere auf kleinen Unternehmen herrscht, zeigt das neue Whitepaper „Mind the Gap: How payments providers can fill a banking gap for online merchants“ von Banking Circle das anhaltende Problem der finanziellen Ausgrenzung von KMUs und die Chancen für Zahlungsanbieter. Diese sind bereits mit Online-Händlern verbunden und können eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung umfassender Bankdienstleistungen sowie beim Zugang zu Finanzmitteln spielen.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Grenzübergreifende Bankgeschäfte sind eine Herausforderung
- Im EMEA-Raum nutzen durchschnittlich 18 % der deutschen Online-Händler in den verschiedenen Ländern, in denen sie tätig sind, jeweils unterschiedliche Banken. Das erhöht die Kosten und die benötigten Ressourcen.
o 18,1 % der deutschen Händler pflegen in jedem Land, in dem ihr Unternehmen tätig ist, eigene Bankbeziehungen
o 41,1 % der deutschen Händler arbeiten für alle Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, mit nur einer Bank zusammen
o 26,2 % der Unternehmen in den nordischen Ländern arbeiten am ehesten mit separaten Banken in jeder Gerichtsbarkeit zusammen
o 13,9 % der französischen Händler arbeiten mit mehreren Banken zusammen
o 20,3 % der niederländischen Unternehmen arbeiten mit mehreren Banken zusammen
- Deutsche Händler haben am seltensten Zugang zu Lösungen, die den grenzübergreifenden Handel unterstützen. Dabei ist der Anteil aller Befragten die auf Abrechnungskonten (38,8 %) und Devisenkonten (16,8 %) zugreifen, am geringsten.
- Knapp die Hälfte der befragten deutschen Online-Händler nutzt kurzfristige Kredite (49 %), Überziehungskredite (44,1 %) und Finanzierungsvereinbarungen (53 %)
- 38,8 % haben über ihre Hauptbank Zugang zu Abrechnungskonten für grenzübergreifende Zahlungen (38,8 %)
- 16,8 % der deutschen Online-Händlern nutzen ihre Bank für Devisendienstleistungen (Foreign Exchange - FX) (16,8 %)
- Die Online-Händler in Deutschland gaben an, dass es bis zu sechs Monaten gedauert habe, bis sie Zugang zu finanziellen Mitteln erhielten:
o 19,4 % warteten ein bis zwei Wochen
o 27 % - drei bis vier Wochen
o 20 % - ein bis zwei Monate
o 12,2 % - drei bis vier Monate
o 4,6 % - fünf bis sechs Monate
- 87,3 % der Teilnehmer sind der Meinung, dass ihr Geschäft von ihren derzeitigen Bankpartnern gut bedient wird; die deutschen Händler sind mit 82,9 % am wenigsten zufrieden
- 57,9 % der unzufriedenen Unternehmen sagen, dass ihr Geschäft für ihre Bank keine Priorität hat, 36,8 % der unzufriedenen deutschen Unternehmen nannten hohe Gebühren als Grund für ihre Unzufriedenheit
- Etwa jeder vierte unzufriedene deutsche Befragte gab folgende Gründe an:
o schlechte Qualität und uneinheitlicher Service (31,6 %)
o lange Antwortzeiten (15,8 %)
o schlechte FX-Raten (15,8 %)
Das gesamte Whitepaper „Mind the Gap: How payments providers can fill a banking gap for online merchants“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung unter https://www.bankingcircle.com/whitepapers/how-payments-providers-fill-finance-gap-online-merchants
Die Untersuchung wurde von Censuswide zwischen dem 30. März 2020 und dem 7. April 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.514 Teilnehmer, die bei Online-Händlern oder in der Finanzabteilung von Unternehmen arbeiten, die digital verkaufen. Die befragten KMU-Händler waren in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und den nordischen Ländern ansässig.
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