- Trotz Pandemie Umsatz von 270 Millionen Euro erreicht
- Absatz von 4,1 Millionen Einheiten Starterbatterien
- Neuer Standort für Industriebatterien in Thalheim bei Wels eröffnet
- Mit Agenda 2030 Neuaufstellung für die Zukunft gestartet
Das Jahr 2020/21 war durch tiefgreifende globale Veränderungen und Herausforderungen geprägt. Die Banner Gruppe konnte sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit einem bemerkenswerten Umsatz- und Absatzplus behaupten. Zudem hat das Unternehmen Ende 2020 einen Großauftrag in Nordamerika erhalten. Das Gesamtvolumen beträgt rund 60 Millionen Euro. In den nächsten Jahren werden insgesamt rund 1,5 Millionen Blei-Säure-Batterien in die Vereinigten Staaten und nach Kanada geliefert. „Dieser Großauftrag trägt wesentlich zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich bei. Die neue Absatzregion Nordamerika führt zu einer noch besseren Risikostreuung“, sagt Andreas Bawart, Kaufmännischer Geschäftsführer von Banner.
Neuer Standort für Geschäftsfeld Industriebatterien in Thalheim
Mit Anfang Juni hat die Banner Gruppe einen neuen Produktionsstandort für ihr Geschäftsfeld Industriebatterien in Thalheim bei Wels eröffnet. Dafür wurden rund 10 Millionen Euro investiert. Banner hat sich bei der Wahl des zusätzlichen Firmenareals bewusst gegen eine neue Bodenversiegelung und für die Übernahme eines bestehenden Betriebsgeländes entschieden, um seinen Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanken zu entsprechen.
Die Produktion von Industriebatterien soll von Thalheim aus deutlich weiterentwickelt werden. Hier sieht man sich als Premium-Anbieter von leistungsstarken Energiespeicherlösungen und kraftvollen Stromspeichern für mobile und stationäre Anwendungen. Diese reichen vom Elektrostapler über Hebebühnen, selbstfahrende Transportsysteme, Golfcarts, Sicherheits- und Notstrombatterien für Krankenhäuser oder Kraftwerke, Signalanlagen und erneuerbare Energien bis hin zu elektrischen Rollstühlen und Camping-, Boot- und Caravan-Einsätzen. Am Standort Thalheim bei Wels sind vorerst 25 Mitarbeiter/-innen beschäftigt. Mit dem neuen Standort will Banner den Bereich Industriebatterien in den nächsten zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickeln. Der Hauptfokus wird dabei auf Deutschland und Frankreich liegen.
Mit Agenda 2030 zukunftsfit
Die umfassenden Veränderungen der Automotivindustrie bewegen auch Banner zu einer Neuausrichtung. Mit seiner Agenda 2030 benennt das Unternehmen diese Herausforderungen und zeichnet klar den Weg in die Zukunft. „Wir analysieren Markt und Nachfrage, fokussieren uns auf unsere Stärken in der Organisation, Produktion und beim Angebot. Wir vertiefen bestehende Kooperationen und eröffnen neue Chancen – in Europa, Übersee und Asien“, so Andreas Bawart zur Neuausrichtung des Unternehmens.
Starterbatterien werden auch in Zukunft das Kerngeschäft der Firma Banner bleiben. Die zwei großen Geschäftsfelder bestehen einerseits aus der Starterbatterien-Erstausrüstung und andererseits aus dem Starterbatterien-Aftermarket. Zum heutigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren das Erstausrüstungsgeschäft rückläufig, das Aftermarket-Geschäft jedoch sehr stark anwachsen wird.
Auf Basis einer Markteinschätzung hat Banner drei wesentliche Vertriebsstrategien abgeleitet:
- Zum Ersten wird man sich stark auf AGM-Batterien und EFB-Batterien sowie auf Lkw-Batterien, also allesamt hochwertige Batterien, konzentrieren.
- Zum Zweiten wird ein weiterer Fokus auf dem Ersatzgeschäft liegen, da dort deutliches Wachstum erkennbar ist.
- Zum Dritten will Banner geografisch weiter expandieren und auch die Märkte außerhalb von Europa verstärkt angehen. Mit diesen Vertriebsstrategien erwartet man, in den nächsten zehn Jahren den Absatz erhöhen zu können.
In den letzten drei Jahren hat Banner in Leonding mehr als 30 Millionen Euro in die Standortentwicklung investiert. Um die Neuausrichtung der Agenda 2030 entsprechend voranzutreiben, setzt Banner auf einen weiteren Ausbau des Leondinger Standorts: „Hier werden wir deutlich in auftragsbezogene Fertigung, Lager und Logistikkapazitäten sowie die Digitalisierung und Automatisierung unserer Prozesse investieren“, sagt Andreas Bawart. Aktuell beliefert das Familienunternehmen mit einem Exportanteil von mehr als 95 Prozent Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volvo mit der innovativen AGM-Technologie. Die Start-Stopp-Batterien machen bereits mehr als 30 Prozent der Produktionsmenge aus. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren in Leonding deutlich investiert und die Kapazitäten für ein fortlaufendes Wachstum dieser Zukunftstechnologie ausgebaut.
„Neben Thalheim werden wir den Schwerpunkt der Weiterentwicklung auf den Stammsitz in Leonding legen. Ein weiterer Produktionsstandort steht nicht zur Diskussion – weder im In- noch im Ausland“, betont der Kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart.
Starker Fokus auf E-Mobilität
„Die Zurückdrängung des Verbrennungsmotors ist klar ein Aspekt, mit dem sich die Banner Gruppe aktuell und künftig weiter auseinandersetzen muss“, sagt Franz Märzinger, Leiter Vertrieb und Marketing bei Banner. Unter den Automobilherstellern sieht er eine deutliche Entwicklung in Richtung E-Mobilität. Aber: „Verbrennungsmotoren, die neu auf den Markt kommen, stellen nach wie vor einen sehr beträchtlichen Anteil am Gesamtmarkt dar. Gekoppelt mit einer durchschnittlichen Fahrzeugnutzungsdauer von zehn bis 15 Jahren ist auch der Nachrüstmarkt für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiterhin beträchtlich. Genauso gibt es gerade im Bereich der Fern-Lkw keine wirklichen Alternativen zum Verbrennungsmotor – hier sieht die Banner Gruppe auch in Zukunft große Wachstumsmöglichkeiten für Starterbatterien“, so Märzinger.
Ausblick
Andreas Bawart sieht durch die weitreichenden Veränderungen der Automobilbranche ein klares Zukunftsszenario: „Der Einzug der Elektromobilität in die Automobilbranche ist unaufhaltsam. Ob sich diese tatsächlich durchsetzt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.“ Tatsache ist, dass herkömmliche Blei-Säure-Batterien mit derzeit rund 90 Prozent den Löwenanteil am weltweiten Batteriemarkt einnehmen. Auch künftig wird eine 12-Volt-Blei-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes im Elektrofahrzeug erforderlich sein. Branchenschätzungen gehen von jährlichen Zuwachsraten in Höhe von zwei bis drei Prozent aus. „Daher setzen wir konsequent auf diese Entwicklung und arbeiten bereits intensiv an der nächsten Generation der traditionellen Starterbatterien. Wir investieren jährlich rund zehn Millionen Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unser primäres Ziel ist und bleibt jedoch eine nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Unternehmensausrichtung. Mit der Agenda 2030 stellen wir uns als Banner Gruppe dem Leitprinzip der Wirtschaftlichkeit und den Herausforderungen der digitalen Transformation“, so Bawart.