Mitten auf dem BASF-Werkgelände zwischen Fabriken und Abfüllanlagen liegt der Arbeitsplatz der Diplom-Designerinnen Sandra Hermanns und Christine Amman, die Designfabrik. Wo in den 60er Jahren Kunststoffe eingefärbt wurden, ist nun ein kreatives Kompetenzzentrum entstanden, in dem Experten interessierte Designer in der Auswahl des optimalen Herstellverfahrens, der kunststoffgerechten Gestaltgebung sowie bei der Vorauswahl des geeigneten Werkstoffs beraten. In einem integrierten Einfärbetechnikum können Farbmuster noch am gleichen Tag erstellt werden.
"Für die Farbwirkung ist die Oberflächenbeschaffenheit von großer Bedeutung. So wirkt eine Farbe bei glänzender Oberfläche anders als bei einer matten oder geriffelten", erklärt Sandra Hermanns. Hermanns ist Millionärin - zumindest was die Farbeindrücke betrifft, die sie ihren Designer-Kollegen anbieten kann. Bis zu 50 verschiedene Oberflächentexturen lassen sich im Technikum herstellen. Bei 20.000 Musterplättchen (davon allein 957 Rot- und 1.735 Weißtöne!) sowie 50 verschiedenen Oberflächen, können wir somit bis zu einer Million unterschiedlicher Farbeindrücke erstellen", erläutert sie. Farbeindrücke gibt es sogar noch mehr, denn in Lichtkabinen wird gezeigt, wie Farbtöne bei verschiedenen Lichtarten aussehen.
Zum Servicepaket der Designfabrik gehören auch die Erstellung von Farbzertifikaten sowie die Garantie weltweit einheitlicher Farbstandards. Ein Service, für den die BASF bereits 2004 den Gillette Omnimark Award erhielt. Mit ihrer BASF Coatings Design-Kollegin Michaela Finkenzeller weiß sie: "Bei Farben macht uns niemand etwas vor. Die BASF startete 1865 als Farbenfabrik und hat die industrielle Herstellung von Farben Ende des 19. Jahrhunderts revolutioniert. Die Expertise in Sachen Farbe ist also fast eineinhalb Jahrhunderte alt."
Immer mehr Designer aus der Automobilindustrie kommen in die Designfabrik. "Unsere Kunden zum Beispiel interessiert Farbe, Lack und die Oberfläche, aber auch das Zusammenspiel von Farbe für die Karosse sowie Textil und Leder im Innenraum", berichtet Coatings-Designerin Michaela Finkenzeller. Kollegin Sandra Hermanns ergänzt: "Bei der Oberfläche ist der Effekt interessant. Was dem einen der iPodt -Effekt, ist dem anderen der Look von Holz und Leder - weil ein Elektrogerät anders wirken soll als das Armaturenbrett eines Autos. Wenn der optische Eindruck in Richtung Metall geht soll: Viele BASF-Kunststoffe lassen sich galvanisieren. In unserem Schnittstellen-Büro führen wir alle Experten zusammen, um gemeinsam mit dem Kunden eine Weiterentwicklung seiner Idee zu erarbeiten."
Auch Kurioses gibt es zu berichten. So hatte ein Koch das Bedürfnis nach einer besonderen Schneideplatte. Die Oberfläche musste genau seinen Wünschen entsprechen - und Design und Farbe ansprechend sein. "Also bekam er Materialvorschläge. Auf denen hat er dann fleißig mit seinem Messer geschnitten", erinnert sich Sandra Hermanns. BASF-Experten können bei den ungewöhnlichsten Fragen helfen. Sei es die Farbe eines Föns oder die Haptik - das Team der Designfabrik ist eine echte Service-Einheit, die keine Herausforderung bei Vorschlägen zur Umsetzung von Design-Ideen scheut.
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