Wie bereits 2014 von BauInfoConsult prognostiziert, hat das Ein- und Zweifamilienhaussegment in Deutschland bei den Genehmigungen 2015 verstärkt zugelegt und schickt sich an, mit dem Geschosswohnbau an Dynamik aufzuschließen . Bei den Fertigstellungen dürfte sich das bereits 2016 mit einem Plus von gut 8 Prozent bemerkbar machen. Für 2017 gehen wir dann von einem noch deutlicheren Sprung nach oben aus.
Denn der Anstieg ist überfällig. Die Fertigstellungen haben den Genehmigungsentwicklungen zuletzt hinterhergehinkt – und außerdem dürften noch zahlreiche Projekte aus 2015 erst 2017 fertiggestellt werden. Angesichts dieser starken Dynamik ist auch noch 2018 mit einer starken Anstiegstendenz im privaten Wohnbausektor zu rechnen.
Insbesondere im Norden Deutschlands entstehen aktuell deutlich mehr Eigenheime. Vor allem in Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holstein gehen die Fertigstellungen durch die Decke – deutliche Wachstumsregionen sind etwa Schleswig Holstein-Ost, Göttingen und Lüneburg. Allerdings wird die Baudynamik an der Waterkant schon 2017 wieder auf Normalmaß zurückgehen. Auch im Westen ist die Fertigstellungstendenz im Ein- und Zweifamilienhausbau besonders stark - abgesehen von Hessen und dem Saarland. Die beiden Nachzügler-Länder reihen sich aber schon 2017 wieder ein.
Eine Voraussetzung für diese positive Entwicklung: Die im ersten Halbjahr zu beobachtende Genehmigungsdynamik muss sich weiter verfestigen. Die Rahmenbedingungen sehen allerdings gut aus: So ist noch kein Ende der Niedrigzinsphase abzusehen – und gerade die Nachfrage für das Modell Zweifamilienhaus (mit integrierter Mietwohnung als zusätzlichem Puffer für die Baufinanzierung) ist ungebrochen hoch. Wenn auch die Arbeitsmarktsituation weiter stabil bleibt, steht einer Rückkehr des Eigenheimsektors zu seiner alten Führungsposition als dynamischster Bausektor wenig entgegen.
Über die Prognose
Die Ergebnisse stammen aus der Jahresanalyse 2016/2017. Dort werden die Entwicklungen im Wohnungs- und Nichtwohnungsbau regional (Raumordnungsregionen) analysiert und Neubauprognosen für die wichtigsten Gebäudearten bis 2018 erstellt. Neben statistischen Berechnungen auf Basis der aktuellen Baukonjunkturdaten fließen auch die regionalen Erwartungen von 540 befragten Bauakteuren in die Prognose mit ein.
In der mittlerweile zehnten Ausgabe der alljährlichen Marktstudie zur deutschen Bauwirtschaft werden auf Basis von über 1.300 Interviews unter Branchenakteuren und Herstellern außerdem noch behandelt:
- Baustoff- und Bauweisen 2020 (regional/bundesweit)
- Lieblingsmarken und Markenpräferenzen
- Flüchtlingskrise und Bauwirtschaft
- IT und Digitalisierung am Bau (BIM/CAD/AVA etc.)
- Einkaufsverhalten von Bauakteuren/Online-Distribution
- Nachhaltigkeit in der Baubranche
- EnEV und Co: Segen oder Fluch?
- und vieles mehr...