Durch die zu erwartenden Fertigstellungen der seit 2016 noch unbearbeiteten Projekte ist im Eigenheimsegment bis Ende 2018 mit einem (geringfügigen) Fertigstellungsplus von 0,6 Prozent auf circa 96.810 Ein- und Zweifamilienhäuser zu rechnen. Auch wenn die bisherige Genehmigungsentwicklung für 2018 wieder geringfügig mehr genehmigte Eigenheime in Aussicht zu stellen scheint, dürfte sich die Schrumpfung der fertiggestellten Projekte 2019 zunächst fortsetzen: um -1,1 Prozent auf rund 95.750 Ein- und Zweifamilienhäuser.
Im Segment der Drei- und Mehrfamilienhäuser ist die Ausgangslage ungleich günstiger – nicht zuletzt durch die angespannte Marktsituation auf zahlreichen bevölkerungsreichen Wohnungs- und Mietmärkten. Im Gesamtjahr 2018 ist daher aufgrund der ungebrochenen Genehmigungsnachfrage eine deutliche Steigerung der Fertigstellungen zu erwarten (der BauInfoConsult Bauprognose nach: um 12,8 Prozent auf 15.050 Gebäude), die sich 2019 in etwas gemäßigteren Ausmaßen (+2,4 Prozent auf etwa 15.410 Geschossbauten) fortsetzen dürften. Selbst danach dürfte sich der Fertigstellungsanstieg weiter fortsetzen, denn eine Sättigung der derzeit schon überdeutlichen Bedarfslücke kann im Zeitraum von zwei Jahren nicht annähernd die Rede sein.
Vor allem im gesamten Norden dürfte das Mehrfamilienhaussegment im Aufwind sein. So sollten die Fertigstellungen in 2018 um fast ein Drittel ansteigen und diesen Vorsprung 2019 nochmals ausbauen. Auch für den Osten der Republik sind die Erwartung bis 2020 in diesem Segment ungebrochen aufwärtsgerichtet. Für die Zeit ab 2020 zeichnet sich jedoch eine gemäßigtere Genehmigungsentwicklung ab, sodass der ostdeutsche Wohnungsneubaumarkt keine weiteren Wachstumssprünge mehr machen dürfte. Für den Westen und Süden Deutschlands deutet die Fertigstellungsprognose schon für 2019 auf eine eher gemütlichere Gangart hin – wobei in einigen Regionen, wie etwa dem Landkreis Heilbronn, Dachau oder Neuwied, auch zukünftig mit einer regen Bautätigkeit zu rechnen ist.
Über die Studie
Die Bauprognosen im Neubau bis runter auf Kreisebenen sind Vorabergebnisse der Jahresanalyse 2018/2019, der jährlichen Baustudie von BauInfoConsult, die Anfang August erscheint. Auf Basis von über 600 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Maler/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Herstellern behandelt die Studie unter anderem Themen wie:
- Baukonjunktur und zentrale Kennzahlen
- regionale Bauprognosen 2019 und 2020
- spontane Markenbekanntheit nach Produktsegmenten
- Internet der Dinge, Bauen 4.0/BIM
- Bautrends und Entwicklungen
- Barrierefreies Bauen in Deutschland
- DMU und Einkaufsverhalten in der Baubranche
- Marketing- und Budgettrends
- u.a.