In Online-Interviews wurden 56 Marketingexperten bei Herstellern von Bau- und Installationsmaterial um Einschätzungen zu ihrem Marketingbudget gebeten. Dabei ging es auch um die langfristigen Erwartungen: Für welche Zielgruppen wird 2020 der größte Aufwand an Werbe- und anderen Marketingmaßnahmen betrieben? Nach wie vor professionelle Zielgruppen, so die Prognose der Hersteller.
Im Schnitt veranschlagen die Hersteller 57 Prozent ihres Marketingbudgets im Jahr 2020 für Maßnahmen, die sich an Architekten, Ingenieure, Bauunternehmern, Bauhandwerker usw. richten. Die Profis bleiben also aus Sicht der Industrie die wichtigsten Zielgruppen – ob (meist) als Käufer, wie die ausführenden Unternehmen oder nur als maßgebliche Entscheider bei der Produktauswahl (wie Architekten und Ingenieure).
Immerhin: Für Endverbraucher wird 2020 ein gutes Zehntel des zukünftigen Budgets eingeplant – eine Erwartung, die auch das derzeitige Verhältnis bei der Budgeteinteilung der Hersteller widerspiegelt. Die Endverbraucher bleiben damit die zweitwichtigste Zielgruppe: Marketing aus der Baustoffindustrie, die sich an Endkunden richten, gehören bei vielen Anbietern längst zum täglichen Alltag – egal ob Sponsoring, Webseiten und Apps speziell für Verbraucher, Facebook-Fanseiten oder Kampagnen, die z. B. zum Thema Modernisierung aufklären.
Die Zeiten, in denen die Baustoffindustrie außerhalb der Branche geradezu unsichtbar auftrat, sind definitiv vorbei. Trotzdem zeigt das Ergebnis auch: Der von einigen Branchengurus ausgerufene Trend hin zum Endkundenmarketing wird oft etwas übertrieben – so zumindest das Urteil der Marketingfachleute.
Über die Studie
Die Einschätzungen der Hersteller zu den marketingbudgetdominanten Zielgruppen 2020 sind Vorabergebnisse der Jahresanalyse 2017/2018, der jährlichen Bau- und Baumarketingstudie von BauInfoConsult, die Ende Juli erscheint. Auf Basis von über 600 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Maler/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Herstellern behandelt die Studie unter anderem Themen wie:
- Baukonjunktur und zentrale Kennzahlen
- regionale Bauprognosen 2018 und 2019
- Bau- und Produkttrends 2020
- Smart Home und intelligente Gebäudetechnik
- Fertigteilbau in Deutschland
- DMU und Einkaufsverhalten in der Baubranche
- Marketing- und Budgettrends
- u.a.