Die Bauunternehmer beziehen durchschnittlich 55 Prozent ihrer Einkäufe im Jahr im allgemeinen Baustoff-Fachhandel. Für speziellere Produkte wird ein Drittel der Einkäufe der Bauunternehmen auch im spezialisierten (etwa Dämmstoff-, Holz-, Trockenbau- usw.) Fachhandel bezogen. Direkt beim Hersteller wird nur ein Bruchteil der Einkäufe bezogen. Bedenkt man die in der Branche gängige Ablehnungshaltung gegen Baumärkte als ernstzu-nehmendem Vertriebskanal für Fachkunden, ist der durchschnittliche Anteil der Einkäufe, die die Bauunernehmer im Baumarkt tätigen, mit 14 Prozent erstaunlich hoch: Bei einer ähnlichen Umfrage von BauInfoConsult aus dem Jahr 2009 war der Anteil der Baumärkte noch marginal.
Dabei sind die Vorteile für Gelegenheitseinkäufe nicht von der Hand zu weisen. Eine ganze Reihe von Markenprodukten, die mittlerweile auch im Baumarktregal zu finden sind, können von den Bauunternehmern auch dort bezogen werden, zumal im Heimwerkerland Deutschland fast immer irgendwo ein Baumarkt in Baustellennähe zu finden sein dürfte, wo man kurzfristig anfallende Kleinigkeiten zeitnah besorgen kann.
Im SHK-Handwerk ist der Baumarkt nach wie vor ein Randsegment. Verständlich, schließlich finden die Sanitär-, Heizungs- und Klimaspezialisten auch die meisten ihrer Produkte nur im spezialisierten (z. B: SHK- oder Haus-technik-) Fachhandel: Auf dieses Segment entfallen 58 Prozent der Einkäufe eines durchschnittlichen SHK-Handwerksbetriebs. Im allgemeinen Baustoff-Fachhandel beziehen die Installateure immerhin 37 Prozent ihrer Einkäufe.
Hintergrund
Die Ergebnisse entstammen der Befragung zur Jahresanalyse 2011/2012, der umfassenden Markt- und Trendstudie zur Bautätigkeit in Deutschland von BauInfoConsult, die im August 2011 erscheint. Zu den Themenschwerpunkten gehören neben barrierefreiem Bauen die Themen nachhaltiges und energieeffizientes Bauen, die Rolle von Community Marketing in der Bauwirtschaft und die Baustoff- und Bauweisentrends der kommenden Jahre.